Drachentricks leicht gemacht

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,,Und?'' Fragte ich Hicks ganz aufgeregt:,, Hat der Trick mit der Drachenminze geklappt?'', ,,Ja, hat er.'' Beantwortete Hicks meine Frage, stellte den Korb voller Fische ab, und wischte sich einmal mit dem Handrücken über die Stirn. ,,Und niemand hat es gesehen?'' Hackte ich nach. ,,Ja, niemand hat es gesehen. Glaube ich'' Das letzte flüsterte er nur in sich hinein. ,,Glaubst du? Und was, wenn es jemand gesehen hat? Was passiert dann?'' Fragte ich aufgekratzt, und wedelte mit den Armen vor seinem Gesicht herum. ,,Ich glaube nicht, ich weiß'', verbesserte er sich selbst, und hielt meine Hände fest. ,,Na, dann ist ja gut.'' Sagte ich etwas leiser, und konzentrierte mich größtenteils auf meinen kribbelnden Bauch. Warum kribbelt meine Bauch? Kann mir das jemand sagen? Nein? Okay...Hicks ließ meine Hände wieder los, und kramte in seiner Tasche herum. ,,Ich hab' dir wieder was mit zum essen mitgebracht-wo ist es denn- ah, hier.'' er zog etwas heraus, und gab es mir. ,,Wie kannst du in so einer kleinen Tasche so lange nach etwas suchen.'' Fragte ich ihn, und nickte mit dem Kopf in Richtung der Tasche. Die Tasche war wirklich nicht groß. Eine einfache Umhängetasche aus Leder. ,,Wenn ich ehrlich bin, weiß ich das auch nicht. Das geht halt.'' Was eine tolle Begründung ,,Willst du jetzt etwas zu Essen, oder willst du noch weiter fragen wie groß meine Tasche ist?'' Er hielt das kleine Paket vor meine Nase, und schwang es ein wenig hin und her. Mein Magen grummelte einmal laut, und schon schnappte ich es ihm aus der Hand. Er schmunzelte etwas, ich nahm mir etwas von dem Räucherfleisch, und biss hinein. Mmmh. Lecker. Ich beobachtete Ohnezahn und Schattenklinge wie sie die Fische verspeisten. ,,Kannst du mir ein bisschen über das Drachentraining, und dein Dorf erzählen?'' Fragte ich ihn, nachdem ich geschluckt hatte. ,,Von mir aus. Aber warum?'' ,,Hier ist es verdammt langweilig. Ich würde gern wissen, was außerhalb der Bucht vor sich geht.'' Mit einem Schulterzucken setzte sich Hicks auf den Boden, und klopfte auf den Platz neben sich. Ich setzte mich neben ihn, und nahm etwas Brot. ,,Wo fange ich nur an...'' Murmelte Hicks eher zu sich selbst. ,,Am Anfang wäre gut.'' Antwortete ich ihm auf seine- mehr oder weniger- gestellte Frage. ,,Er, ja. Da hast du Recht. Also, mein Dorf heißt Berk...''



