8. Paps Prinzessin

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Oh, ich war definitiv zu sehr in meine Gedanken vertieft. Aber die Themen sind auch wirklich wich- Stop! Konzentration! Schlittschuhlaufen oder Kino? Schlittschuhlaufen liebe ich, war aber auch schon lange nicht mehr im Kino.

"Wie wäre es mit erst Schlittschuhlaufen und dann Kino?", frage ich. Da alle zustimmen, verabreden wir uns für 15:30uhr an der Eisbahn.

Am Nachmittag mache ich mich auf den Weg zur Eisbahn um pünktlich da zu sein. Ich habe eine große Tasche dabei, da ich meine eigenen Schlittschuhe dabei habe. Nach der Schule habe ich mit meinen Brüdern gegessen und Hausaufgaben gemacht. Meine Gedanken sind dabei natürlich nur so ein oder zweimal vom Thema abgewichen. Öfters nicht! Nicht sehr überzeugend?

Sobald ich bei der Eisbahn ankomme, entdecke ich auch schon Alicia und Alex. Die beiden scheinen zu diskutieren. Ist bei den beiden aber schon öfters vorgekommen. Geschwister halt! Kenn ich auch. Als ich bei ihnen ankomme, begrüßen wir einander und warten auf Dan und Hailey. Die zwei kommen nach wenigen Minuten Hand in Hand angeschlendert. Die beiden sind seit über einem Jahr ein Paar und extremst süß zusammen.

Gemeinsam ziehen wir dann die Schlittschuhe an und fahren circa zwei Stunden lang Schlittschuh. Zwischendurch versuchen Hailey, Alicia und ich uns im Eiskunstlauf, was halbwegs funktioniert, und die Jungs batteln sich in Wettrennen, Slalomläufen und Sprüngen. Es war wirklich lustig, doch jetzt gehen wir zusammen ins Kino. Dort überlegen wir dann was wir gucken. Hailey und ich sind für Romantik, Dan und Alex sind total dagegen und voll für Horror. Alicia findet beides super. Im Endeffekt entscheiden wir uns für eine Actionkomödie.

Um 21:30uhr bin ich wieder zu Hause und wir hatten einen wirklichen tollen Nachmittag. Aber jetzt bin ich ziemlich müde, also esse ich schnell etwas und gehe duschen. Mit Joe und Phil habe ich mich kurz im Wohnzimmer unterhalten, bevor ich ins Badezimmer gegangen bin. Jetzt dusche ich mich und meine Gedanken schweifen mal wieder zu Noah und warum er so Stimmungsschwankungen hat. Den ganzen Nachmittag habe ich wirklich keinen Gedanken an ihn gehabt. Die Ablenkung hat also wirklich geholfen, aber jetzt bin ich alleine und habe keine Ablenkung, also ist er wieder in meinem Kopf. Yiphie!

Nachdem duschen, putze ich noch meine Zähne und ziehe meine Schlafsachen an und lege mich in mein Bett. Ich denke noch viel nach, bevor ich endgültig einschlafe.

Heute ist Donnerstag. Mein Wecker klingelt und ich stehe auf. Während ich mich fertig mache, fällt mir ein, dass ich Dad immer noch nicht gesehen habe. Das versetzt meinem Herzen einen Stich, ich habe keine Ahnung,  wie lange ich ihn nicht gesehen habe, aber ich weiß, dass es sehr lange her ist und jetzt wohnen wir in einem Haus und ich habe ihn immer noch nicht gesehen. Ich beschließe, gleich in sein Zimmer zu gehen, so wie früher, als ich noch kleiner war und meine Eltern noch nicht getrennt waren. Ich bin dann immer mit meinen Brüdern ins Schlafzimmer meiner Eltern gelaufen und gemeinsam haben wir unsere Eltern geweckt, obwohl sie meistens schon durch unser Getrampel und unsere Diskussionen wach waren, haben sie immer so getan, als würden sie schlafen, damit wir unseren Spaß hatten.

Ich vermisse diese Zeiten. Es war alles so einfach. Mein Papa hat mich immer die Prinzessin des Hauses genannt, da sowohl er, als auch meine Brüder mir fast keinen Wunsch abschlagen konnten. Auch meeine Mama hat mir fast jeden Wunsch erfüllt. Als meine Eltern dann angefangen haben, öfters zu streiten, bin ich zu meinem Papa gegangen und habe ihn gefragt, ob ich seine Prinzessin bin und ob er mir einen Wunsch erfüllen kann. Darauf hat er geantwortet, dass er mir jeden Wunsch erfüllt. Also habe ich gesagt, dass ich mir wünsche, dass meine Eltern sich vertragen sollen und sich nicht trennen sollen und das er mit nach London kommen soll. Er sagte nur, dass er mir jeden Wunsch erfüllen würde, aber dass er mir diesen Wunsch nicht erfüllen kann.

Seit dem habe ich mir nie wieder etwas von meinem Papa gewünscht, einfach weil das mein einziger Wunsch war. Natürlich habe ich mir zwischendurch mal irgendwelche Spielzeuge oder ähnliches gewünscht, aber das war nichts, was ich wirklich von ganzem Herzen haben wollte.

Während meiner Erinnerung habe ich angefangen zu weinen und mich dabei fertig gemacht. Naja weinen kann man es eigentlich nicht nennen, denn es sind einfach nur Tränen runtergelaufen. Mehr nicht.

Sobald ich im Bad fertig bin, wische ich mir die Tränen weg und spritze mir noch etwas Wasser ins Gesicht,  danach gehe ich in die Küche. Bereits auf dem Weg nach unten, riecht es nach Rührei. Da meine Brüder nicht kochen würden, muss mein Papa da sein. Somit beschleunigen sich mein Schritte und stolpere die letzten Stufen noch runter und kann mich nur so gerade eben halten. Als ich jedoch in der Küche ankomme, sehe ich nur meine Brüder.

"Wo ist er?", frage ich aufgeregt.

"Wir wünschen dir auch einen schönen guten Morgen,  Sky! Wen suchst du?", antwortet Joe.

"Na Papa!"

"Achso, der ist noch oben. Clarissa hat Rührei gemacht". Clarissa ist die Haushälterin unseres Papas. Jedoch ist sie nur dann hier, wenn auch er zu Hause ist. Sonst aus irgendeinem mir unbekannten Grund nicht. Nach einiger Zeit, in der wir bereits mit dem Essen angefangen haben, höre ich jemanden die Treppe runterlaufen und kurz darauf steht Papa in der Küche.

Es lebt!
Es lebt!
Kommt alle aus dem Haus!
Die Welt, die Welt ist wieder aufgewacht!

Tada!!! Mein Songtexte texten Talent!! 

Wo gehöre ich hin?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt