Kapitel 6

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Erschöpft betrete ich das Haus. Aus der Küche kommen laute Geräusche.

"Hallo?", rufe ich neugierig.

"Wir sind in der Küche", antwortet meine Mum.

Was ich dann sehe, überrascht mich wirklich. Jace, Lilli, Jaden und meine Mum sitzen am Tisch und spielen ein Brettspiel. Lächelnd betrachte ich sie.

"Wie war es auf der Arbeit?", fragt meine Mum.

"Ganz gut, aber ziemlich anstrengend", gebe ich ehrlich zu.

"Spielst du mit uns Malou?", fragt Lilli und sah mich mit ihren großen Kinderaugen an.

"Nein Kleines, ich geh erstmal duschen", sage ich und gebe ihr im vorbei gehen einen Kuss auf die Stirn. Ich laufe die Treppe hoch und gehe ins Bad. Hastig ziehe ich mich aus und gehe unter die Dusche. Wasser prasselt auf mich herab. Zeit zum Nachdenken. Jace. Was genau wollte er hier? Und warum war er plötzlich so furchtbar "normal"?

Das Klingeln meines Handy's reißt mich zurück in die Realität. Wie von der Tarantel gestochen springe ich aus der Dusche und gehe an mein Handy.

"Hey Malou", quietscht Ruby aufgeregt in den Hörer.

"Ruby", stöhne ich genervt auf.

"Hab ich dich wieder unter der Dusche gestört?", fragt sie lachend.

"Ja", stimme ich mit ein.

"Okay pass auf", sagt sie aufgeregt.

"Ich bin ganz Ohr",gebe ich zurück.

"Heute ist eine Party bei Jason", schreit sie nun in den Hörer.

"Juhu", antworte ich ironisch. Es ist nicht so, das ich Party's nicht mochte. Nur diese Art von Partys konnte ich nicht ausstehen.

"Komm schon Malou, bitte", bettelt Ruby. Ich kann ihren Schmollmund förmlich sehen.

"Jaja okay", gebe ich nach.

"Prima, ich bin in einer Stunde bei dir", ruft sie euphorisch und legt auf.

Nachdem ich fertig war mit dem Duschen, gehe ich in mein Zimmer und ziehe mir eine Jogginghose und ein Top an und mache mir einen Dutt. Ich laufe nach unten um eine Kleinigkeit zu essen. Jace mustert mich. Er sitzt als einziger noch am Tisch.

"Gehst du auch auf die Party von Jason?", frage ich ihn.

"Klar was denkst du denn. Wieso fragst du? Willst du mit mir zusammen hingehen?", fragt er und grinst anzüglich.

"Träum weiter", war meine einzige Antwort.

Im Augenwinkel sehe ich wie Jace aufsteht und auf mich zu kommt. Ich weiche einen Schritt zurück. Nun stehe ich mit dem Rücken an der Wand und Jace kommt mir bedrohlich nahe

"Ach komm Baby. Ich weiß, dass du mich willst", haucht er in mein Ohr.

"Wie gesagt Jace: Träum weiter", sage ich erneut und gehe an ihm vorbei.

Genervt stöhnt er auf, was mich zum grinsen bringt. Kurze Zeit später kommt auch schon Ruby und wir machen uns zusammen fertig. Ich entscheide mich für ein eher schlichtes Outfit, mache meine Haare dafür aber etwas aufwendiger.

Kurze Zeit später stehen wir vor dem Haus von Jason. Von drinnen hört man laute Musik und Gegröle. Auch vor dem Haus stehen einige Leute und rauchen. Genervt stöhne ich auf. Große Menschenansammlungen sind nicht unbedingt mein Ding. Ruby hingegen läuft fröhlich grinsend neben mir her. Jace war vorhin schon weg, als wir fertig waren. Wieso schweiften meine Gedanken jetzt zu ihm?

"Kommst du?", fragt Ruby und wedelt mit ihren Händen vor meinem Gesicht rum. Ich nicke.

"Auf in die Hölle", murmele ich leise.

Im Haus angekommen sind noch mehr Leute als erwartet. Gefühlt war die halbe Schule eingeladen. Sofort wurde mir ein Becher in die Hand gedrückt, welchen ich aber sofort wieder abstellte. Party-Regel Nummer eins: Trink niemals aus Bechern, die du nicht selbst eingeschenkt hast. Es gibt einfach zu viele schlechte Menschen. Nach wenigen Minuten fanden wir Matt.

"Hey", brülle ich über die Musik hinweg und umarme ihn.

"Hey", ruft er zurück und umarmt anschließend auch Ruby.

"Willst du auch was trinken?", fragt Matt, was ich mit einem Nicken bejahe.

Matt kommt einige Minuten später mit drei Bechern wieder und gibt sie uns. Ich ignoriere den brennenden Geschmack beim Trinken. Unbewusst lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Meine Augen bleiben an einem heftig knutschenden Pärchen hängen, besser gesagt an Jace und Aschley. Wieso stört mich das? Jace sollte mir egal sein. Schnell trinke ich den Rest des Bechers aus und spüre sofort die Wirkung des Alkohols.

"Komm wir tanzen", rufe ich ausgelassen zu Ruby und Matt. Ich lasse mich vom Takt der Musik tragen. Das ich eigentlich nicht tanzen kann, ignoriere ich einfach. Matt grinst mich an, was ich erwidere. Plötzlich spüre ich zwei Händen auf meinen Hüften. Ich drehe mich nach Hinten und blicke in die Augen von Jace. Er erwidert meinen Blick. Man kann das Knistern in der Luft förmlich hören. Für einen kurzen Moment bleibt die Zeit stehen. Bis Matt Jace wütend von mir weg zieht und mit ihm nach draußen geht. Zurück bleibt ein verwirrtes Ich. Ruby zieht mich mit sich und sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an.

"Was?", frage ich und nehme mir noch einen Becher. Ohne Ruby anzusehen kippe ich Wodka in den Becher, um diesen eine Sekunde später auszutrinken. Ich entleere den Becher in einem Zug. Das blöde Gefühl in mir soll verschwinden. Augenblicklich macht sich Schwindel in Breit. Ich konnte noch nie besonders viel trinken.

-Matt's Sicht-
Wütend ziehe ich Jace hinter mir her.

"Was soll das?", zische ich ihn an.

"Was soll was?", fragt er belustigt.

"Du hast mich verstanden Blödmann. Was willst du von Malou?", frage ich monoton.

"Was geht dich das an? Oder willst du was von ihr?", fragt er mich grinsend.

"Was? Nein. Ich will nur nicht, dass du mit ihr spielst", knurre ich wütend.

"Ich mag Malou".

"Sie dich aber nicht, also lass deine widerlichen Finger von ihr".

"Wetten wir, dass sie sich auf mich einlässt?, fragt er mich provokant.

Ungläubig starre ich ihn an."Spinnst du jetzt komplett?", rufe ich aufgebracht.

"Bist du zu Feige oder was?", provoziert er weiter.

"Nein bin ich nicht", sage ich entschlossen.

"Okay. Wenn ich Malou in drei Monaten dazu bringe, sich auf mich einzulassen, gewinne ich, wenn nicht gewinnst du", schlägt er vor.

"Worum Wetten wir?", gehe ich auf seinen Vorschlag ein.

"Um 100€".

"Was?", frage ich ungläubig.

"Du hast mich verstanden oder bist du doch zu feige?".

"Einverstanden", sage ich laut und wir schütteln die Hände. Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?

Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now