16. Kapitel

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Es war viel zu früh. Ich rieb mir die Augen und schwang mich aus dem Bett. Mir ging es dreckig. Als ich in den Flur kam, hörte ich schon Geräusche von unten. Abby war scheinbar extra eher aufgestanden um mich nicht sehen zu müssen. Die Einsicht tat weh. Aber war wahr. Ich versuchte mich wieder auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, auch wenn es mir schwer fiel. Als ich später die Küche betrat, stand sie noch da und räumte ihr Geschirr weg. Abby nahm mich wahr, ignorierte mich aber trotzdem. Ich sagte auch nichts. Wenig später flüchetet sie förmlich aus dem Raum, wobei ich das Gefühl hatte, der Grund dafür zu sein. Es war traurig, dass wir kein Wort wechselten und uns noch nicht mal ansehen konnten. Die Haustür fiel ins Schloss. Der gleiche Zustand wie die letzten Tage. Warum musste es nur so kommen? Hatten wir das beide verdient? Nein. Doch so war es nun, selbst wenn ich damit nicht zurrecht kam.

Ich hatte mir fest vorgenommen, noch einmal mit Pauline in der Schule zu reden. Der Zwischenfall beschäftigte mich schon die ganze Zeit. Mir war einfach nicht klar, warum sie das tat. Sie wollte alles, nur nicht das Abby und ich zusammen kamen. Auch wenn dieser Gedanke momentan in sehr weite Ferne rückte. Aber so konnte ich das nicht stehen lassen. Obwohl ich am liebsten kein Wort mehr mit dieser hinterhältigen Person gewechselt hätte.

"Ach, jetzt wecke ich wohl doch deine Aufmerksamkeit." sie grinste wieder. Das Einzige was sie in mir weckte, war unglaubliche Wut. "Warum?" ich versuchte ruhig zu bleiben. "Warum was?" Pauline war schon immer eine gute Schauspielerin. "Pauline, lass die Spielchen! Was sollte das letztens?" mein Ton wurde ungemütlich. Sie kicherte noch. "Ich habe alles so gemient, wie ich es gesagt habe. Ich stehe zu meinem Wort." sie zuckte mit den Schultern, als wäre es das Normalste der Welt. Ich kochte vor Wut. "Du verstehst es nicht oder?" ich sah sie nur fassungslos an. "Dann erklär es mir doch." Pauline lächelte scheinheilig. "Ich will nichts von einem so verlogenem Menschen, wie dir. Da hast du deine Erklärung." ihr Gesicht veränderte sich kurz, doch sie fasste sich schnell wieder. "Aber von einem so nutzlosen und dummen Mädchen, wie Abby oder was?"

Meine Handfläche landete auf ihrer Wange. Ich wusste es war falsch aber ich konnte nicht anders. Ihre Augen weiteten sich und ihre Hand wanderte auf die rote Stelle in ihrem Gesicht. Ich glaube selbst sie realsierte gerade nicht, was passiert war. Paulines schreckliche Stimme war plötzlich verstummt und sie sah mich nur fassungslos an. Es war gut so. Sie hatte nichts anderes verdient. Sie konnte alles machen, aber nicht so über Abby reden. Das würde ich nie zu lassen.

Dieser Vorfall blieb jedoch nicht ohne Konsequenzen. 2 Stunden später fand ich mich im Büro des Direktors wieder. "Was hast du dir nur dabei gedacht?" er sah mich kopfschüttelnd an. "Sie hat Abby beleidigt." sagte ich trocken. "Das ist aber kein Grund gleich jemanden zu schlagen." Mr. Stone wurde langsam ärgerlich. "Aber das sie jemanden beleidigt hat, ist vollkommen uninteressant oder was? Außerdem hat Pauline nichts anderes verdient." mir war langsam alles zu viel. "Nicht in diesem Ton. Du kannst von Glück sprechen, dass es nur auf einen Tadel hinaus läuft." er überreichte mir ein Blatt. Ich nahm es und erhob mich wütend. "Nico?" ich drehte mich noch einmal um, bevor ich das Büro verließ. "Bitte versuche das wieder in die Reihe zu bekommen." ich nickte nur und lief dann raus. Pauline hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte mich da wo sie mich wollte - komplett am Boden.

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⏰ Last updated: Oct 28, 2016 ⏰

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GeschwisterliebeWhere stories live. Discover now