two

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Mein Vater hielt vor einem großen weißem Haus an. Ich kannte es, denn es war unser altes.
"Hast du schon die Nachbarin gesehen?"
Ich schüttelte verlegen den Kopf.
"Wird mal Zeit das du ne Freundin findest."
Ich ignorierte ihn einfach wieder und senkte meinen Blick zum Boden.
Als ich mein trostloses Zimmer betrat, setzte ich mich auf mein Bett und überlegte wie der morgige Tag wohl ablaufen wird.
Mein ersten Schultag also. Ich kannte niemanden, doch ich war es ja gewohnt ausgeschlossen zu sein und in den Pausen auf dem Klo zu essen.
Ich schloss kurz meine Augen und das nächste das ich hören konnte, war mein nerviger Wecker.
Unmotiviert lief ich zum Bus, den ich fast verpasste und von vielen Gesichtern komisch angesehen wurde. Das war mir natürlich sehr peinlich und ich wusste garnicht, wo ich hinsehen sollte.

Josh's Sicht

Heute hatte ich mal wieder keine Lust. Keine Lust auf den Unterricht oder jegliche Art von Gesellschaft. Ich saß gerade im Bus, als ich plötzlich einen neuen Jungen bemerkte, den ich hier scheinbar noch nie zuvor gesehen hatte. Alle starrten ihn an als wäre er ein verpacktes Weihnachtsgeschenk, also entschloss ich mich, es nicht noch unangenehmer für dieses zierliche Ding zu machen und drehte meinen Kopf in richtung Fenster. Doch nach einer Weile sah ich ihn wieder an, er stand dort ganz allein und gaffte einfach auch aus dem Fenster. Doch plötzlich starrte er zu mir, das ließ mich unerklärlicherweise rot werden. Ich drehte schnell meinen Kopf zur Seite, um unseren Blick-kontakt zu unterbrechen. Wieso war ich nervös?

Tyler's Sicht

Die ganze Fahrt über blickte ich unruhig und zitternd aus dem Fenster, als ich plötzlich bemerkte, dass mich ein Junge von der anderen Seite aus komisch ansah. Ich hätte mir an meinem ersten Tag vielleicht nicht meinen Kimono anziehen sollen.
Ein paar minuten vergingen und ich bemerkte  das er mich anscheinend immer noch ansah. Ich erschruk und wurde knallrot, doch im nächsten Moment wurde mir klar, dass er bestimmt nicht mich, sondern das hübsche Mädchen hinter mir angesehen haben muss.

In der Schule angekommen, erwartete mich schon mein neuer Klassenlehrer, der mich zur Klasse begleiten sollte.
"Du musst also Tyler sein, richtig? Eigentlich bennene ich meine Schüler ja beim Nachnamen und nicht beim Vornamen, doch ich dachte mir,...."
Weiter konnte ich ihm nicht folgen, da ich den Jungen vom Bus wieder sah. Er hatte leicht pinkes haar, das mir im dunklen Bus noch garnicht aufgefallen war. Er unterhielt sich gerade auf dem Flur mit einem sehr hübschen Mädchen, war sie etwa seine Freundin?
"...wäre das in Ordnung für Sie?"
Mein neuer Lehrer blickte mich fragend an.
"J-ja also..ich..ich denke schon." stammelte ich.
Er lächelte mich freundlich an und öffnete die Tür zum Klassenzimmer. Einerseits hoffte ich auf den geheimnissvollen Jungen, doch andererseits fragte ich mich wieso ich das so sehr wollte.
Natürlich war er nicht in meiner Klasse, also setzte ich mich neben ein Mädchen deren Name wie sich heraustellte Jessica war.
Der Unterricht war langweilig, da ich die ganze Zeit aus dem Fenster starrte und von allem abgelenkt wurde. Das Klingeln zur Pause weckte mich auf und ließ mich zusammenzucken. Während alle anderen schon in die Cafeteria stürmten, musste ich erst richtig wach werden. "Herr Joseph?"
"Äh ja?"
"Sind sie immer so müde und abgelenkt?"
Ja, immer.
"Natürlich nicht, habe einfach nicht gut geschlafen..."
Als ich die Cafeteria betrat waren alle Blicke auf mich gerichtet und ich wurde von jedem Schüler gemustert. Das ließ mich sofort rot werden, also saß ich mich sofort an einen leeren Tisch. Den Kopf hatte ich nach unten zu meiner Suppe gesenkt, doch mit den Augen schielte ich schräg zu ihm.
Nach wenigen Sekunden schien er dies auch zu bemerken und lächelte mich schief an. Darauf hin kratze ich mich schnell an der Kopfhaut.
Ich kannte ihn garnicht. In diesem Moment fiel mir das Mädchen neben ihm auf, die ihn gerade leidenschaftlich Küsste. Er sah glücklich und zufrieden aus. Ich würde ihm zur Last fallen, genau wie allen anderen.

Joshs Sicht

"...Debby?" stotterte ich, nachdem sie mich überraschenderweise mitten in der Cafeteria küsste.
"Was denn, Schatz?" fragte sie mich Vorwurfsvoll
"Nenn mich nicht so."
Debby wusste, dass ich auf sie stand. Sie wusste es und nutze es gnadenlos aus. Es tat so weh, da ich gerade über sie hinweg war.
"Komm mal mit." Sie nahm meine Hand und zog mich aus dem Schulgebäude nach draußen.
"Hey Joshi, hör mal. Du willst doch was von mir und ich will was von dir."
"Das einzige das du von mir willst ist Sex, ich kenne dich."
"...Man nennt es doch Liebe machen, oder?"
Ich starrte meine Füße an. Wieso tat sie mir so etwas an? Sie spielte mit meinen Gefühlen.

Tylers Sicht

Er war mit ihr fortgegangen, wahrscheinlich aufs Klo um naja, um sex zu haben, so wie man es doch in diesen grauenvollen Highschool-Filmen immer sehen kann. Ich beschloss, mich krank zu melden, da ich hier sowieso überflüssig war. Auf dem weg zum Krankenzimmer sah ich den Jungen und seine Freundin draußen stehen.
Sie begrabschte ihn überall, wo es einem Jungen so gefällt, angefasst zu werden.
Aber das war nicht mein Problem.
Er war nicht mein Problem.

Kitchen sinkWhere stories live. Discover now