Kapitel 11 - Rick's Freund

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Ich seufzte genervt auf und ließ die Tasche und die Kleidung auf den Boden fallen ehe ich mich daran machte meinen Gürtel auszuziehen und ihm Samuel zugeben.

Ich wollte mich gerade bücken um die Sachen wieder aufzuheben als Samuel amüsiert meinte: „Das Messer in deinem rechten Schuh auch."

Augenrollend zog ich das Messer aus meinem Stiefel und gab es ihm mit einem geschnaufte, „Dein ernst?", in die Hand.

„Sorry Lexi. Vorschrift ist Vorschrift. Du weißt doch? Die Regeln-„

„-helfen uns beim Überleben. Ja, ja, Mann.", beendete ich genervt das Credo der Savoirs und schnappte mir meine Sachen ehe ich langsam die Tür öffnete.

Es war eine von den schweren Eisentüren die Negan extra einbauen ließ für besondere Gäste. Sie war schwer und man konnte sie absperren was es unmöglich machte sie einzutreten. Licht fiel vom Flur in den kleinen Raum, der hauptsächlich eine gammlige Matratze und ein Waschbecken besaß, sowie einen Eimer.

Der Redneck saß auf der Matratze, die Arme auf die Knie gestützt und sah unter seinem verschwitzen Haar zu ihr auf. Er gab sich mühe, stark zu wirken jedoch sah ich schon von hier aus, das er Fieber hatte und offensichtlich auch Schmerzen litt.

„Schrei wenn er handgreiflich wird.", rief Samuel, den ich mit dem zuschlagen der Tür einfach aussperrte.

Ich ging weiter in den Raum, jede Bewegung kritisch von dem Mann zu meinen Füßen beobachtend. Er wirkte wie eine Kobra die gleich zubeißen würde,

„Hey...", sagte ich leise und kam mir im selben Moment unheimlich blöd vor. Was sagte man in so einer Situation?

„Ich soll dich verarzten... Also diesmal richtig. Du musst genäht werden. Und du brauchst etwas gegen dein Fieber."

„Verpiss dich.", knurrte er nur und funkelte mich durch seine Haare hindurch an.

„Sorry, aber... Nein."

Ich sah zur Tür und machte einen schnellen Schritt auf ihn zu was ihn zusammenzucken ließ und er in eine Art Abwehrstellung ging.

Ich rollte mit den Augen und ließ mich vor ihn auf die Knie sinken. Die Kleidung und den Rucksack legte ich neben ihn auf die Matratze bevor ich leise flüsternd zusprechen begann: „Hör zu, ich weiß es gibt keinen Grund mir zu vertrauen aber glaub mir ich will dir nur helfen... Ich...", ich zögerte kurz und beschloss dem Kerl vor mir noch nichts über Ricks und meine Verwandtschaft zu offenbaren, da ich selbst wenn er zu Rick gehörte, ihm keinesfalls trauen konnte, auch wenn ich es selbst irgendwie von ihm verlangte.

„Ich hab mit Rick gesprochen.", auf seinen aufmerksamen Blick hin sprach ich leise weiter, froh das er mir wenigstens zuhörte: „ich war in Hilltop um mich um Maggie zu kümmern. Ihr geht's gut und deinen Freunden auch. Ich hab ihnen versprochen dir zu helfen. Zumindest soweit wie es mir möglich ist. Ich weiß nicht was sie mit dir vorhaben allerdings ist es ein gutes Zeichen das du nicht tot bist."

Daryl schnaubte nur abfällig und zuckte etwas zusammen. Ich sah zu seiner Wunde die zwar nicht mehr blutete aber trotzdem genäht werden musste.

„Ich will dich nur verarzten... echt."

Seine eisblauen Augen bohrten sich in meine und er schien abzuwägen was für eine Möglichkeit ihm übrig blieb. Nach einer Weile in der ich geduldig auf eine Antwort wartete, schien er zu dem Schluss zukommen, er könne entweder meine Hilfe annehmen oder weiter unter Schmerzen hier sitzen, denn er nickte nur kurz, was für mich wohl die Erlaubnis war näher zu treten.

Ich nahm meinen Rucksack und kramte Desinfektionsmittel, Verbandzeug, so wie Nadel und Faden heraus. Ich legte alles neben mich und setzte mich langsam neben Daryl, dessen Augen jeder meiner Bewegungen folgten, jederzeit bereit mich kalt zumachen.

Gone SisterWhere stories live. Discover now