,,Und den Rest kennst du ja...'' Hicks hatte mir gerade erzählt, wie er Ohnezahn gefunden hatte. Ich hatte während der gesamten Erzählung kein Wort gesagt. ,,Du hast also Ohnezahn abgeschossen? Gibt es noch etwas, was du mir nicht gesagt hast?'' Sprach ich dann, mit einem enttäuschten Unterton. ,,Ich-es tut mir ja leid. Hätte ich früher gewusst, dass Drachen nicht so böse sind, wie wir immer denken, dann hätte ich das bestimmt nicht getan. Aber seh doch mal das gute daran. Hätte ich Ohnezahn nicht abgeschossen, hätte ich dich niemals getroffen, und auch nicht soviel über die Drachen herausgefunden. '' ,,Stimmt'' flüsterte ich leise, und streichelte Schattenklinge über den Kopf. Die Drachen hatten sich zu uns gesellt, nachdem sie mit Fressen fertig waren. Eine Weile herrschte Stille, bis Ohnezahn aufsprang, und Hicks anstupste. Dieser streichelte Ohnezahn daraufhin an der Schnauze, aber Ohnzahn sprang weiterhin wie wild herum. Schattenklinge stimmte in dieses Rumgehüpfe irgendwann mit ein. Sie stupste mich mit der Schnauze an, und nachdem ich nicht reagierte, packte sie mich vorsichtig am Kragen, und rannte dann umher. ,,Hey! Lass mich los, Kleine!'' Sagte ich etwas angesäuert. Als Schattenklinge meinen Ton hörte, ließ sie mich los, und leckte erst einmal ausgiebig über mich drüber. ,,H-hey. L-lass das. Du weißt doch, dass die Flecken nicht rausgehen.'' Sagte ich genervt, und schüttelte einmal mein Oberteil. Schattenklinge gab derweil Lachgeräusche von sich, was mich genervt ausatmen lies. Die Diskussion über die Flecken hatten wir schon so oft. ,,Ist gut jetzt. Du kannst aufhören zu lachen.'' Gab ich von mir, doch Schattenklinge interessierte dies recht wenig, da sie schon am Boden vor Lachen lag. ,,Ich versteh nicht was daran witzig sein soll.'' Murmelte ich in mich hinein. Auf einmal kam mir ein Geistesblitz, wie ich Schattenklinge zur Ruhe bringen konnte. ,,Hey, kleine. Komm mal her.'' Sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln, welches Schattenklinge verstummen ließ. Langsam, und mit angespannten Muskeln, um jederzeit fliehen zu können, kam sie mir näher. Als sie vor mir stand, tat ich einen schnellen Schritt auf die Seite, und kraulte sie am Hals. Schattenklinge gurrte vor sich hin, und als ich sie an ihrer Kehle kraulte, fiel sie zu Boden, und schnurrte wohltuend. ,,Wie...hast du das gemacht?'' Fragte eine Stimme, und als ich den Kopf hob, schaute ich direkt in das Gesicht von Hicks. ,,Keine Ahnung.'' Antwortete ich mit einem Schulterzucken.,, Das geht einfach. Probier' es doch selbst aus.'' ,,Okay'' Wir schauten gleichzeitig zu Ohnezahn, der rechts von Hicks stand, und ein paar mal verwirrt blinzelte. Hicks kraulte ihn mit seinen Händen am Hals, genauso wie ich es vorher getan hatte. Danach an der Kehle. Kurz darauf fiel auch Ohnezahn zu Boden, und schnurrte ebenfalls genüsslich. Hicks betrachtete seine Hände. ,,Wow.'' Hauchte er ,,Ich wusste nicht, dass so etwas geht. Gibt es noch andere Tricks, die du mir beibringen kannst?'' Fragte er nun etwas lauter. Ich legte meinen Zeigerfinger auf mein Kinn, und senkte den Kopf. Was gab es denn da noch...Ah!

,,Komm!'' Rief ich ihm zu, und machte eine Handbewegen, die deuten sollte, dass er mir folgen soll. Logischerweise. Ich rannte aus dem Schatten in die pralle Sonne hinein, und nahm meinen Dolch. Hicks beobachtete jede meiner Bewegungen gespannt. Ich hielt die Klinge in die Sonne, und experimentierte etwas herum, bis es einen Lichtpunkt auf den Boden projizierte. Ohnezahn war der erste, der auf den kleinen Lichtpunkt aufmerksam wurde. Er rappelte sich auf, und begab sich in Kauerstellung, nur damit er auf den Lichtpunkt springen konnte... Inzwischen hatte auch Schattenklinge die Ohren aufgestellt, und beobachtete Ohnezahn. Nach ein paar Sekunden stieg auch Schattenklinge in das Spiel ein. Beide jagten immer dem Lichtpunkt hinterher, und so ging das eine Weile, bis die beiden mit den Köpfen zusammenstießen. Ich packte den Dolch wieder ein, und die beiden schauten sich verwirrt nach dem-nicht mehr vorhandenem- Lichtpunkt um. ,,Das...ist echt ein guter Trick. Den probiere ich mal in der Arena aus'' ,,Mach das...'' Ich schaute Richtung Westen, dem Sonnenuntergang entgegen. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich auf der Wasseroberfläche des Sees wieder, und färbten diese Orange-Rot. Der Feuerball verschwand langsam hinter den Baumgipfeln der Tannen, bis schließlich nichts mehr zu sehen war, und die Bucht in Dunkelheit getaucht wurde. ,,Ich...muss dann mal gehen.'' Fing Hicks langsam an. ,,Ja...dann tschüss'' Sagte ich etwas schüchtern, da mein Bauch wieder so ungewöhnlich kribbelte. Hicks wollte sich gerade zum gehen umdrehen, als er sich doch noch einmal zu mir umdrehte, und mich umarmte. Vergesst das Kribbeln, das hier ist ein Nachtschatten, der wild um sich schießt. Genau so fühlte ich mich. Etwas unbeholfen hob ich meine Hände, und legte sie ihm auf den Rücken. Er verstärkte seinen Druck etwas, und ich tat es ihm gleich. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns. Er ging ein paar Schritte zurück, sagte dann leise:,, Tschüss'', und rannte Richtung Ausgang der Bucht. ,,Tschüss'' Flüsterte ich. Mein Gesicht brannte wie verrückt, und als ich in den See schaute, bemerkte ich, dass mein komplettes Gesicht rot war! Wie geht das? Ungläubig legte ich zwei Finger auf meine Wangen, und drehte meinen Kopf ein bisschen, um ihn von allen Seiten zu begutachten. Der war wirklich rot! Wie? Warum? Mit der Zeit nahm das Rot immer mehr ab, bis ich schließlich wieder meine normale Hautfarbe hatte. Ich schloss kurz meine Augen, und atmete die kühle Nachtluft ein. Ein Gurren ließ mich meinen Kopf nach rechts drehen. Schattenklinge und Ohnezahn schauten mich aus großen Augen an, und ich hätte schwören können ein belustigtes Grinsen sehen zu können. ,,W-was schaut ihr so?'' Fragte ich die beiden etwas peinlich berührt. Schattenklinge wandte sich ab, schüttelte sich einmal, und begann dann sich ihren Schlafplatz herzurichten, indem sie ihr Plasma auf den Boden brannte. Sagt man das so?

Mein Blick war auf den Sternenhimmel gerichtet, der über mir leuchtete. Es war verdammt hell. Naja, so hell wie es nachts eben sein kann. Der Mond leuchtete stärker als normalerweise, und die Sterne schienen auch heller zu sein als normalerweise. Es war viel zu hell um zu schlafen. Mit einem Seufzer setzte ich mich auf, und beobachtete Schattenklinge und Ohnezahn, die eng aneinander gekuschelt schliefen. Ein Rascheln hinter mir ließ mich hellhörig werden. Wer war da? Ich schaute den Busch an, der unnatürlich stark hin und her wackelte. Ich griff unter meinen Umhang, und spürte den vertrauten Griff meines Dolches in meiner Hand. Langsam zog ich ihn unter meinem Mantel hervor, darauf bedacht keine eiligen Bewegungen zu machen. Alle Muskeln angespannt, bewegte ich mich geduckt auf den sich bewegenden Busch zu. Als ich vor dem Busch stand, bewegte ich vorsichtig meine zitternde Hand auf den Busch zu. Kurz bevor meine Finger den ersten Zweig berührten, stockte ich in meiner Bewegung, und schluckte einmal. Meine Finger umklammerten den Griff meines Dolch noch etwas fester, als ich schließlich in einer schnellen Bewegung den Zweig auf die Seite schob.

Etwas sprang aus dem Gebüsch, direkt in mein Gesicht.

Ein spitzer Schrei ertönte.

MEIN Schrei.

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Ich bin so gemein >:D Muahahaha

Alle Charaktere- außer Luna und Schattenklinge- gehören mir nicht.

Drachenzähmen leicht gemacht - Eine etwas andere Geschichte Where stories live. Discover now