- "Er mag dich..." -

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Lesenacht 2/5

Yellow drehte sich ruckartig zu mir um und sah mich an. Er war zwar etwas weiter weg aber dennoch konnte ich sehen, dass er mich ansah.

Mein Herz klopfte schneller als er auf mich zu trabte bis nur noch der Zaun uns trennte. Er war ungewöhnlich still und friedlich. Seine braunen, fast schwarzen, Augen musterten mich. Ich begann wieder zu zittern als er ein wenig mit seinem Kopf nickte.

Er kannte mich also immer noch und wollte berührt werden. Diese Bewegung hatte er früher immer gemacht, wenn er Nähe wollte.

Nähe und Einfühlsamkeit.

Vorsichtig erhob ich meine Hand und streckte sie langsam nach ihm aus. Kurz bevor ich ihn schließlich berührte atmete er ein wenig schneller und schmiegte seine Schnauze selbständig an meine Hand. Dabei schloss er seine Augen. Ein kleines Kribbeln durchzuckte mich während ich durch sein immer noch weiches, schwarzes Fell strich. Es war das selbe Kribbeln welches ich spürte wenn Stephen mich berührte oder küsste.

Sofort lächelte ich. Das freute Yellow, denn er löste sich wieder schnell und hüpfte ein wenig wild von mir weg. Er forderte mich, wie damals, auf ihn über den Rücken zu streichen. Ich sollte ihm nahe sein.

Mein Blick verlief zu Stephen der Yellow musterte und seinen Blick dann auch zu mir wandern ließ.

"Geh schon...Ich bleib hier." Murmelte er und strich wieder über meinen Kopf um ihn kurz danach zu küssen.

Ich sah wieder zu Yellow und nickte unsicher. Stephen drehte mich um und gab mir einen sanften Kuss. Währenddessen hob er mich auf den Zaun und löste sich dann wieder damit ich mich umdrehen konnte- was ich auch tat.

Ich sprang von dem Zaun herunter und war Yellow nun noch näher als die kurzen Minuten davor. Natürlich hatte ich Angst. Immerhin wusste ich immer noch nicht ganz ob er mir nun wie früher vertraute oder nicht. Er könnte Angst bekommen nachdem er mit ansehen musste wie Sunrise starb. Er könnte immer noch Angst vor Berührungen haben und deswegen zurück schrecken.

Yellow kam selbstständig auf mich zu und gab mir somit die Bestätigung, dass er keine Angst vor mir hatte. Nein, er beschnupperte mich überall und schnaubte dabei immer wieder zufrieden. Ich strich dabei immer wieder über seinen Kopf und bemerkte gar nicht, dass Stephen noch anwesend war. Er beobachtete mich, genau so wie Yellow es tat.

Sanft schob ich ihn zu Stephen an den Zaun und umfasste seinen Kopf. "Yellow, das ist Stephen. Mein Freund.."

Yellow schnaubte und forderte Stephen dazu auf, ihn zu streicheln. Also nahm ich seine Hand und führte sie langsam zu Yellows Kopf damit er Stephens Geruch einatmen konnte um sich später wieder an ihn erinnern zu können. Wie auch bei mir schmiegte er sich an sein Hand und schloss dabei seine Augen.

"Er mag dich..." murmelte ich und fuhr wieder über Yellows Kopf.

Stephen lachte leise auf. "Das ist schön..."

"Schön euch beide wieder beisammen zu sehen..." ertönte plötzlich die Stimme von...Verlaine?!

Yellows Kopf schoss zu ihr. Sofort wurde er unruhig und entriss mir seinen Kopf um sich sofort von mir zu entfernen. Er rannte, wütend wihernd, davon und verschwand im Wald seiner gigantischen Koppel.

"Yellow!" Rief ich nach ihm und spürte einen leichten Stich in meinem Herzen.

Wütend drehte ich mich zu Verlaine um und funkelte sie wütend an. "WAS ZUR HÖLLE MACHST DU HIER!?"

Sie sah mich ein wenig gekränkt an. "Ich wollte ihn sehen."

"Wen? Yellow?"

Sie nickte und senkte ihren Blick. Stephen hob mich wieder über den Zaun zu sich und legte seine Arme um mich.

"Du hast kein Recht ihn zu sehen! Nicht nach all dem!"

"Rose, liebes, bitte-"

"Vergiss es Verlaine!"

Ihre Augen wurden wässrig. "Bitte nenn mich nicht so. Weißt du nicht wie sehr ich dich-"

"Es hat Sie sonst auch nicht interessiert wie es ihr ging." Unterbrach Stephen sie. Sie wurde ernster und sah ihn hasserfüllt an.

Sie machte ihren Mund auf, wollte etwas sagen, doch ich unterbrach sie. "Wenn du auch nur ein Wort sagst, Verlaine!"

Sie sagte nichts mehr.

"Verlaine! WAS MACHST DU HIER?! VERSCHWINDE VON MEINEM GRUNDSTÜCK!" Rief Nana und lief auf uns zu.

Verlaine sah mich traurig an und drehte schließlich um um zu verschwinden. Erleichternd atmete ich aus und drehte meinen Kopf zur Koppel. Yellow war immer noch nicht wieder aufgetaucht. Das machte mich ein wenig traurig, denn ich hätte gerne mehr Zeit mit ihm verbracht. So wie früher.

"Das war wirklich unglaublich Rosa...er hat die letzten sieben Jahre niemanden so wirklich an sich heran gelassen." Murmelte Nana. Ich überreichte ihr wieder den Schlüssel und merkte wie fertig ich mal wieder von all dem war.

Stephen küsste meinen Kopf. "Ich würde sagen wir fahren wieder nach Hause. Sie ist ziemlich müde..."

Wie gut mich dieser Mensch doch kennt...

"Natürlich- das verstehe ich. Michael lässt grüßen, er hat sich hingelegt." Sie umarmte mich und Stephen. Kurz danach verschwand sie wieder im Haus. Stephen hob mich seufzend, mit einem letzten Blick auf Yellows Koppel, hoch und lief zurück zum Auto.

Dort angekommen fuhren wir nach Hause- wobei ich einschlief.

Wie immer.

-

"Man ich dachte du wolltest schlafen?! Wieso willst du andauernd wissen was los ist?!" Rief er und raufte sich sein Haar.

Ich richtete mich auf seiner Brust auf und sah ihn fassungslos an. "Ist das dein Ernst?! Du hast mir gesagt, dass ich alles weiß, was in de letzten Monaten ohne mich passiert ist! Ich habe dir verziehen und-"

"Ja ne is klar! Dann verschwinde ich für vier Tage und du überlebst es nicht, weil es dich ja so fertig macht, dass du mir eine klatschten musst! Ernsthaft? Das ist dein scheiß Problem?! Ich check dich einfach nicht mehr Mädchen! Du übertreibst einfach nur Rose und du musst auch nicht alles wissen was mich und mein Leben angeht!"

Außer Atem sieht er mich an und checkte wohl erst dann, dass ich mit offenem Mund da saß und wieder mal Tränen in den Augen hatte. Sein Blick wurde einfühlsamer und verständnisvoller. Jedoch hatte ich keinerlei Verständnis mehr für ihn- ebenso wollte ich ihn jetzt nicht mehr sehen.

"Du willst mir sagen, dass mich dein Leben nichts angeht, Stephen?" Ich nickte zu mir selber. "Okay, dann...dann weiß ich bescheid."

Mit Tränen in den Augen stieg ich von ihm herunter und lief hinauf in mein Zimmer. Er lief mir hinter her, hielt meinen Arm fest doch ich schüttelte ihn ab und murmelte nur, "Lass mich bitte in ruhe...".

Ich brauchte jetzt Ruhe...und zwar viel Ruhe.

Das war eindeutig zu viel für mich auch wenn er Recht hatte.

Ja, ich machte mir eindeutig zu viele Sorgen und übertrieb sogar... doch um ehrlich zu sein tue ich das nur, weil ich ihn liebe.

Nur, weil ich ihn liebe.

Und das ist auch normal.

Oder nicht?


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Jetzt mal ehrlich; Habt ihr noch Hoffnung an die zwei?😳

Immerhin streiten die Beiden ja nur noch und finden keinen gemeinsamen Weg mehr...

Was sagt ihr zu Rose Reaktion?

Und vorallem zu Stephens?

Wenn ich falle.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt