Elsa und die Hüter des Lichts

Wieder zurück

Elsas P.o.V.

Langsam nähere ich mich Tooth. Ich habe Angst. Noch nie hat sie mich zu sich gerufen, weil ich sowieso jeden Tag einmal vorbei komme. Die Kette, die ich ihr geschenkt habe, trägt sie jeden Tag, selbst wenn sie schlafen geht. Wir reden auch jeden Tag, wie ich es mir gewünscht habe und auch Tooth liebt es mir von ihren über 500 Jahren zu erzählen.

Obwohl erst ein paar Tage vergangen sind, sind wir schon fast sowas wie beste Freunde. Ich habe ihr auch erzählt, was mit Jack ist. Meine Gefühle sind gespalten. Ich will ihn unbedingt vor mir beschützen, aber auf der anderen Seite, will ich auch mehr mit ihm zu tun haben. Ihn anfassen zu dürfen, wann immer ich will.

"Aber du weißt ganz genau, dass ich das nicht zulassen werde."

Genau wegen dieser Stimme habe ich mich von Jack gelöst. Er hat mir gedroht Jack... Ich kann es nicht sagen, geschweige denn denken. Schnell verbanne ich die negativen Gedanken und setze mich zu Tooth aufs Bett.

"Das was ich dir jetzt erzähle ist sehr wichtig.", beginnt sie nach kurzer Zeit. Gespannt schaue ich sie an und konzentriere mich nur auf sie.

"Bin gespannt, was sie uns zu sagen hat."

Seit den letzten Tagen ist das so. Erst nach dem Fast-Kuss, redet Pitch ununterbrochen und gibt zu jedem Thema seinen Senf dazu. Und seit neuestem spricht er im Plural. Von "Wir" und "Uns". Als würden wir zusammen gehören oder so.

"Tun wir doch auch."  Fieses Lachen folgt.

"Ich habe etwas für dich. Du musst aber wissen, dass du es nicht benutzen musst, wenn du nicht willst." Pause. Kurze Stille und ein intensiver Blick in meine Richtung. "Ich habe deine Erinnerungen für dich." Überrascht schaue ich sie an. Jetzt schon? Sie zieht eine kleine goldene Kiste oder so hinter ihrem Rücken hervor und legt sie mir in die Hände. Sie umschließt meine Hand mit der Kiste mit ihren und drückt sie fest an die Box. Eindringlich sieht sie mich an, als sie weiter spricht: "Wenn du nicht wissen willst, wer du früher warst, ist das vollkommen in Ordnung. Keiner von uns wird dich zwingen diese Schatulle zu öffnen. Es ist auch deine eigene Entscheidung uns zu sagen, wer du früher warst."

Steif sitze ich nun auf ihrem Bett. Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich bin noch nicht so weit meine Erinnerungen zu bekommen. Wie hat sie die Schatulle, wie sie sie nennt, überhaupt so schnell herbekommen, ohne aus dem Bett zu steigen.

Langsam lässt Tooth meine Hände los, schaut mich aber weiter eindringlich an bis ich leicht nicke. Zu benommen bin ich noch von dem Geschenk und gleichzeitig der Bürde.

"Was meinst du, sollen wir sie nicht sofort öffnen und schauen, wie die Elsa früher war?"

Ich bin noch nicht so weit, möchte ich am liebsten schreien. Doch ich bleibe still, stehe nur von Tooths Bett auf und gehe aus dem Raum, ohne mich nochmal umzuschauen. Ich gehe nicht in mein Zimmer, ich meine Jacks Zimmer, dass ich sozusagen mit ihm bewohne.

Nur bei dem Gedanken an Jack, bekomme ich Gänsehaut und möchte mich am liebsten in seine Arme kuscheln.

Schnellen Schrittes laufe ich raus in den Schnee. Dort setzte ich mich auch hin und lege die Kiste auf meinen Beinen ab. Ich kann meine schnellen Gedanken nicht stoppen, die alle nur um Jack, Pitch und die Schatulle kreisen.

"Ich mache dir einen Vorschlag. Du öffnest die Schatulle und dafür töte ich Jack nicht."

Angst macht sich in mir breit. Einerseits weil ich nicht will, dass Jack was passiert und dann auch noch wegen mir, anderseits weil ich nicht will, dass Pitch meine Erinnerung kennt.

"Das wagst du nicht."

"Ach ja? Wetten wir um Jacks Leben?"

"Hör auf!", schreie ich nun und halte mir die Ohren zu, obwohl das nicht hilft.

"Ok, ich tue es.", willige ich ein, bereue meine Zusage aber im nächsten Moment. Ich nehme aber alles in Kauf, damit Jack leben kann.