"Ach Quatsch, Vero! Du darfst da nicht falsch verstehen. Nicht alle, die vorher im Saal saßen, stehen jetzt vor der Eingangstür. Dein Kollege, dieser Peer, ich wette, er auch nicht. Wir verabscheuen doch nicht alle Journalisten! Das wäre ja schrecklich! Nein, nur die Paps. Und glaub mir, die, die da draußen stehen, sind nichts anderes als da.", meinte Louis aufmunternd.

Ich lächelte leicht. Wie süß!! Aber-

"Aber Liam will  doch sicher nicht in einem Auto mit mir sitzen..", setzte ich an.

Nun blickten sie mich alle drei an, als wäre ich geisteskrank.

Allen voran Liam. " Willst du mitfahren, oder nicht? Irgendwie suchst du ja förmlich nach Gründen dagegen!"

Das verstand ich jetzt nicht ganz.

"Wieso sollte ich nicht mit dir in einem Auto sitzen wollen?", fragte mich Liam entgeistert.

Ich zog den Kopf ein und stammelte: " Ich habe...Kaffee über dich gekippt..du..du hast Probleme mit der Presse..und , ja,du warst so wütend, wegen mir." Liam lachte kurz auf.

"Du denkst, ich gebe dir die Schuld daran?" Er deutete in die ungefähre Richtung des Ausgangs.

Ich nickte zögerlich. So war es doch, oder?

" Ach komm schon, wieso sollte ich? Du kannst doch nichts dafür! Klar, du hast den Kaffee quasi über mir ausgeleert-" Er kicherte. Er kicherte?" Aber das kann doch jedem passieren! Die Einzigen, auf die ich sauer bin, sind diese verdammten Paparazzi!"

Louis und Harry grinsten, als Liam die Arme ausbreitete und auf mich zukam. "Komm her, Kleine!"

Ich quietschte empört auf. 1., weil mich jetzt schon der dritte Popstar an einem Tag umarmte und 2., weil ich nicht "klein" war.

"Ich bin nicht klein, okay?", zischte ich, aber Liam lachte nur. Als er mich wieder losließ und mir in die Augen schaute, musste ich ein paar mal blinzeln. Er war nicht Kevin, er war nicht Kevin, er war nicht Kevin.

Aber die Ähnlichkeit war trotzdem verblüffend! Und genau deshalb hatte ich irgendwie Hemmungen Liam gegenüber.

"Sind wir jetzt fertig mit knuddeln?", brummte Harry und Liam bejahte. Louis glitt durch die Tür, wir anderen folgten ihm.

In der Eingangshalle angekommen nahmen mich die Jungs in die Mitte, sodass die Reporter hinter der Glasscheibe mich nicht erkennen konnten.

Louis dirigierte uns einen Gang entlang, den ich vorher, in meinem Tal der Tränen, nicht bemerkt hatte und wir kamen zu einer schweren Tür, hinter der sich eine kleine Tiefgarage befand. Ein kleiner VW stand in der einen Ecke, in der anderen ein silberner Lotus. Beides beeindruckte mich nicht wirklich. Wir gingen in die hinterste Ecke und siehe da, eine schwarze Limousine mit, wie versprochen, getönten Scheiben, wartete mit laufendem Motor.

Louis öffnete die Tür und die anderen zwei ließen mir höflich den Vortritt.

Ich grinste und stieg ein. Im Auto saßen bereits ein blonder Wuschelkopf und ein dunkelhaariger, unglaublich gutaussehender Junge. Niall und Zayn, schätzte ich. Sie sahen überrascht auf und warfen mir fragende Blicke zu. Und sobald die drei Jungs hinter mir ihre Plätze gefunden hatten, machten sie sich auch schon ans Erklären.

Niall und Zayn schienen beide keinen Groll gegen mich zu hegen. Im Gegenteil, Zayn drückte mir mitfühlend die Hand, als ob er diese Situation kannte. Ich runzelte leicht die Stirn.

Niall hingegen nickte einfach nur, grüßte mich freundlich und begann dann in den höchsten Tönen vom Buffet zu schwärmen. Apropo Essen... Ich hatte nicht einmal meinen Kaffee getrunken. Und jetzt, wo ich daran dachte, explodierte mein Bauch förmlich.

Die Limousine fuhr gerade von der Tiefgarage auf die Straße, als ich fragend in die Runde blickte. " Hat zufällig einer von euch etwas zu essen? Ein Bonbon würde reichen." Zayn, Harry, Louis und Liam verneinten. Niall jedoch kramte in seinem Rucksack und förderte stolz eine der Semmeln, die es vorher beim Buffet gegeben hatte, zu Tage. Ich knutschte ihn fast ab dafür, während Zayn entsetzt rief:" Hast du ernsthaft Essen mitgehen lassen?" Niall versank verlegen in seinem Sitz und erwiderte: " Falls ich auf dem Nachhauseweg Hunger bekomme..." Zayn verdrehte die Augen und erzählte Harry und Liam, wie er versucht hatte, Niall vom Buffet wegzubringen und in die Tiefgarage zu verfrachten.

Währenddessen drehte sich Louis zu mir. " Stichwort nach Hause... Wo solls hingehen?"

Ich gab ihm die Adresse und er diktierte sie dem Chauffeur. Dann drehte er sich wieder zu mir um. "Wolltest du nicht noch irgendwen anrufen?"

"Oh Gott, ja, danke, dass du mich erinnerst!!", rief ich und kramte hastig in meiner Tasche nach meinem Handy. Wie konnte ich Peer nur vergessen?

Schnell wählte ich seine Nummer und wartete, bis er ranging.

"Hallo, Vero, bist du das?", hörte ich seine Stimme am anderen Ende.

"Ja, Peer, tut mir leid, dass ich dich noch nicht angerufen habe, wo bist du?", fragte ich. " Sorry, Vero, ich bin schon zu meiner Wohnung gefahren. Als die rausbekommen haben, dass ich dich kenne, sind die fast über mich hergefallen... Soll ich dich abholen?" Ich konnte mir seinen zerknirschten Gesichtsausdruck bildlich vorstellen.

"Nein, nein, ich habe eine Mitfahrgelegenheit.. Wir sehen uns, ja?"

"Wer..?"

"Egal, Peer, ich erklärs dir später!", antwortete ich hastig und legte auf. Louis schaute mich neugierig an.

"Dein Freund?"

"Nein! Er ist sowas wie mein Mentor."

"Das heißt ja nichts..." Vielsagend wackelte Louis mit den Augenbrauen. Harry sah es und fragte neugierig: " Wer ist es, Lou?" Louis grinste ihn an und antwortete: " Peeeer!"

Beide kicherten und auch die anderen Bandmitglieder verstummten. " Du bist mit Peer zusammen?", erkundigte sich nun auch Liam. " Nein, er ist ungefähr sieben Jahre älter als ich und wie ein großer Bruder. Mensch, Leute!"

Louis machte einen enttäuschten Gesichtsausdruck. "Schade..." Ich zuckte mit den Schultern. Bis jetzt hatte ich hier noch keinen potentiellen Kandidaten entdeckt. Leider.

Niall keuchte plötzlich erschrocken auf. " Sag bitte nicht, dein Hotel ist hier, Vero!", sagte er mit Blick aus dem Fenster.

Was soll ich sagen? Natürlich war es meins. Und wir alle erkannten sofort, warum Niall das nicht allzu prickelnd fand: Vor dem Eingang des Hotels warteten bereits Horden von Paparazzi.

Suuuper.

"Und was machen wir jetzt?", fragte ich. ich klang glaube ich nicht hysterisch.

Vielleicht ein klein wenig?

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