Kapitel 13: Spaziergang durch den Wald

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Mit offenem Mund blickte Arien auf die Stelle an der gerade noch der Zauberer gewesen war. An der Gandalf gewesen war, ihr Freund, ihr Mentor, die einzige Vaterfigur die sie jemals gekannt hatte..weg. Keinen Hinweis darauf das er jemals da gewesen war, bis auf die Schreie hinter ihr, die Tränen die fielen und fielen und dem unendlich nicht füllbarem Loch in ihrem Herzen.

Orks überfüllten die Mienen, doch es war ihr egal. Sie kamen auf sie zu, doch es war ihr egal. Sie hörte wie ihr Name gerufen und sie selbst geschüttelt wurde, doch es war ihr egal. Sie spürte wie sie jemand hochhob und trug, und es war ihr egal. Immer wieder spielte sich wieder wie Gandalf......gefallen war. Und in ihr war eine unsagbare leere. Sie spürte wie sie draußen ankamen und sie heruntergelassen wurde. Sie stand auf ihren Beinen doch noch immer hielten sie die beiden Arme, und sie wusste ohne sie wäre sie gefallen. Denn sie hatte keinerlei Kontrolle über ihren Körper.

Gandalf.....Gandalf....war...tot. Gefallen in die Tiefe einer Miene mit einem bösen Dämon. Mit dieser Erkenntnis kamen auch die Gefühle.

Wut, eine Wut die sie nie zuvor gefühlt hatte. Es schien als würde ihr ganzer Körper brennen und auf einmal konnte sie stehen, denn aus der Wut konnte sie Kraft entziehen. Arien stellte sich aufrecht hin und ging einen Schritt von dem Elben vor ihr zurück, sodass dieser die Hände die um ihren Arme waren wegnahm. Ariens Blick verfinsterte sich als sie ihre Wut weiter kanalisierte. Sie war wütend, auf den Balrog den sie es zu verdanken hatte das sie schon wieder jemanden verloren hatte, jemanden der ihr sehr nahe stand.Sie spürte wie ihre eigene Welt um sie herum zerfiel. Sie brachte alle Willensstärke auf die sie hatte um so wohl ihre Gefühle als auch ihre Kräfte in Schach zu halten und nicht zusammen zu brechen. Und es kostet sie alle Kraft die sie hatte. Wieso musste es so viel Übel auf der Erde geben? Wieso starben immer die guten Leute?

Das aller schlimmste daran war nicht der Balrog, oder die Orks, nicht einmal diese verlogenen und einfälltige Ratte Sauron war das schlimmste. Doch auch er hatte ausnahmsweise nichts mit diesem tot zu tun, jedenfalls nicht direkt. Den die Schuld von all dem lang letztendlich ganz allein bei ihr und niemand anderem. Sie hätte Gandalf helfen können, ihn retten können. Stattdessen hatte sie sich wie ein Feigling versteckt.

Ein Hand auf ihrem Arm riss sie aus ihren Gedanken. Sie sah atmete tief durch und ließ all ihre Wut zusammen mit ihren Kräften in ihrem inneren Herzen zu verschwinden. Keiner hatte ihren kleinen innerlichen Ausbruch gemerkt, denn jeder war mit seiner eigenen Art zu trauern beschäftigt. Arien sah auf die Hand auf ihren Arm und folgte der länge des Armes bis hin zum Gesicht des Eigentümers und war nicht überrascht den blonden Elben zu sehen. Auch seine Augen spiegelten eine Trauer, doch er schien sie viel mehr im Griff zu haben. Sie war kurz davor gewesen ihr ganzes Umfeld auf den Kopf zu stellen, während der Elb ruhig blieb, zumindest so ruhig man nach einer solchen Situation bleiben konnte.

Ariens Tränen waren schon längst vergessen, einzig und allein ihre Spuren blieben um daran zu erinnern. Arien gab sich große Mühe ihre Fassung zu wahren während sie vor dem Elb stand, obwohl sie diese schon lange verloren hatte. Arien sah in seine Augen und auch wenn sich deutlich Trauer in ihnen wiederspiegelt, konnte man auch sehen das sie sich keineswegs dieser schämte. Sie stand ihren Boden und bereute keine einzelne Träne, denn das beweiste nur ihre Liebe und das große Opfer das von dem Zauberer gebracht wurde. Eine weitere Träne rollte verräterisch aus ihrem Auge. Der Elb musterte diese und hob dann seinen Finger und wischte die Träne sanft fort. Arien schloss ihre Augen als der weiche Finger des Elben ihre blasse Haut traf.

Der Elb nahm nach einem Moment seinen Finger weg, nur im nächsten die Wächterin in den Arm zu nehmen. Arien war anfangs steif in der Umarmung, denn es war etwas ungewohntes einen solchen Kontakt mit dem Elben zu haben. Doch sie konnte nicht verleugnen das sie die Umarmung genoss und schon im nächsten Moment erwischte sie sich dabei wie sie die Umarmung erwiderte. Der Moment zwischen den beiden währte nicht lange, doch für beide von ihnen schien es wie eine Ewigkeit. Eine Ewigkeit die niemals zu Ende gehen sollte.....Leider hatte alles einmal ein Ende und mit dieser Erkenntnis brach die Wächterin den wundervollen Moment. Sie trat einen Schritt zurück und lächelte den Elben schwach an.

Die Wächterin der Natur (Herr der Ringe Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt