20. Kapitel

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Robin schaffte es mich kurzzeitig etwas zu beruhigen. Er hielt mich so lange in seinen Armen bis meine Tränen versiegten.
Claire
Der Gedanke traf mich viel zu spät.
Als Lena heute morgen in Stefans Zimmer kam, meinte sie Claire hätte ihr gesagt dass Stefan mit ihr reden wollte.

Ich löste mich von Robin, küsste ihn auf die Stirn und ging aus meinem Zimmer.
Ich hörte wie er mir in die Empfangshalle folgte.
Kyle stand dort umringt von einigen Menschen.
Auf der anderen Seite sah ich Noel mit Sarah. Endlich hatte sie wenigstens ihren Vater wieder.

Ich drängte mich durch die Menge zu Kyle. "Wo ist Claire?", fragte ich ohne Umwege. "Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, meine Rebellin", sagte er grinsend und zog mich kurz in seine Arme. Dann deutete er auf eine Frau in der Menge.
Sie war sehr dünn und hatte schulterlange blonde Haare.
Als sie mich sah, erschrak sie und rannte davon. So schnell ich konnte folgte ich ihr. Sie war nicht unsportlich, aber ich war besser in Form als sie. Ich packte sie und drückte sie gegen eine Wand.
"Was weißt du?"
"Gar nichts..ich hab keine Ahnung"
Ich zog sie in einen Raum und stellte mich vor die verschlossene Tür.
"Wo ist Stefan?"
"Ich weiß es nicht"
"Pass mal auf Süße. Wenn du nicht sofort den Mund aufmachst könnte das ziemlich unangenehm für dich werden. Ich denke Kyle wird nicht sehr erfreut sein wenn er erfährt dass du Hilfe zu einer Aktion hinter seinem Rücken geleistet hast. Dir ist wohl bewusst wie sehr er es hasst nicht die Kontrolle über alles zu haben und nicht als Oberhaupt der Organisation anerkannt zu werden"
"Sie sind im Palast"
Ohne eine Antwort verließ ich den Raum und rannte gegen Robin.

So schnell es ging erklärte ich ihm was passiert war.
"Ich werde dich nicht wieder gehen lassen", sagte er bestimmend.
"Robin..ich kann hier nicht tatenlos sitzen ohne zu wissen was mit Stefan ist"
"Dann begleite ich dich"
Ich wollte gerade etwas entgegnen, als er einen Finger auf meine Lippen legte.
"Das war keine Frage. Du wirst mich nicht davon abbringen"
Ich seufzte aber nickte leicht.

Gemeinsam gingen wir zurück in die Empfangshalle und suchten Kyle.
Ich ging zu ihm und legte meinen Kopf nah an seinen. "Lena und Stefan sind verschwunden. Sie sind auf dem Weg zum Palast", flüsterte ich ihm ins Ohr. Seine Augen weiteten sich kurz, dann versuchte er sich nichts anmerken zu lassen.
Er rief einen Mann zu sich und bat diesen während seiner Abwesenheit hier die Stellung zu halten.
Dann stellte Kyle eine Gruppe zusammen.
Zwei Sucher, eine junge Frau namens Lilly, Robin und ich.

Lilly übernahm Kontrolle über meinen Körper und änderte dann unsere Gestalt. Die anderen bis auf Kyle behielten ihr Aussehen.
Von dem Weg zum Palast bekam ich nicht viel mit. Lilly steuerte mich und ich hatte solche Angst dass ich nicht klar denken konnte. Robin hielt den gesamten Weg über meine Hand.

Dann waren wir zurück am Ort des Grauens. Der Palast türmte sich wie ein schweres Ungeheuer vor uns auf. Einer der Sucher ließ sein Handgelenk scannen und wir konnten eintreten.
Wir gingen ohne Umwege in den Thronsaal. Die beiden Sucher die davor Wache hielten beseitigten Kyle und Robin.
Dann öffnete Kyle die schweren Flügeltüren und gab somit den Blick auf den Palast frei.

Der Anblick der sich mir dort bot ließ meinen Körper erschauern.
Stefan und Lena standen Hand in Hand vor dem Königspaar.
Sie lächelten sich überglücklich an. Dann küsste Stefan sie zärtlich.

GezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt