14.Kapitel

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Schockiert wirbelte ich herum. Wie erwartet presste sich ein Fotograf an die Fensterscheibe und richtete seine Kamera auf uns. Neben ihm tauchten immer mehr auf. Panisch drehte ich mich wieder zu Liam. " Was machen wir jetzt? Die glauben doch nur, dass..." "Ich weiß, was die glauben. Aber Vero, das ist egal.", meinte Liam entspannt. Diese Verletzlichkeit und Hilflosigkeit von eben war aus seinen Gesichtszügen verschwunden. Stattdessen funkelte so etwas wie Wut in seinen Augen auf. Er knallte das Geld auf den Tisch, viel zu viel, soweit ich das sagen konnte und erhob sich ruckartig. Ich saß wohl etwas verständnislos auf meinem Platz, denn er wandte sich mit einem Augenrollen mir zu und bedeutete mir, aufzustehen.

Bei jedem seiner Schritte beschleunigte er sein Tempo und ich musste förmlich sprinten, um hinterherzukommen.  Wir näherten uns einem blonden Iren, der ganz vertieft in die Speisekarte am Tresen zu sein schien. Liam tippte ihn an und raunte: "Paps, draußen. Wir müssen weg, bevor es noch mehr werden." Niall, wohl ein wenig enttäuscht, nickte traurig. Zu dritt machten wir uns auf den Weg zu den Toiletten. Ich konnte nicht anders, als Niall zu fragen: "Warum genau bist du jetzt so megaenttäuscht?" Er warf mir einen fassungslosen Blick zu und erwiderte entrüstet: " Was glaubst du denn? Ich wollte noch eine Portion. Aber das Angebot ist einfach zu vielfältig hier..." Fast träumerisch verfiel er in seine eigenen Gedanken und Liam drückte die Tür auf. Ich war ein wenig gehemmt, mit in die Männertoilette zu kommen, vor allem, da Harry... nicht wohl war. Also blieb ich im Rahmen stehen und konnte aus sicherer Ferne beobachten, wie Liam Louis zusammenstauchte, weil dieser mit Seife quer über den Spiegel LOUIS WAS HERE gepinselt hatte. Harry und Zayn waren unauffindbar. Na toll. Als Liam seine Wutrede beendet hatte, entdeckte mich Louis und winkte begeistert. Dann kam er langsam auf mich zu und ....schmierte die verdammte Seife in meinem Gesicht ab. " Oh man, LOUIS DU BLÖDMANN!", schrie ich und hatte diesmal nicht die kleinsten Bedenken, als ich auf das Waschbecken in der Männertoilette zulief. Während ich die Seife aus meinem Gesicht und -zu meinem Leidwesen- auch aus meinen Haaren wusch, lachte sich Louis halb tot. Und hörte auch nicht auf, als Liam ihm erzählt hatte, dass wir uns vor einer Massenansammlung von Fotografen rechtfertigen mussten. Und unsere ach so tolle Limo hinter der Meute stand.

Scheinbar störte das Louis nicht im Geringsten. Gelassen gesellte er sich zu mir und säuberte seine Hände. "Wo sind eigentlich Zayn und Harry?", fragte ich neugierig. Louis prustete los und Niall und Liam warfen ihm seltsame Blicke zu. Mit einem fetten Grinsen antwortete Louis: "Die sind nach Hause gefahren." "WAS?", kam es aus drei Kehlen gleichzeitig. "Wie...?", fügte Niall hinzu. Lässig lehnte sich Louis ans Waschbecken und erwiderte: "Mit der Limo." Niall schien immernoch nicht ganz zu verstehen, was Louis uns damit sagen wollte, aber Liam und ich stöhnten entsetzt auf. "Wie kommen wir hier weg?", fragte ich und die Verzweiflung in meiner Stimme war mehr als unüberhörbar. Liam setzte einen grüblerischen Blick auf und Louis antwortete mir trocken: "Zu Fuß." "Ja, schon, aber ohne, dass die Typen noch mehr Bilder von mir und Liam kriegen, meine ich." Niall schnippte mit den Fingern. " Ich habe eine geniale Idee!", verkündete er zufrieden. Liam und Louis zogen beide die Augenbrauen hoch, ich drückte die Daumen. Ich wollte nur noch ins Bett.

"Wiiiir verkleiden uns!", schrie Niall begeistert. Liam starrte ihn fragend an, fast konnte man die Frage 'Ist das dein Ernst?!´ auf seiner Stirn geschrieben sehen. Louis kicherte in sich hinein und ich wollte nur meinen Kopf gegen die Wand schlagen. "Doch, ernsthaft jetzt! Zwei von uns können ohne weiteres hier raus, ohne dass sie mit Fragen bombadiert werden. Das Problem sind ja eher," , Niall blickte zuerst Liam, dann mich an, " die zwei anderen. Wie wäre es, wir verkleiden Vero als Mann?" Ich schluckte und schüttelte wie wild den Kopf. Ich wollte kein Mann sein. Nun wirklich nicht. Aber Louis teuflisches Grinsen zerstörte meine Hoffnung, eine andere Lösung zu finden. "Keine schlechte Idee! Wer von uns hat einen übergroßen Hoodie?" Alle drei schauten an sich herunter, aber alles, was die drei trugen, waren T-Shirts. Jeder in einer anderen Farbe.

I AM ( One Direction FF)Where stories live. Discover now