Kapitel 29

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„Du warst gar nicht bei der Wahl dabei", sagt Mika und legt sich zu mir ins Gras.

„Ist mir egal, wer es wird. Hauptsache das Präsidentschaftsamt geht nicht mehr mit so viel Macht einher, wie vorher."

„Wird es nicht. Wir haben beschlossen, zusammenzuarbeiten."

„Und, wer ist es jetzt?"

„Ich wusste, dass du doch neugierig bist", lacht sie. „Sie heißt Monica. Vielleicht kanntest du ihren Mann, sie sagt jedenfalls, er hat ein paar Mal von dir erzählt. Sie scheint echt nett zu sein."

„Das glaube ich. Sie ist bestimmt nicht perfekt, niemand ist das, egal ob Mensch oder Ski, das habe ich in den letzten Monaten gelernt. Aber ich glaube ihr zwei werdet das schon hinkriegen."

„Ja, ich hoffe es. Als erstes müssen wir dringend Wohnraum schaffen für die Menschen aus den Raumschiffen, die bald ankommen. Und wir müssen ein dauerhaftes Konzept entwickeln, das gewährleistet, dass wir alle friedlich zusammenleben können, so eine Art Regelwerk."

„Klingt nach einer komplizierten Aufgabe. Ich schätze du wirst jemanden brauchen, der die den Rücken freihält."

„Du meinst, sich um den Haushalt kümmert und so?", fragt sie und grinst.

„Daran habe ich eigentlich nicht gedacht, aber das kann ich gerne übernehmen, wenn du willst." Eine Weile liegen wir einfach nur da und starren in den Himmel. Ab und zu sehe ich auf meine Uhr. „In einer Minute ist auf der Erde Silvester."

„Was bedeutet das?"

„Das bedeutet ein Jahr ist zu Ende und das nächste beginnt. Auf der Erde beginnt das Jahr 2988, aber für mich beginnt hier alles neu. Der absolute Anfang. das allererste Jahr überhaupt, sozusagen."

„Das stimmt. Auch wenn eigentlich das ganze Leben ein ständiger Anfang ist."

„Ja. Aber ich glaube noch nie war so viel Anfang wie jetzt." Ich sehe wieder auf die Uhr, dann zu Mika und lächle. „Frohes neues Jahr."

„Frohes erstes Jahr."

Das Jahr NullWo Geschichten leben. Entdecke jetzt