Chapter fortyfive

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Zwei Monate später

Seit mich Alex angeschossen hat, sind jetzt zwei Monate vergangen. Normalität ist wieder in mein Leben eingetreten, wenn ich die Fürsorge meiner Familie berücksichtige, dann ist es Normalität.

Ich lag drei Wochen im Koma, da ich laut den Ärzten so viel Blut verloren habe, dass sie mich in einen langen Schlaf versetzen mussten, um mich am Leben zu behalten. Kurz nachdem ich aufgewacht bin, und ein Haufen Untersuchungen hatte, musste ich zu einem Therapeuten. Ich habe ja schon von Violet oft gehört, wie so ein Therapeut tickt, aber dass er mit mir so redet, das sagte Violet nicht. Das erste Gesicht, was ich gesehen habe, als ich aufwachte, war das von einem schlafenden Alec, der mit verschränkten Armen auf dem Krankenhausstuhl saß.

In den Filmen wird man immer stürmisch umarmt, im ganzen Gesicht abgeknutscht oder es werden Freudentränen geweint, wenn man aus dem Koma erwacht ist, aber ich hatte nichts von dem allen. Er hat mich erstmal angemacht, wie dumm ich gewesen bin, mir eine Kugel einzufangen. Dann ist er wütend rausgestürmt und ließ mich überfordernd zurück. Was sollte ich machen? Ihm hinter her? Mit einem Loch in der Mitte meines Bauches geht das schwer.

Nach ungefähr fünf Minuten ist er wieder gekommen und hat mich böse angeguckt. Dann fing es wieder an zu sagen, dass ich zu blöd bin einer Kugel auszuweichen. Ich hörte mir das so lange an, bis er keine Luft mehr hatte und deswegen stoppte.

Zum Schluss habe ich dann doch die stürmische Umarmung bekommen und er erzählte mir von den letzten drei Wochen, in denen ich weg war.

Grace und er haben ihre Hochzeitsreise verschoben, weil sie hier sein wollten, wenn ich aufwache und nicht in einem anderen Land.

Jack hat das Haus auf den neusten Stand gebracht. Eine neue und sichere Alarmanlage, Fingerabdruckscanner an der Haus- und Garagentür, überall ein Schloss an den Fenstern und Kameras. Er hat den Special Agent rausgehängt, laut Alec.

Als ich Travis angesprochen habe, wurde sein Blick trauriger. Er sagte, er ist mit mir im Krankenwagen mitgefahren und ist mir bis zum OP nicht von der Seite gewichen, nur mit Gewalt konnte Jack ihn von mir ziehen. Er war zwei Wochen lang, jeden Tag im Krankenhaus und verbrachte seinen Tag dort. Wenn Alec vorbei kam, saß Travis an seinem Laptop und hat gearbeitet und gleichzeitig auf mich aufgepasst.

Nach der zweiten Woche musste er wieder nach New York, weil er dort einen Job und eine Familie auf sich warten hat. Ich kann deswegen nicht wütend auf ihn sein. Alec sagte, er hat zwei Tage nach Travis seiner Abreise von ihm eine Nachricht erhalten, in der stand, dass er nicht zurück kommen kann, weil er mich so nicht sehen kann. Ich würde mich auch nicht so sehen wollen, mit den Schläuchen über all an meinem Körper.

Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wohnte ich bei Alec und Grace, da ich anfangs noch viel Hilfe brauchte. Sei es um auf die Toilette zu gehen, mich zu waschen oder aus dem Bett zu steigen, immer brauchte ich deren Hilfe und bin ihnen dankbar.

Mir ging es mit jeden Tag besser, dennoch musste ich weiterhin hier bleiben und durfte nicht zurück nach New York, weil es noch zu gefährlich wäre, da meine Verletzung noch nicht ganz verheilt sei.

"Alicia" ich öffne die Zimmertür und gehe die Treppen runter, und schaue Alec fragend an. "Du hast geläutet?"

"Da wartet jemand auf dich im Wohnzimmer" er zeigt mit einer Kopfbewegung zum Wohnzimmer und ich runzle meine Stirn.

