Kapitel 18

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Trakt A war im Prinzip genau wie  Trakt C aufgebaut. Es gab auch hier im Mittelpunkt jeder Etage einen Kreisförmigen Gang, von dem nach außen hin die Wohnungen abgingen und in der Mitte ein, durch einen Glaszaun abgetrenntes, Loch trumpfte, von welchen aus man auf die unteren bzw oberen gleichaussehenden Etagen blicken konnte. Oder kurzgesagt war es genau wie auch bei uns ein Donutförmiger Aufbau.

Das einzige was in diesem Trakt anders war, war eine große verzierte Tür im Erdgeschoss. Laut Matt befand sich  hinter dieser ein riesiges Lager für Lebensmittel, Ersatzteile und Medizin.
Da sich dieser Standort der Rebellen in unmittelbarer Nähe der Stadt befand, war es zunächst leichter größere Massen an Vorräten, die übrigens größtenteils geklaut oder durch gute Kontakte erlangt waren, hier zu Lagern und schließlich auf mehr oder weniger sicherem Weg zu den anderen Trakten zu bringen.

***

Inzwischen hatten wir das , so wir mir erklärt wurde, traditionelle Willkommensessen mit den höher stehenden Leuten hinter uns und waren auf dem Weg zum Konferenzraum, um ein paar organisatorische Dinge zu klären.
Der Koch hatte vorhin zwar wirkliches Talent, aber gleichzeitig hatte ich ein total schlechtes Gewissen. All die Köstlichkeiten hatten mir ins Gedächtnis gerufen, aus welchem Grund wir eigentlich hier waren. Wir mussten Lebensmittel für unseren eigenen Trakt besorgen! Und während sich meine Töchter inzwischen vermutlich nur noch von Tütensuppen ernähren konnten, aßen wir hier die vornehmsten und aufwendig zubereiteten Speisen. Den anderen schien es die ganze Zeit nicht anders gegangen zu sein und selbst Kenzie, der ich zugetraut hätte das sie dieses Luxusessen über alles lieben würde, hatte mehr auf ihrem Teller herum gestochert als das sie wirklich aß.

"Emy" Jasper erhöhte sein Tempo um neben mir laufen zu können und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich spürte seinen Blick auf mir und hatte echt Mühe mich zusammenzureißen.

"Ja?" Fragte ich zögernd und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Ich hasste diese Situation zwischen mir und ihm. Wir sind nur Freunde wiederholte ich immer wieder in meinem Kopf. Darauf hatten wir und schließlich geeinigt.

"Loren war gerade eben bei mir und hat nach Theresa gefragt. Hast du noch den Brief?" Oh stimmt ja, Thersas Schwester gab es ja auch noch. Ich nickte und versuchte ihn dabei nicht direkt ansehen zu müssen.

"Das ist gut. Ist es ok für dich wenn wir jetzt gleich zu ihr gehen? Ich habe gerade Matt und Kenzie gefragt und für die beiden it es in Ordnung wenn wir nicht mit zum Konferenzraum kommen. Sie erzählen uns nachher alles wichtige." Ich nickte erneut. Wir waren beide inzwischen stehen geblieben. "Na dann lass uns keine Zeit verlieren." sagte ich um nicht die ganze Zeit nur stumm herum stehen zu müssen. Um meine Worte zu unterstreichen, ging ich los ohne wirklich auf Jasper zu warten. "Uhmm...Emy?" räusperte sich dieser schließlich hinter mir und ich konnte deutlich sein darauffolgendes kichern hören. "Wir müssen in die andere Richtung."

Oh Shit.

***

Loren erinnerte mich stark an Theresa. Nicht nur vom Aussehen waren sich die beiden sehr ähnlich. Loren strahlte zudem die gleiche angenehme Wärme aus wie Theresa selber. Sie war einer der Menschen, bei denen man sich von vornherin wohlfühlte. Jasper und ich waren nicht sonderlich lange bei ihr. Wir überreichten ihr lediglich den Brief ihrer kleinen Schwester und unterhielten uns ein paar Minuten über unsere Anreise. Zudem erfuhren wir das Loren schwanger war und die Ehre hatte eine Schöpferin zu werden. Sie bat uns jedoch Theresa noch nichts zu verraten. Letztendlich hatte sie uns noch eingeladen mit ihr und ihrem Verlobten zum Kuchenessen zu bleiben. Doch ich glaube Jasper spürte genau wie ich, dass sie eigentlich schnellstmöglich den Brief ihrer Schwester lesen wollte und dazu lieber alleine sein wollte. Also verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg zu unseren Apartments, welche uns für eine Nacht zur verfügung gestellt worden waren. Wir würden morgen in aller frühe mit den neuen Vorräten aufbrechen und sollten uns vorher noch einmal richtig ausruhen.

Als wir an Jaspers Tür ankamen blieb er unschlüssig davor stehen und sah mich schweigend an. "Also..äh.. ich schätze wir sehen uns dann morgen wieder." stammelte ich, während ich auf den Boden vor mir sah, um ihn nicht in die Augen gucken zu müssen. Ich wartete einen kurzen Moment, der in ein tiefes Schweigen gehüllt war, ehe ich mich von Jasper abwandte. Das hast du ja mal wieder ganz toll hinbekommen Emyla! Ich wollte mich gerade auf den Weg zu meinem Arpartment machen, als Jasper nach meinem Arm griff. "Warte.."
Verwundert drehte ich mich zu ihm um.
"Willst du nicht noch bleiben?"
"Bitte was ?" rutschte es mir raus, woraufhin er kurz schmunzeln musste.
"Ich habe dich gerade gefragt, ob du nicht Lust hättest noch ein bisschen hier zu bleiben. Wir könnten einen Film gucken oder so. Wir haben ja sonst nichts zu tun." Ich sah ihn kurz perplex an ehe ich realisiert hatte, das er mich das gerade wirklich gefragt hatte.
"Ein Film. Unter Freunden. Das klingt..uhm..gut"

Geduldig wartete ich, bis Jasper die Tür aufgeschlossen hatte und sie mir höflich aufhielt. "Danke" nuschelte ich und trat ein paar Schritte in den Raum, der das offene Wohnzimmer darstellte. Erstaunt musste ich feststellen, dass die Bilderrahmen, die in meinem Apartment leer waren, hier mit verschiedenen bunten Fotos gefüllt waren. Vermutlich war Jasper bereits öfters in diesem Trakt gewesen oder vielleicht war er sogar hier aufgewachsen. Neugierig ging ich auf die mir gegenüberliegende Wand zu, wo einige Rahmen befestigt waren. "Das bin ich als Baby." Erschrocken zuckte ich zuammen. Ich hatte nicht gemerkt, dass Jasper sich hinter mich gestellt hatte. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das Foto, auf dem Mini Jasper in einer Wiege zu sehen war.
"Du warst schon damals so verdammt süß" dachte ich ungewollt laut. Schlagartig schoss mir das Blut ins Gesicht. Ich betete dafür, das Jasper nicht mitbekommen hatte, was ich gerade gesagt hatte, obwol ich gleichzeitig wusste das mein Wunsch nahezu unmöglich war. Er stand inzwischen so Nahe, das er vermutlich sogar ein leises Flüstern von mir gehört hätte. "Findest du?" Ich biss mir auf meine Unterlippe. Shit, aus dieser Situation musste ich schnellstmöglich rauskommen. Ich fühlte mich gerde stärker als jemals zuvor zu ihm hingezogen. Hier war eindeutig eine ganz andere Energie im Raum als eine die aussagte "Nur Freunde". Zögernd drehte ich meinen Kopf ein Stück zur Seite, um Jaspers Gesichtsausdruck sehen zu können. Bitte lass ihn einfach irgendeine Grimasse ziehen, oder irgedwas komisches sagen. Ich musste aus dieser Situation rauskommen! Das ganze hier war einfach superfalsch!
Entgegen meiner Hoffnung sah er mir einfach nur direkt in die Augen. Er hatte wunderschöne Augen. Solche die einen voll und ganz in den Bann zogen und man am liebsten für immer in diese schauen wollen würde. Langsam drehte ich mich ganz zu ihm um, sodass ich nun mit dem Rücken zur Wand stand...Immer noch in Jaspers Augen schauend.
"Scheiße Emy. Weißt du eigentlich wie verdammt Perfekt du bist?" raunte er mir leise zu, während mein Atem nun endgültig nicht mehr zu Kontrolieren war. Jasper trat noch näher an mich heran, als er eh schon war. Gleichzeitig ließ mich das letzte bisschen Rest an Verstand, das noch nicht vernebelt war, einen Schritt rückwärts gehen. Nun lehnte mein Rücken direkt an der kalten Wand. Verzweifelt versuchte ich meine Schnappatmungen unter Kontrolle zu bekommen und gleichzeitig den Drang Jasper zu Küssen zu widerstehen. Ihm schien es ähnlich zu gehen. Man konnte deutlich sehen wie er mit sich rang. Dummerweise ließ ihn der Gesichtsausdruck den er dabei hatte, nur noch unwiderstehlicher aussehen. Die Spannung zwischen uns war inzwischen so hoch, das sie kaum noch zu ertragen war.
"Emy ich.." hauchte Jasper, der diese vermutlich genauso stark spürte wie ich. Noch immer lag dieses Verlangen in seinem Blick. Ohne wirklich zu wissen, was ich gerade tat, hob ich meine rechte Hand und fuhr mit meinen Fingern an seiner Wange, bishin zu den Grübchen entlang. "Nur Freunde..." keuchte dieser, noch immer mit sich ringend. "Ich weiß." flüsterte ich leise zurück, während ich ihm eine, in sein Gesicht hängende Strähne, zurseite schob. Für einen Moment standen wir einfach nur so da. Stumm und uns gegenseitig tief in die Augen blickend. Dann stützte Jasper seinen einen Arm, direkt neben meinem Kopf, an der Wand ab und zog mich gleichzeitig mit dem anderen dicht an sich heran. "Scheiß drauf!" nuschelte er, ehe unsere Lippen stürmisch aufeinander trafen.


Ouou Emyla und Jasper scheinen ja sehr gut mit ihrer Abmachung klar zu kommen ;) Was sagt ihr dazu?

Wie vielleicht einige bereits mitbekommen haben hatte ich schon einige Kapitel vorgeschrieben gehabt, die jedoch gelöscht wurden. Vielleicht könnt ihr verstehen, wie frustrierend es ist, dann alles nochmal zu schreiben. Deshalb habe ich eine kleine Pause gebraucht und nur ab und zu an dem Kapitel weitergearbeitet. Jetzt wo aber immerhin das erste von den vielen Gelöschten wieder hergestellt ist, wollte ich es auch schnellstmöglich veröffentlichen. Ihr habt schließlich lange genug gewartet :) Deshalb ist es auch noch nicht groß überarbeitet und könnte ein paar kleine Fehler enthalten.

Ansonsten freue ich mich über Feedback. Habt alle einen schönen Tag! Euer Hoffnungslicht :)

Demestas-Es liegt allein an dir Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt