Kapitel 5

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Als ich zuhause ankomme ist es schon fünfzehn Uhr. Ich betrete das Haus und höre lautes Kreischen und Lachen. Lilli und Jaden stürmen die Treppe runter. Schmunzelnd sehe ich ihnen hinterher.

"Lilli?", raufe ich laut. Sie kommt sofort auf mich zu gelaufen.

"Ist Mum da?", frage ich sie, obwohl ich die Antwort kenne.

"Nein, aber Jaden darf hier sein", sagt sie lächelnd und geht wieder. Ich lege meine Sachen weg und gehe dann in die Küche. Dort mache ich mir erstmal etwas zu essen und setze mich damit an den Küchentisch. Gemütlich esse ich, bis dass Klingeln meines Handy's mich wieder in die Realität holt. Es war Matt.

"Ja?", gehe ich ran.

"Hey Malou, wir kommen doch erst um 20:00Uhr okay?", fragt er mich.

"Klar, dann bis später", antworte ich mit vollem Mund.

"Bis später", sagt er schmunzelnd und legt auf.

Nach dem Essen gehe ich in mein Zimmer und ziehe mir erstmal was bequemes an. Ich entscheide mich für einen großen Pullover, eine Leggins und Kuschelsocken. Fertig umgezogen lege ich mich  in mein Bett und schlafe schon nach kurzer Zeit ein. Nachmittags schlafen ist eigentlich das schlimmste, was man tun konnte . Denn egal wie lange ich schlief, danach war ich immer unausstehlich. Und ich wette ich war nicht die einzige.

Das Klingeln unserer Haustür lies mich hochschrecken. Genervt stöhne ich auf. Verschlafen stehe ich auf, denn ich musste aufmachen, weil Lilli die Tür nicht öffnen durfte. Laut poltere ich die Treppe runter und reiße die Tür auf. Dort stand Jace. Jace?

"Stalkst du mich jetzt auch schon zuhause?", frage ich genervt.

"Hey Prinzessin ich freue mich auch dich zu sehen", sagt er übertrieben gut gelaunt.

"Hast du Drogen genommen?", frage ich und mustere ihn mit hochgezogener Augenbraue.

"Heute noch nicht", zwinkert er mir zu.

Ich stöhne auf. "Was willst du dann hier?".

"Meinen kleinen Bruder abholen", grinst er mich an.

"Warum sagst du das nicht gleich?", stöhne ich nun sichtlich genervt.

"Weil ich erst mit dir reden wollte", erwidert er und geht an mir vorbei ins Haus.

"Du kannst natürlich rein kommen", murmle ich ironisch und gehe hinter ihm her.

"Übrigens nettes Outfit", lacht er.

"Danke", sage ich augenverdrehend.

"Lilli, Jaden", rufe ich laut. Man hört leises Gekicher von der Treppe. Schmunzelnd sehen Jace und ich uns an.

"Komm mit", flüstere ich und ziehe einen verwirrten Jace hinter mir her. "Sie wollen verstecken spielen, also spielen wir mit", zische ich ihm euphorisch zu. Grinsend mustert er mich und nickt. Leise schleichen wir durchs Haus, bis wir die beiden endlich sehen. Mit lautem Gebrüll rennen wir auf die beiden zu. Lachend fällt Lilli mir in die Arme. Jaden springt gleichzeitig Jace in die Arme.

"Wir haben euch gefunden", rufe ich lachend.

Zu viert gehen wir die Treppe runter und Jaden und Jace ziehen sich ihre Schuhe wieder an.

"Bis bald Jaden", sagt Lilli und umarmt Jaden zum Abschied. Die beiden waren schon niedlich.

"Jace?", fragt Lilli.

"Ja?", gab dieser zurück.

"Willst du Malou mal heiraten?", fragt sie und lächelt ihn an.

Erstaunt sieht er wieder zu Lilli und lächelt auch. "Vielleicht", antwortet er und sieht mich grinsend an. Ich verdrehe nur die Augen. Dann gehen die beiden.

Mittlerweile ist es schon fast 20:00 Uhr als es wieder an unserer Tür klingelt. Ich laufe hastig runter und öffne diese. Matt und Ruby sehen mich grinsend an. Lilli stürmt an mir vorbei und springt Matt in die Arme.

"Lilli", ruft er lachend und wirbelt sie herum.

"Matti", ruft sie freudig zurück.

"Hey ihr beiden", begrüße ich Matt und Ruby.

"Hey", antworten sie beide gleichzeitig.

Drinnen angekommen beschließen wir zusammen Pizza zu machen. Lilli habe ich mittlerweile ins Bett gebracht.

"Ist deine Mum heute gar nicht da?", fragt Matt.

"Nein", gebe ich traurig zu. Mitleidig sieht er mich an. Manchmal mache mich das ganz schön fertig, auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ.

"Müsst ihr morgen arbeiten?", fragt Ruby neugierig.

"Ja", stöhnen Matt und ich gleichzeitig auf.

"Schade, sonst hätten wir ja was machen können", sage Ruby. Den restlichen Abend sahen wir uns einfach einen Film an, quatschten und alberten rum.

Das Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf. Heute muss ich schon relativ früh bei der Arbeit sein. Matt und Ruby schliefen noch, da Matt erst später arbeiten musste. Müde laufe ich erstmal ins Bad und gehe duschen. Anschließend putze ich meine Zähne und ziehe mich an. Ich entscheide mich für eine schwarze Skinny Jeans, meine schwarz-weiß gestreiften Adidas Superstars und ein helles Schlichtes Shirt mit V-Ausschnitt. Meine Haare lasse ich einfach offen, da sie nass waren, fielen sie in Locken über meine Schultern. Ich schminke mich noch dezent und gehe dann runter. Meine Mum und Lilli sitzen schon am Tisch.

"Ich muss arbeiten. Matt und Ruby schlafen oben noch", informiere ich die beiden und verlasse dann das Haus.

Hastig steige ich in mein Auto und fahre zur Arbeit. Wie immer verstaue ich meine Sachen in meinem Schließfach und ziehe mir meine Schürze an. Im Café herrscht jetzt schon reger Betrieb. Mit diesem Job habe ich wirklich Glück, denn ich verdiente gut und andererseits war es auch ein wirklich schönes Café. Es wirkt schon etwas älter, hat aber wirklich Charme. Ich kann es gar nicht so genau beschreiben, aber ich fühle mich jedes Mal wohl, wenn ich hier bin. Und heute morgen duftet es verlockend nach Kaffee. Gerade betritt der nächste Kunde den Raum und setzt sich an einen Tisch. Es ist ein älterer Herr. Ich nehme seine Bestellung auf und gehe hinter den Tresen, um diese vorzubereiten. Er wollte einen Milchkaffee und ein Brötchen, was meiner Meinung nach eine gute Wahl war. Gerne würde ich jetzt auch in Ruhe Frühstücken, aber die Arbeit hatte oberste Priorität.

Stunden später ist meine Schicht endlich vorbei und ich fahre nach Hause. In unsere Hofeinfahrt steht mal wieder das Auto von Jace. Würde er jetzt jeden Tag hier aufkreuzen?

Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now