t w o ;

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pov y/n ;

Ich machte mich immer kleiner und hoffte dass der Mann mich nicht bemerken und einfach gehen würde. „Was ist mit der Leiche?", schoss es mir durch den Kopf und bei dem Gedanken an die junge Frau musste ich mir wieder die Hand vor den Mund halten.
Vielleicht blieb davon auch gar nichts mehr übrig.
Je mehr Gedanken ich mir machte, desto mehr bekam ich Panik. Ich musste hier sofort weg.
Auf einmal hörte ich einen dumpfen Schlag und ich schaute vorsichtig über den Rand des Autos, hinter dem ich mich versteckte. Der Körper der Frau war verschwunden und der Mann lief von einer Mülltonne weg. Er hatte den Körper wohl einfach dort hinein geworfen. Die Blutlache war jedoch immernoch da und es gab keine Möglichkeit diese wegzuwischen. Vor lauter Beoachten merkte ich nicht wie meine Handtasche langsam von meiner Schulter glitt. Sie fiel auf den Boden und die Schlüssel darin klimperten. Der Mann stoppte mitten in seiner Bewegung und sein Kopf drehte sich in meine Richtung. Ich machte mich so klein wie ich nur konnte und wagte es kaum noch überhaupt zu atmen. Ich hörte Schritte die langsam näher kamen und mein Herzschlag wurde schneller.
Das ist mein Ende.
Dies war der einzigste Gedanke, den ich in diesem Moment hatte und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich presste beide Hände gegen meinen Mund und hielt die Luft an. Die Schritte waren nun nur noch ein paar Meter entfernt, doch stoppten direkt vor dem Auto. Im Spiegel des Autos konnte ich ihn sehen. Seine schwarzen Haare bewegten sich leicht im Wind und seine Augen....seine Pupillen waren rot gefärbt und der Rest des Auges war schwarz. Kleine rote Äderchen waren unter und seitlich vom Auge zu sehen. Ich schluckte.
Was ist dieser Typ nur?
Während ich ihn weiter im Spiegel beobachtete, sah ich wie seine Pupillen hin und her wanderten, auf der Suche nach etwas, dass dieses klirrende Geräusch verursacht hatte. Ich saß immernoch total zusammengekauert auf der anderen Seite des Autos, beide Hände auf meinen Mund pressend und weinend. Die Tränen liefen mein Gesicht hinunter und wollten gar nicht mehr aufhören. Und so verstrich die Zeit. Auch wenn der Mann nur noch ein paar Sekunden vor dem Auto stand und sich dann umdrehte um wieder in der Gasse zu verschwinden, kam es mir vor wie Minuten, wenn nicht sogar Stunden.
Erst nachdem sich die Schritte weit genug entfernt hatten, wagte ich es wieder zu atmen und nahm langsam die Hände wieder von meinem Mund weg. Ich hob langsam den Kopf und spähte über den Rand den Autos. Der junge Mann war gerade dabei seine blutverschmierte Kleidung entsorgen und zog seinen Mantel aus. Darunter trug er einen schwarzen Pulli mit Kapuze, die er über seinen Kopf und sich tief ins Gesicht zog. Dann nahm er den Mantel, den er zuvor ausgezogen hatte, in die Hand und warf ihn in die gleiche Mülltonne, in der er auch den restlichen Körper der Frau entsorgt hatte. Er schaute sich nochmal um, rückte seinen Pulli zurecht und lief aus der Gasse auf die Straße. Ich traute mich erst aufzuatmen, als der Mann um eine Ecke gebogen war und ich mir sicher war, dass er nicht wieder kommt. Ich atmete mehrmals tief durch und versuchte mich einigermaßen zu beruhigen. Dann nahm ich meine Tasche und stand auf, doch ich schwankte erst ein bisschen hin und her, da meine Beine total zitterten. Als das Zittern schwächer wurde, bewegte ich mich langsam in die Richtung von meiner Wohnung und ohne es zu merken wurde ich immer schnelle. Irgendwann rannte ich.

