Kapitel 13

23.2K 1.7K 242
                                    

Bis Sonntag wollten wir euch dann doch nicht auf die Fortsetzung des Abends warten lassen ;) Also viel Spaß beim Lesen :)
________________________

"Ich hole noch schnell den Wein." Adrian verschwand im Haus.

"Oh, Salz und Pfeffer!" Robyn folgte ihrem Mann und ließ mich mit Fabio alleine.

Wie konnte man sich in der Gegenwart eines Menschen, in der man sich einmal so wohl und geborgen gefühlt hatte, so unbeholfen vorkommen?

Unbehaglich sah ich auf meinen leeren Teller, weil ich Fabio nicht direkt ansehen wollte. Was sollte ich auch groß sagen?

"Bella, ich weiß, es ist nicht wie früher, aber bitte, lass es uns wenigstens versuchen", durchbrach Fabio plötzlich die Stille und ich sah zu ihm auf.

Er sah mich ruhig an, seine Stimme hatte einen leicht flehentlichen Klang, ohne dass er bettelte. So etwas hatte ein Fabio Tromentano nicht nötig.

"Hör auf mich so zu nennen." Ich wollte nicht, dass er mich noch immer mit dem Kosenamen ansprach, den er während unserer Beziehung zu niemand anderem mehr, außer mir gesagt hatte. Er erinnerte mich zu sehr an Zeiten, in denen ich so glücklich war, dass ich hätte platzen können. Zeiten, die definitiv vorbei waren.

"Verstehst du nicht, dass es für mich schwer ist? Fabio, es ist jetzt drei Jahre her, dass ich das letzte Mal etwas von dir gehört habe. Ich..." Ich wurde von Robyn und Adrian unterbrochen, die in dem Moment wieder zurück kamen.

"So, jetzt haben wir aber wirklich alles. Lasst uns anfangen, ich sterbe gleich vor Hunger!", plapperte Robyn gleich los und machte so jedes weitere Gespräch mit Fabio unmöglich. Aber was wir zu klären hatten, müssten wir sowieso alleine klären. Wenn es überhaupt noch etwas zu besprechen gab.

Ich setzte ein Lächeln auf und nahm mir vor, mich heute Abend wirklich zu bemühen.

Robyn begann den Teller mit dem Fleisch herumzureichen, damit sich jeder etwas nehmen konnte. Dann folgten die Schüsseln mit Salat, Kartoffeln, Frühlingsquark, Soßen und gegrilltem Gemüse.

"Meine Güte, Robyn! Wer soll das denn alles essen?", fragte ich lachend, als ich auf die Mengen sah, die sie aufgetischt hatte.

"Na, du natürlich! Damit du endlich mal ein bisschen was auf die Rippen bekommst", ärgerte sie mich und piekte mich mit dem Finger spielerisch in den Bauch.

"Ja, Mama", ärgerte ich sie zurück und spürte, wie die Anspannung langsam von mir abfiel.

"Ich hatte ja schon gehofft, dass sie vom Arbeiten im Restaurant zunehmen würde", sagte sie dann an Fabio gewandt. "Aber anscheinend gebt ihr ihr dort auch nichts zu essen."

Fabio wollte gerade etwas erwidern, als ich aus einem Impuls heraus, begann ihn zu ärgern. "Naja, weißt du Robyn, sie geben mir schon jeden Tag essen, nur schmeckt es mir nicht so..." Ich verzog dabei noch das Gesicht und rümpfte die Nase.

"Was?", kam es zögernd, unsicher und ein wenig ungläubig von Fabio, der mich fast schon schockiert und definitiv betroffen ansah. Und da konnte ich schon die Maske nicht länger halten und brach in Gelächter aus.

Erleichterung breitete sich auf Fabios Gesicht aus und er lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

"Verdammt, du hast mir gerade echt einen Schrecken eingejagt", gab er zu, während auch Robyn und Adrian lachten.

"Ich wusste, dass das nicht stimmt", kicherte Robyn. "Ceil schwärmt so sehr von deinem Essen, sie redet kaum noch über irgendwas anderes."

Schockiert sah ich zu meiner Freundin. 'Freundin'.

Cook, Live, Love - Liebe geht nicht durch den MagenWhere stories live. Discover now