Nach einer Zeit ziehe ich meine Beine an meine Brust und drehe mich etwas seitlich, in der Hoffnung, etwas schlafen zu können. Auf Busfahrten kann ich eigentlich nur sehr selten einschlafen, da es so eng ist. "Lehn dich an meine Schulter an", bietet Can mir an, was ich aber ablehne. "Shana, mach doch einfach." Wieder schüttele ich den Kopf. Er schnaubt. "Shana, entweder dein Kopf liegt auf meiner Schulter oder du liegst gleich auf meinem Schoß, du hast die Wahl." Er kann mich mal. Ich schüttele wieder nur den Kopf und zeige ihm auch meinen Mittelfinger, doch dann werde ich von zwei großen und starken Händen an den Rippen gepackt und auf Cans Schoß gezogen. Ich ziehe erschrocken die Luft ein und will von seinem Schoß flüchten. Spinnt der?! "Lass los!", zische ich. "Nein." Ich versuche seine Hände wegzuschlagen, doch das nützt nichts. Kitzelig ist dieser kranke Typ auch nicht. Ich rüttele und schüttele mich, damit er ablässt, aber außer ein unterdrücktes Ächzten kommt nichts. Wieso lässt er nicht los?! "Lass doch einfach los!" Ich rutsche herum, in der Hoffnung, seine Hände würden nachgeben. "Hör auf!", zischt er. Du kannst mich kreuzweise! Ich höre gar nicht hin. Aus Prinzip mache ich weiter! Er zieht scharf die Luft ein. Anscheinend tun ihm die Beine weh. Hoffentlich fallen sie ab! "Hör auf damit!" Aus Prinzip bewege ich mich noch fester. Hoffentlich hat er Schmerzen dadurch. Ein weiteres Mal bewege ich mich, aber diesmal stark, damit ich ihm den Gnadenstoß geben kann ... nur habe ich nicht mit seinem Stöhnen gerechnet. Oh mein ... oh mein Gott. "Ich hab doch gesagt, du sollst aufhören", sagt er etwas entkräftet und deutet auf seine Hose. Ich kann gerade nicht richtig verarbeiten, was Sache ist. Er hat eine Erektion. Oh mein Gott!

Ich springe hysterisch kreischend von seinem Schoß und palmiere mein Gesicht mit meinen Händen. Und was für einen Gnadenstoß du ihm gegeben hast, denke ich mir. Gott, wie peinlich! Can atmet tief durch. Ich will nichts mehr von ihm hören! "Ich habe dir zwar gesagt, dass du das gerne wiederholen oder fortsetzten kannst, aber dass es so hart bei dir abläuft, hätte ich nicht erwartet oder doch, eigentlich schon. Ich habe immer noch leichte Kratzspuren von dir", neckt Can mich. Bitte lass ihn schweigen, Gott! "Halts Maul!" Das ist das erste Mal, dass ich auf dem Schoß eines Jungen saß und das erste Mal, dass diese Person noch wegen mir einen Ständer bekommt. "Sieh, was du angerichtet hast", sagt Can gespielt empört und zeigt auf seinen Schritt. Wieso gucke ich dahin? Es ist so verdammt warm hier. "Du nervst." Ich gähne. "Jetzt lehn dich an meine Schulter an. Schlimmer kann es ja nicht werden, oder?" Es kann nicht schlimmer werden, aber bei meinem Glück spritzt Can auch noch ohne weiteres ab. Ich gebe also nach und lehne mich an seine Schulter. Die Beine sind trotzdem sind trotzdem angezogen, doch Can zieht sie auf seinen Schoß, ohne Kontakt mit seinem wachsenden Etwas zu schaffen. Ich will meine Beine wegziehen, doch er hält sie fest. "Sei doch einmal nicht stur, Shana." Ich gebe ein zweites Mal nach und seufze. "Was machen wir jetzt mit meinem Problem?", fragt Can schelmisch grinsend. Ich kann das immer noch nicht fassen. "Wenn du willst, kann ich dir ja da reintreten. Das mache ich zu gerne, aber falls du das nicht möchtest, was ich aber bezweifle, kannst du immer noch zu Aleyna gehen. Sie wird das Problem in zehn Minuten lösen." Ich lächele verkniffen. Dummer Wichser! Was stellst du mir für Fragen?

"Stimmt, Aleyna gibt's ja auch noch." Er wirkt nachdenklich. Zieht er jetzt ernsthaft in Erwägung, mit Aleyna zu schlafen? Was eine Nutte. Ich drehe meinen Oberkörper angewidert weg von ihm. Dabei bewegen sich meine Beine etwas, die Can aber sofort wieder in Beschlag nimmt. "Keine Angst, ich renne schon nicht weg", gebe ich genervt von mir und drehe mich zu Ramazan, der neben einer von Aleynas Hündinnen sitzt. Ich glaube sie hieß Elisabet. "Na, Shana?" Ramazan nimmt grinsend seine Ohrhörer raus und wackelt mit seinen Augenbrauen. "Würde es dir was ausmachen, mit Can die Plätze zu tauschen?" Bevor er antworten kann, mischt sich Can ein. "Ja, es macht ihm was aus." Sein Ton ist warnend. Die Stelle, die Can an meiner Wade drückt, kribbelt. Ramazan schürzt schon ergebend die Lippen. Na toll. Ich drehe mich um und hole ich mein Handy raus, um Musik zuhören. "Willst du mithören?" Keine Ahnung warum, vielleicht weil ich es jedem anderen auch anbieten würde. "Nein. Ich denke nicht, dass mir dein New-School-Scheiß gefallen würde", lehnt er voreingenommen ab. Arroganter Riese! "Liebster Can! Leider muss ich dich enttäuschen, denn ich höre kein New School, sondern überwiegend Old School! Kannst du mir das glauben?" Er schnaubt nur und ich verdrehe als Reaktion darauf meine Augen. Letztendlich stecke ich ihm einen Ohrhörer in sein Ohr und spiele von SSIO - Kombis ab. Ob seine Erektion weg ist? Aber ich glaube nicht, dass es so schnell weg geht. Wieso hat er sich deswegen nicht geschämt? Weil es was ganz Natürliches ist? Klar, ist es, aber als ob er wirklich kein Funken an Schamgefühl mehr besitzt. Vielleicht hat er auch alles rausgefickt. Wer weiß? Mit der Zeit werde ich langsam müder und lehne mich doch nach langsam Widerwillen an seine Schulter. Irgendwann wird sie mir jedoch zu hart. Deswegen drücke ich ihn etwas nach vorne, um meine Stirn zwischen seinen Sitz und seinem Rücken einzuklemmen. Das ist einer meiner Methoden, um entspannt Schlafen zu können auf Busfahrten. "Was machst du da?", fragt Can mich belustigt. "Versuchen zu schlafen", murmele ich, bevor ich meine Augen schließe.

ArroganzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt