53. Perspektiven

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Bevor man mit dem Schreiben beginnt, muss man wissen, in welcher Perspektive man schreiben will.
Da gibt es die 3. Person Singular und die erste Person singular. Selten kann man auch in der Du-Form schreiben, aber das würde ich wenn überhaupt nur sehr kurz benutzen.

Wenn ihr wollt, kann ich mal einen Tipp machen, in dem es um die verschiedenen Formen geht, wie man etwas schreiben kann? Also Briefe, Rückblenden,... Schreibt's in die Kommis :).

Hier geht es jedoch nur um die erste oder dritte Person.

Die erste Person Singular ist persönlicher und subjektiver als die dritte Person. Man schreibt nur, was im Kopf der Prota vorgeht, dafür weiss man als Leser sehr viel über die Prota. Man kann die Gedanken direkt in den Text einfliessen lassen.
Aber man kann nicht erzählen, was andere denken oder machen, wenn die Prota es nicht sieht. Eure "Sicht" auf die Geschichte ist nur durch die Prota.

Die dritte Person ist da etwas offener. Man kann objektiv erzählen, aber auch bei einer Person bleiben. Der Autor kann selbst entscheiden, wie sehr er bei einer Person (der Prota) bleibt. Normalerweise jedoch bleibt man bei der Prota, erzählt zwar ab und zu andere Dinge rundherum, hält sich jedoch aus den Gedanken der Nebencharakteren.
Gedankengänge der Prota muss man aber z. B. als Dialog schreiben oder kursiv machen.
Ist das klar formuliert?

Man sagt, die erste Person sei für emotionale Bücher geeigneter bzw. die dritte Person sei unpersönlich.
Ich finde, die dritte Person kann je nach Umsetzung auch sehr persönlich werden, hat aber den Vorteil, dass man einfacher zwischen den Perspektiven wechseln kann.
Dafür kann man bei der Ich-Person besser die Gedanken einfädeln und Kommentare abgeben (die jedoch zur Prota passen müssen!). Ihr müsst selbst entscheiden, was ihr besser findet.

Grundsätzlich ist die Ich-Person für Liebesgeschichten geeignet, die dritte z. B. für Fantasy oder Krimis.

Wenn ihr andere Perspektiven einbringen wollt, gäbe es folgende Varianten:

Bei der dritten Person:
- Ihr ändert die Perspektive und macht am Anfang des Wechsels im Text klar, wer nun dran ist, ohne es explizit zu schreiben.
- Ihr schreibt über dir neue Szene, wessen Sicht es ist - was ich aber nicht so schön finde.

Bei der ersten Person:
Da würde ich grundsätzlich keine Wechsel machen. Wenn es aber unbedingt nötig ist, dann würde ich die neue Sicht aus der dritten Person schreiben, damit die Prota selbst immer noch im Mittelpunkt ist. Zudem würde ich die Szene mit dem Namen der Sicht anschreiben, damit der Leser nicht verwirrt wird. Das habe ich in House of Night gesehen und finde es zwar cool, aber dennoch nicht so geläufig.

Was man nicht tun sollte (ausser, man macht es sehr gekonnt), ist, mitten im Text übergangslos zu wechseln. Das wirkt wie ein Fehler und ist es meistens auch.
Damit meine ich, dass man in der dritten Person aus der Sicht von z. B. Melina schreibt, dann aber mitten im Dialog auf die Sicht von Hannah wechselt. Das ist verwirrend und nicht wirklich der Sinn eines Perspektivenwechsels.

So, ich hoffe, ihr habt was neues gelesen und dass der Tipp hilfreich war.
Ich freue mich über jedes Lebenszeichen von euch :D !

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