Kapitel 1

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Ich war starr vot Bewunderung. Aus dem Raum in dem ich stand konnte ich durch ein Fenster auf das Land schauen. Die Blumen glänzten und die Bäume waren so schön grün. An der Decke hing ein bunter Kronenleuchter. Er erhellte das Zimmer in schönen Farben.  Erst jetzt bemerkte ich den Mann am anderen Ende des Zimmers. >>Mrs. Smith.<< sagte er bestimmt und führte mich mit einer Geste aus dem Zimmer. Ich folgte ihm und sah eine Theke. Der Mann ging auf sie zu und legte einen Ordner mit einem kleinen Stapel Blätter hin. Ich folgte ihm langsam. Er sah mich an. >>Gut hier müssen sie unterschreiben und dann gehört die Herberge ihnen,<< meinte er und zeigte mit dem Finger auf eine Spalte. Ich hatte ein selbstbewusstes Lächeln im Gesicht, nahm den Stift und Unterschrieb die Formulare. Über den Inhalt hatte ich mich schon Wochen vorher Informiert. Kaum war alles Unterschrieben, reichte mir der Mann die Schlüssel und Verschwand. Ich ging aus der Hütte und ließ sie auf mich wirken. Es war eine schöne kleine Herberge mit zwei Stöcken. Ich würde die Herberge mit einem Ausrüstungs- und Waffenladen kombinieren. Ich zückte meinen kleinen Finger und schwang ihn hin und her. Ein Schild erschien und hing sich über dem Eingang auf. Dieser Zauber war einer der leichtesten. Meine Eltern hatten ihn mir beigebracht, denn dafür brauchte man keine anderen Hilfsmittel. Auf dem Schild war ein Symbol mit einem Bett das für die Herberge und die Übernachtungsmöglichkeit stand und daneben kreuzten sich zwei Schwerter unter einem Schild. Dies symbolisierte die Rüstungs- und Waffenutensilien. Ich lächelte und sah eine Kutsche bis oben hin beladen vor meinem neuen Laden halten. >>Miss Smith?<< Ein Mann mit blonden Haaren und Anzug stieg von dem Pferd. Ich streckte eine Hand nach oben >>Ja, das bin ich,<< meinte ich höflich und er trat neben mich. Er hielt mir ein Gerät mit einer kleinen Nadel hin. Ich sah ihn fragend an. Der blonde verstand und lachte. Er sah mich streng an. >>Hier unterschreibt man Lieferungen mit Blut.<< Überrascht sah ich ihn an, streckte dann jedoch meinen kleinem Finger entgegen. Die kleine Nadel pickte kurz und der Mann ließ die Lieferung zufrieden von der Kutsche schweben. Er schwang sich wieder auf das Pferd und ritt mit einem Abschied davon. Ich trug den ersten Karton rein und öffnete ihn. Es waren Gestelle für die Rüstungen. >>Perfomencio.<< sagte ich mit lauter und fester stimme und die Gestelle bauten sich selber auf. Erstmal stellte ich sie alle an den Rand. Die anderen Lieferungen holte ich nach einander hinein. Jedoch konnte ich heute unmöglich alle Kartons auf einmal leer räumen. Ich sah dass auf jedem Karton ein kleiner Zettel klebte, welcher mir ungefähr sagte, was in den einzelnen Kartons enthalten war. Als erstes nahm ich den Karton mit den unteren Rüstungsteilen. Dort waren verschiedene Dinge drin. Von schlichten Wollhosen, bis hin zu Eisenhosen. Nach und nach stellte ich passende Rüstungen auf den Gestellten zusammen. Hinter der Theke war eine Türe, welche in einen sehr großen Lagerraum führte. Dort würde ich die Dinge lagern. Nachdem die Ausstellungsstücke fertig waren, positionierte ich sie schön neben einander. Der Lagerraum hing bis hinunter in den Keller. Ich hatte nun fast die Hälfte der Kartons in den Lagerraum geschleppt und schon eine Menge der Dinge in die Regale geräumt. Ich schloss das Lager ab und verließ die Herberge. Noch einmal sah ich mir meine neue, eigene Herberge an und lächelte überglücklich. Endlich war mein Traum erfüllt. Ich war nun alt genug um alleine in der Welt, aus der meine Eltern stammten, zu leben. Meine Eltern... Ich ließ mir diese zwei kleinen Wörter mehrmals durch den Kopf gehen. Ich hatte den Gedanken mein halbes Leben lang versucht zu unterdrücken. Ich drehte mich um und sah die wunderschöne Landschaft. Alles sah aus wie in einem Traum. Tief unten lag ein Tal mit einem kleinen Dorf. In der Mitte des  Dorfes lag ein ziemlich großes Schloss. Es hob sich sehr stark ab von dem Rest der Häuser. Als die Abenddämmerung anbrach, färbte sich der Himmel in schöne orangene und rosane Töne. Ich genoss den Anblick noch etwas und ging durch den Spiegel in meiner Herberge, zurück in die normale und nahezu langweilige Welt. Der Ladenbesitzer begrüßte mich kurz und wünschte mir dann einen schönen Abend. Wieder stieg ich in ein Taxi und mich überkam ein seltsames Gefühl. Ich hoffte, wieso auch immer, dass dieser geheimnisvolle Mann mit der Robe in dem Taxi saß. Ich wollte mehr über ihn herausfinden, doch mit einem Blick durch den Rückspiegel sah ich nur einen normalen, wenn auch attraktiver Mann mit braunen Haaren und blauen Augen auf dem Fahrersitz saß. Ich spürte eine Art Enttäuschung. Zu Hause angekommen zog ich meinen Mantel aus und machte mir etwas zu Essen. Sun stand schon gespannt neben mir und hoffte etwas abzubekommen. Ich musste lachen. Was würde ich nur ohne diesen verrückten Kater machen. Ich gab ihm ein Stück Fleisch und er schmiegte sich dankbar an mein Bein. Als ich gegessen hatte und geduscht war, war es schon sehr spät. Langsam ging ich in mein Schlafzimmer und dache über den heutigen Tag nach. Morgen würde ich in die andere Welt zurück kehren. Ich würde meine Herberge auf die Eröffnung vorbereiten und auf die erste Kundschaft warten. Ich ging zu Bett und in Gedanken an die Zukunft, schlief ich langsam, aber sicher ein.

Der geheimnisvolle MagierWhere stories live. Discover now