- 10 min später -

Vollkommen aus der Puste und immernoch leicht zitternd kam ich bei meiner Wohnung an. Ich schleppte mich zu Haustür, holte meine Schlüssel aus der Tasche und steckte sie ins Schloss. Dann drehte ich sie zweimal nach rechts und die Tür öffnete sich. Nun betrat ich in meine Wohung, schloss die Tür wieder hinter mir ab und ging ins Wohnzimmer. Immernoch in einem ziemlichen Schockzustand setzte ich mich aufs Sofa und stellte meine Tasche neben mir ab. „Er hat sie einfach umgebracht und gefressen", murmelte ich vor mich hin, „Er hat ihr ihre Arme ausge-" Doch weiter kam ich nicht. Ich sah meine Erlebnisse der letzten Stunde nochmal vor meinen Augen vorbeiziehen und erst jetzt wurde mir richtig bewusst dass alles real war. Mir wurde übel und sofort rannte ich ins Bad, und übergab mich mehrmals. Als der Würgreiz nachgelassen hatte, stand ich auf, spülte die Toilette runter, wusch mir die Hände, spülte meinen Mund aus unf schaute dann in den Spiegel. Meine Augen waren immernoch leicht gerötet und ich war dazu auch noch kreidebleich. Mit einem Seufzen ging ich wieder ins Wohnzimmer und ließ mich dort aufs Sofa fallen. Ich starrte die Decke an und irgendwie fühlte ich mich beobachtet. Ich fing an durch die Wohnung zu laufen, schloss alle Fenster und dunkelte alles ab. Gerade als ich fertig war klingelte auf einmal das Telefon und ich zuckte zusammen. Ich schleppte mich zun Hörer und drückte auf „annehmen", hielt das Gerät an mein Ohr und brachte nur ein schwaches „Hallo" heraus. „Hey Y/N, ich bins Mina. Ich wollte mich nur mal erkundigen was du morgen so nach der Arbeit vor hast. Mein Kumpel aus der WG, in der ich wohne, bekommt morgen Besuch von seiner Familie und ich hab versprochen zu der Zeit nicht in der WG zu sein, um nicht zu stören. Also, wie siehts aus? Sollen wir was unternehmen?", hörte ich von der anderen Seite. Mina scheint wie immer ziemlich gute Laune zu haben. „Sorry", sagte ich leise, „ich glaube ich habe mir was eingefangen und werde wahrscheinlich in nächster Zeit mein Bett hüten müssen." Ich hörte ein Seufzen. „Kann man wohl nichts machen. Ruh' dich aus und komm bald wieder gesund und munter zur Arbeit", erwiederte Mina und lachte kurz auf. „Klar", murmelte ich, „also bis dann." „Bis dann", verabschiedete sich auch Mina und ich legte auf. Mit dem Telefon in der Hand ging ich in mein Schlafzimmer und legte es auf meinen Nachttisch. Ich ließ mich in mein Bett fallen und zog mir die Decke über den Kopf. Der Fakt daran, dass ich immernoch meine Kleidung von draußen trug, kümmerte mich in diesem Moment ziemlich wenig. Ich wollte einfach nur niemanden sehen oder hören. Sobald ich meine Augen schloss, sah ich jedes Mal wie diese roten, schlauchartigen Dinger die Frau druchbohrten und das Blut spritzte. Also lag ich die ganze Nacht in meinem Bett, weigerte mich meine Augen zu schließen und starrte die Decke an. Irgendwann schlief ich dann aber doch ein.

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[A/N; ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. ヽ(*⌒∇⌒*)ノ
btw, falls ihr irgendwie verbesserungsvorschläge oder so habt, dann könnt ihr die gerne in die kommentare schreiben haha.
bis zum nächsten kapitel. :33 ]

stay away from me || german [ jimin x reader]Where stories live. Discover now