Was ist, wenns Travis ist? Ich schaue an mir runter und schüttle meinen Kopf. Also mein Outfit ist on fleek. Meine Schlafhose mit ein Haufen cupcakes drauf, mein Shirt mit der Aufschrift normal people scare me von American Horror Story und die Stricksocken von Oma Gerda machen die Hose und das Shirt vollständig. Okay wenigstens sind meine Haare an ihrem Platz. Ich schaue trotzdem zur Sicherheit in den Spiegel, der an der Wand hängt und schaue sofort wieder weg.

Korrigiere, meine Haare sind nicht an ihrem Platz.

Ich betrete das Wohnzimmer und schaue einen Rücken an. Sie dreht sich um und ich sage: "Violet?"

"Da bist du j-" sie schaut meinen Körper an. "Alec" brüllt sie und ein 'Fuck' ist aus der Küche zu hören, ein trampeln im Flur und dann steht er mit finsterer Miene vor uns. "Wieso hat sie solche Sachen an?" fragt sie meinen Bruder.

"Das ist noch eins der normalen Outfits. Letztens hatte sie ein Leggings mit spongebob, ein Shirt mit Patrick und ihre Socken waren mit Thaddäus und Mr. Krabs bedeckt" ich schnappe empört nach Luft. "Ich stehe noch hier" rufe ich und Alec kommt auf mich zu und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Und das ist gut so" flüstert er und geht. "Wir müssen Alicia unter diesen Klamotten retten, bevor sie ganz unter AHS und Cupcakes verschwindet" sie nimmt meine Hand und zieht mich mit nach oben und wäre ins Bad gegangen, hätte ich sie nicht darauf hingewiesen, dass mein Zimmer gegenüber liegt.

...

Ich konnte sie dazu überreden, dass ich eine eine schwarze Leggings und ein langes Shirt anziehe. Meine Vans durfte ich auch anziehen, da sie meinte, ich sei in meinen Klamotten untergegangen.

"Ich habe mir echt Sorgen um dich gemacht, weißt du das? Als Alec anrief und mir davon erzählte, alles was ich tat, war beten" ich schaue sie an und setze mich neben sie aufs Bett.

"Ich bin hier, das ist alles was zählt" ich lächle sie an. "Ich muss wohin fahren. Kommst du mit?" Sie nickt, auch wenn sie nicht weiß, wohin.

...

"Was wollen wir auf dem Friedhof?" wir steigen aus dem Auto und betreten den Oakland Cemetery. In meinen Händen befindet sich ein kleiner Blumenstrauß, denn wir auf dem Weg hier her gekauft haben.

"Alec hat mir nicht erlaubt, her zu kommen. Er meint, ich sollte es mir nicht antun, aber er kannte ihn nicht. Er weiß nicht, wie viel Schmerz er fühlte"

"Von wem redest du?"

"Alex"

Ich laufe den Weg entlang, dann links und am Ende rechts über die Wiese und an einem Grabstein bleibe ich stehen. "Der auf dich geschossen hat?" ich nicke.

"Fakt ist, er hat mich angeschossen. Und Onkel Jack hat ihn erschossen. Aber hinter seinem Plan, meinem Onkel weh zu tun, war ein verletzlicher Mann, der seinen Bruder verloren hat, weil der erneut auf die schiefe Bahn gerutscht ist" ich knie mich hin und nehme die veralteten Blumen aus der Vase.

"Du nimmst ihn in Schutz" stellt Violet fest und kniet sich neben mich. "Er war kein schlechter Mensch Violet. Er hat das für seinen Bruder getan. Ich habe mich vor Travis gestellt und habe verhindert, dass Alex auf ihn schießt" ich gebe Violet den Blumenstrauß und nehme die Vase in meine Hände und gieße das Wasser über der Wiese aus. Ich gehe zum Wasserspender für die Gießkannen und mache frisches Wasser in die Vase.

"Ich glaube dir, dass er ein guter Mensch war" sie reicht mir die Blumen wieder und nimmt mir die Vase ab. Sie stellt sie auf den selben Platz. "Er ist jetzt an einem besseren Ort. Er ist jetzt frei" ich stelle die Blumen in die Vase und schaue zu Violet.

"Bereit zurück nach New York zu fliegen?" fragt sie und ich nicke.




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Dachtet ihr, ich bringe Alicia um? Okay das letzte Kapitel könnte man so verstehen, aber Leute ehrlich, hätte ich sie umgebracht, dann macht die Story doch keinen Sinn mehr, oder? ;)
Trotzdem hoffe ich, das euch "die zweite Hälfte" der Story gefällt :)

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt