Kapitel 22 - Die erste Schlacht

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Finstere Wolken verschleierten die Umgebung. Dicke, schwere Regentropfen prasselten auf mein Haupt und liefen eiskalt mein Gesicht hinab. Sie vermischten sich mit meinen siedend heißend Tränen, die brennende Spuren auf meinen Wangen hinterließen. Kurz leuchtete mein verschwommenes Sichtfeld auf, fern traten sich Gestalten in einem unausweichlichen Kampf gegenüber. So schnell sie vor meinen Augen aufgetaucht waren, so schnell waren sie auch wieder von der Dunkelheit verschlungen.
Ich rannte und bahnte mir meinen Weg über den schlammigen, rutschigen Boden. Ein paar Mal stolperte ich. Fiel hin, doch ich sprang wieder auf und umklammerte meinen Zauberstab nur noch fester.
»Stupor!«, die Worte waren meinem Mund schneller entwichen, wie ich sie denken konnte, als sich eine düstere Figur in meinen Weg bahnen wollte. Starr fiel der Mann auf den dreckigen Boden und ich sprintete weiter. Ich musste sie erreichen. Ich konnte sie nicht alleine lassen.
Wieder durchzuckten grelle Blitze die Gegend. Ob es Flüche oder echte Blitze waren; ich wusste es nicht. Ich wusste nichts.
Ein Blitz streifte mich am Arm. Qualvoll kreischte ich auf und hielt mir den pochenden Arm. Ich kam schlitternd zum Stehen und sah geradewegs in die erleuchtete Spitze eines Zauberstabs. Mein Todesurteil. Starke Arme umschlossen meinen Körper und ich trat und schlug um mich. Sie wollten mich nicht loslassen. Im Gegenteil, hart und fest schlangen sich die Arme um meinen Oberkörper.
»Ich bin es, Ruby! RUBY!«, eine Stimme drang laut an mein Ohr. Ich kämpfte noch für wenige Sekunden gegen die Umklammerung an, als ich die Bedeutung der Worte verstand.
Ich wurde ruhiger, doch mein Herz flatterte wild in meiner Brust. Schnell drehte ich mich in der Umklammerung halb um und zog Remus in einen sehnsüchtigen, kurzen Kuss. Heilfroh, dass ich ihn gefunden hatte. Doch die Anderen waren immer noch verschwunden...
Verzweifelt schluchzte ich auf und löste mich von ihm. Er gab mich wieder frei, doch ließ er seine Hand in meine gleiten.
»Wo sind sie?!«
Ich konnte sehen, wie Remus ratlos das Gesicht verzog. »Ich kann Peter nirgends finden. Lily und James habe ich zuletzt gegen drei Todesser kämpfen sehen. Wir müssen ihnen helfen!«
Er reagierte schnell und errichtete ein Schutzschild um uns herum. Ich hatte den Fluch nicht einmal auf uns zu rasen sehen. Grob wischte ich mir die Tränen aus den Augen und hielt meinen Zauberstab in die Höhe. Ich konnte die Angreifer nicht sehen. Vermutlich kämpften sie jetzt gegen wen anders. Remus und ich verharrten noch für einige Sekunden in unserer Position, bis er mich mit einem Mal an der Hand zog und seine Schritte beschleunigte.

Die Schmerzen in meinem Arm wurden hässlicher und kräftiger. Ich keuchte auf, doch Remus bemerkte das nicht. Er würde mich vermutlich sofort nach Hause schicken und ich musste für meine Freunde da sein!
Ich stolperte wieder über meine eigenen Füße, doch konnte Remus meine Begegnung mit dem Boden gerade noch verhindern.
»Du musst aufpassen!«, rief er.
Erneut schossen Zauber durch die dichten Wolken. Wir hatten nicht die Möglichkeit mehr als nur fünf Meter zu sehen. Es ließ uns im Glauben, als seien wir alleine auf diesem Schlachtfeld, wären da nicht die Kampfgeräusche. Von überall hörte man Leute kreischen und Füße kämpften sich über den schlammigen Boden. Meine Ausdauer verringerte sich zunehmend, doch ich konnte nicht schlapp machen. Ich nahm all meine Kräfte zusammen und rannte weiter mit Remus, der bewusst auf einen Punkt zusteuerte, welcher öfter von hellen Blitzen erleuchtet wurde. Man konnte diesen Kampf zwar nicht erkennen, aber dort war es brenzlig. Mir stellten sich die Nackenhaare auf und Kälte durchflutete meinen Körper, als ein kühler Windstoß uns streifte.
Remus ließ meine Hand los und stürzte sich inmitten des Kampfes, den wir erreicht hatten. Ich erkannte verschwommen meinen Bruder und seine Freundin. Alice und Frank standen nicht weit entfernt, doch Marlene, Sirius und Peter waren nicht anzutreffen. Ich spürte die Panik in mir aufkommen, wie sie langsam Besitz von mir ergreifen wollte, doch schluckte ich sie mühevoll hinunter. Ein Fluch steuerte, von Lily unbemerkt, auf sie zu. Ich lief auf sie zu und errichtete rasch einen Protego um uns herum.
Atemlos blickte sie mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ein halbes Lächeln zuckte ihr kurz über die Lippen, aber danach konzentrierte sie sich wieder auf den Kampf. Ich tat es ihr gleich und bemerkte im Augenwinkel, wie Remus sich an unsere freie Seite stellte. Wir standen zu viert Rücken an Rücken, während uns die Todesser umkreisten.
Der dunkle Nebel lichtete sich zumindest so weit, dass ich unter den maskierten Todessern die Statur einer Frau erkennen konnte. Ihr hohes, verrücktes Lachen stach aus den Geräuschen hervor. Mit schwitzenden Händen drehte ich meinen Zauberstab in meiner Hand. Ich erhob ihn und konterte einen Fluch dieser Frau. Meine Verteidigung ließ mich für einen Augenblick die Übersicht verlieren und dann traf mich ein Fluch mitten in die Brust. Der Folter-Fluch.
Ein qualvoller Schmerz zog sich quer durch meinen Körper. Ein winziger Hauch von Schwerelosigkeit empfing mich, bis ich halb registrierte, dass ich von meinen Beinen gekippt war. Die Schmerzen schalteten nach und nach zielgerichtet meine Umgebung aus und ich nahm nichts anderes mehr wahr. Tausend heiße, messerscharfe Klingen bohrten sich in meinen Kopf, in meine Arme, in meine Beine, in meinen gesamten Körper. Mein Kopf pochte und ich stieß einen gellenden Schrei aus - qualvoll und entkräftet. Dieser Schmerz war etwas, was ich mir in meinem Leben noch nie hatte vorstellen können; so grässlich, so unaufhörlich.
Erneut stieß meine Kehle einen verzerrten Schrei aus, als die Schmerzen in meine Knochen krochen. Es war, als würden sie zerbersten. Alle auf einmal und dann noch einmal und noch einmal und noch einmal. Es wollte einfach nicht aufhören. Aber ich wollte aufhören.
Noch ein letztes Mal kreischte ich laut auf, ehe mir schwarz vor Augen wurde.

Kraftlos hob ich meine Lider. Mich empfing helles, warmes Licht, welches den Raum durchflutete, in dem ich mich befand. Ich blickte an eine weiße Zimmerdecke und versuchte meine Augen durch das Zimmer gleiten zu lassen. Im ersten Augenblick war ich so orientierungslos, dass ich nicht erkannte, dass ich mich in meinem eigenen Schlafzimmer befand. Wie war ich hierher gekommen? Was war passiert?
Kleine Erinnerungsfetzen spielten sich vor meinem inneren Auge ab und ich fing an unruhig zu atmen. Wo waren die Anderen? Ging es ihnen gut? Remus? Mein Bruder? Lily?
Eine warme Hand strich mir klebrige Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe sie sich auf meine Stirn legte. Träge und verschwommen erkannte ich Remus, der auf einem Stuhl neben dem großen Bett saß.
»Bleib ruhig..«, flüsterte er.
Langsam atmete ich durch und wollte leise aufjammern, als er seine Hand von meiner Stirn nahm. Ich folgte seinen Bewegungen und spürte nicht viel später den Hals eines kühlen Fläschchens an meinen Lippen.
»Trink das.«
Remus gab mir irgendeinen Trank zu trinken. Ich wusste nicht, was für eine Wirkung er hatte, doch ich fühlte mich auf Anhieb ruhiger und schläfriger, als ich es so auch schon war.
»Was ist passiert?«, krächzte ich und erschrak leicht über die Fremdartigkeit meiner beschlagenen Stimme.
Mir war unglaublich heiß. Ich versuchte vergeblich die dicke Decke, die jemand um meinen Körper geschlungen hatte, von mir zu reißen. Ein leises Seufzen entfuhr mir, als es nicht klappte.
»Für Erklärungen ist auch später noch Zeit. Du musst erst wieder auf die Beine kommen, Kleines.«
Remus streichelte sanft meine Wange. Ich schmiegte wie automatisch in seine Hand und schloss müde die Augen. Nach und nach dämmerte ich wieder weg.

Als ich das nächste Mal aufwachte, war es dunkel und Remus saß nicht auf dem Stuhl neben dem Bett. Mir war noch heißer als zuvor, weshalb ich nochmals versuchte die Decke von meinem Körper zu bekommen. Dieses Mal klappte es auch und ich atmete erleichtert auf, als die kühle Luft des Raumes auf meine erhitzte Haut traf.
Ich hob träge den Kopf und versuchte irgendetwas in der Dunkelheit zu erkennen, doch konnte ich nicht einmal meine eigene Hand sehen. Wie viel Uhr war es? Wieso schlief Remus nicht hier? Hoffentlich schlief er überhaupt. Ich wusste, wie er sein konnte, wenn er sich ernsthaft um jemanden Sorgen machte. Und ich wollte nicht, dass er sich auch Sorgen um mich machte.
Ich hob meine rechte Hand, um mir durch die schweißnassen Haare zu fahren, doch gelang mir das nicht, als ein stechender Schmerz von meinem Oberarm ausging. Schnell verzog ich das Gesicht und erinnerte mich an den Fluch, der mich dort getroffen hatte.
Ich setzte mich langsam auf, um nicht zu riskieren, dass mir schlecht wurde. Dennoch breitete sich eine leichte Übelkeit in meinem Körper aus. Ich musste dringend etwas trinken. Etwas ungelenk tastete ich auf dem Nachttisch herum und warf dabei das Glas Wasser um, welches Remus wohl für mich dorthin gestellt hatte. Resigniert schloss ich kurz die Augen und setzte danach einen Fuß nach dem Anderen auf den weichen Teppichboden.
Ich brauchte ein paar Sekunden, um Kraft zu tanken, bevor ich mich auf die Beine stemmte und wackelig neben dem Bett stand. Mit meiner linken Hand hielt ich mir den Kopf, als dieser schmerzhaft anfing zu brummen. Hoffentlich hörte das wieder auf, sobald ich etwas getrunken hatte. Mit winzigen Schritten beförderte ich mich zu dem Punkt, wo ich die Schlafzimmertür vermutete. Tatsächlich ergriff ich nicht viel später die kalte Türklinke, die ich nach unten drückte.
Ich verließ das Zimmer und erkannte leichtes Licht auf dem Flur, welches vom Wohnzimmer ausging. Remus musste also noch wach sein. Leise stieß ich Atem aus meinen Lungen und setzte meinen Weg durch die kleine, aber gemütliche Wohnung fort.

Die Wohnung hatten Remus und ich erst vor Kurzem bezogen. Nachdem Remus meinem Vorschlag, dass wir zusammenleben, zugestimmt hatte, mussten wir alles in die Wege leiten. Es dauerte nicht sehr lang, da Lily und ich bereits vorher diese Wohnung gefunden hatten. Daher konnten wir innerhalb der nächsten zwei Wochen einziehen. Sirius, James und Lily hatten uns beim Umzug geholfen, obwohl wir das auch locker allein geschafft hätten, aber die Unterstützung hatten wir ihnen dann auch nicht abschlagen können, weil sie so darauf bestanden hatten.
Es war aber auch sehr leicht diese Dreizimmerwohnung einzuräumen. Das Komplizierteste war dann jedoch das Schlafzimmer, da Sirius und James darauf erpicht waren das Bett ohne Magie aufzubauen, nachdem Lily einen Kommentar zu Muggel-Umzügen abgegeben hatte. Nichtsdestotrotz war das Schlafzimmer innerhalb von zwei Stunden - Lily musste den Jungs dann doch helfen - vollkommen eingerichtet. Wohnzimmer, Küche und Gästezimmer hatten jeweils nur eine Stunde gebraucht.
Leicht drückte ich die Tür zum Wohnzimmer weiter auf und hielt mich am Türrahmen fest. Die kleine Leselampe auf dem Beistelltisch neben der Couch brannte und spendete schwaches Licht, dass Remus aber nicht beim Lesen störte. Er hatte sich direkt neben den Tisch auf die Couch gesetzt und las im Schneidersitz eines der Bücher, die er sich erst neulich im Buchladen erworben hatte. Leider konnte ich ihn nicht lange beobachten, wie er da saß mit konzentrierter Miene und die Worte in sich aufnahm. Sein Kopf wandte sich in meine Richtung und er klappte das Buch in seinen Händen beiläufig zu. In einer schnellen Bewegung hatte er das Buch auf dem Tisch abgelegt und war aufgestanden. Remus kam auf mich zu und blieb unmittelbar vor mir zum Stehen.
In seiner Mimik konnte ich deutlich Fürsorge, aber auch Erschöpfung erkennen.
»Warum hast du mich denn nicht gerufen?«
»Ich habe nicht daran gedacht.«Ich zuckte kurz mit den Schultern und verzog augenblicklich das Gesicht, als ein scharfer Schmerz von meinem Arm ausging. Das sollte ich erst einmal vermeiden. »Hab das Glas umgeworfen, bevor ich etwas trinken konnte.«
Um seine Mundwinkel zuckte es zu einem kurzen Lächeln, als er ebenso kurz den Kopf schüttelte. Remus hob seine Hand und wuschelte mir kurz die Haare durcheinander. Ich kniff die Augen zusammen und sah ihn schmollend an.
»Das kann auch nur dir passieren, was?«, er nahm meine Hand in seine und strich sanft mit dem Daumen über meine Haut. Ein leichtes Kribbeln machte sich in meiner Magengegend bemerkbar aufgrund dieser simplen Geste. Ich musste unwillkürlich lächeln und schaute für einen Moment unsere verschränkten Hände an.
»Schätze schon.«, erwiderte ich. »Deswegen wollte ich was neues zu trinken und dich ins Bett holen. Du fehlst mir und siehst sehr müde aus.«
Ich hob meinen Blick wieder und betrachtete betrübt die dunklen Schatten unter seinen grünen Augen. Er wirkte so erschöpft. Sicher würde er schneller einschlafen als ich.
»Ich bin nicht müde.«, entgegnete Remus ausweichend, doch er konnte mir nichts vormachen.
»Sag das mal deinen Augenringen. Die machen sich bald selbstständig.«, antwortete ich darauf.
Vermutlich hatte er sich beim Lesen die erste Ruhe seit Tagen gegönnt, so wie ich ihn kannte. Er würde solche Sachen zwar nur ungern zugeben, da er nicht wollte, dass auch ich mir Sorgen machte, aber ich wusste, dass es ihn beschäftigte. Ich kannte ihn mittlerweile so gut.
»Na gut. Leg dich schon mal wieder hin, ich hole dir was.«, Remus gab mir einen Kuss auf die Stirn und ließ meine Hand los. Er schlüpfte mit einem leichten Grinsen unter meinem Arm hindurch, mit dem ich mich noch immer am Türrahmen festhielt, und verschwand in die Küche. Ich hingegen ging zurück ins Schlafzimmer und legte mich dort wieder matt ins Bett. Erst jetzt bemerkte ich, wie anstrengend diese paar Meter doch waren. Ein paar Tage Ruhe würde ich bestimmt noch brauchen. Remus kam mit einem Glas Wasser in der Hand zu mir und überreichte es mir direkt. Das andere Glas stellte er zurück auf den Nachttisch.
»Danke.«, murmelte ich und trank einen großen Schluck. Viel besser.
Remus zog sich noch schnell seine Schlafsachen an, ehe er zu mir ins Bett kroch und zufrieden seufzte.
»Nein, ich bin nicht müde.«, imitierte ich ihn spaßeshalber und musste leicht lachen, worauf Remus einstieg.
»Vielleicht ein wenig.«
Ich stellte das Glas ab und sah ihn von der Seite an. »Ein wenig?«
Er verdrehte die Augen und küsste mich. Beinahe sofort erwiderte ich den sanften Kuss und schloss müde die Augen, als wir uns wieder lösten. Ich rollte mich auf die Seite, worauf er seinen Arm um mich schlang und sich an mich kuschelte. Nicht viel später war ich auch wieder eingeschlafen.

Ein paar Tage Genesung hatte ich definitiv noch gebraucht, bis ich wieder auf den Beinen war. Die Wunde an meinem Arm hatte eine unschöne Narbe hinterlassen, die man mit Zaubern nicht verschwinden lassen konnte. Das hatte mein Vater festgestellt, als meine Eltern die Tage mal vorbei geschaut hatten. Dass ich neben dem Folterfluch auch diesen Fluch ohne weitere Hindernisse überstanden hatte, glich einem Wunder, meinte er. Hätte der Fluch statt meinem Arm mein Herz getroffen, wäre er mindestens genauso effektiv gewesen wie der Todesfluch.
Das Pfeifen des Wasserkochers riss mich aus meinen Gedanken und ich schüttete, leise eine Melodie summend, die mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte, die beiden Tassen vor mir mit kochendem Wasser voll. Die Teebeutel ins Wasser steckend, holte ich danach die Milch aus dem Kühlschrank. Ein echter Earl Grey sollte nun einmal mit Milch serviert werden.
Ich bereitete den Tee fertig zu und entfernte danach noch schnell die Beutel, als ich auf den Weg ins Wohnzimmer war. Konzentriert hielt ich die beiden Tassen in meiner Hand und erschrak daher heftig, als es plötzlich an der Tür klingelte. Beinahe hatte ich den Tee verschüttet, weshalb ich die Tassen auf den Beistelltisch neben der Couch abstellte.
Währenddessen war Remus schon aufgestanden, um nachzusehen, wen es hierher verschlagen hatte.
»Ich bin mir jetzt zu hundert Prozent sicher!«, waren die Worte von Sirius, als er an Remus vorbei ins Wohnzimmer stürmte. Im Flur hörte ich noch die leisen Stimmen von Lily und James.
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und schnappte dem Schwarzhaarigen die Zeitung aus der Hand, die er demonstrativ vor mein Gesicht hielt.

Eltern halten Hogwarts für unsicher! 

Großbritannien hält den Atem an, seitdem es den schrecklichen Ausführungen der radikalen Gruppierung um Sie-Wissen-Schon-Wem gewahr werden muss. Nun halten zahlreiche besorgte Eltern die Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei für einen unsicheren Ort. Ob es der mangelnden Sicherheitsvorkehrungen oder am Überfall auf das, dem Schulschloss nahe gelegene Dorf Hogsmeade bedarf, ist nicht geklärt. Fakt ist, dass immer mehr Eltern ihre Kinder lieber in ihrer Obhut behalten, weshalb Hogwarts einen gravierenden Rückgang an Schülern erfahren muss. Die Redaktion des Tagespropheten hat einige Briefe entgegen nehmen können, in denen sich über die Vorkehrungen auf Hogwarts beschwert wurde. Auch die alte Zaubererfamilie Black äußert sich zu den Neuigkeiten. 


»Wir sind schwer erschüttert von den Berichten unseres Sohnes Regulus Arcturus bezüglich der Sicherheit in den Hallen von Hogwarts. Schüler haben freien Zugang auf dem Schulgelände, wo doch jeden Moment ein Angriff stattfinden könnte? Das ist sicherlich nicht der Standard, dem eine Schule in einer solch schrecklichen Zeit wie dieser gerecht werden darf. Es war nicht nur in unserem Anliegen, sondern auch im Anliegen unseres Sohnes, dass wir die Schule zukünftig nicht mehr mit seiner Anwesenheit bereichern. Es ist zu gefährlich.«, berichtete die besorgte Walburga Black.


Meine Augen huschten über die geschriebenen Zeilen und ich schüttelte ungläubig den Kopf.
»Und du meinst, dass Regulus bei diesem Überfall beteiligt war? Die Todesser haben doch alle Masken getragen. Ich hab nur eine Frau ausmachen können..«, erklärte ich nachdenklich.
»Sirius ist fest davon überzeugt, dass sowohl Regulus als auch seine Cousine Bellatrix Todesser sind.«, sagte mein Zwillingsbruder, der mit Lily und Remus ebenfalls in den Raum gekommen war.
Sirius nickte nur zustimmend und nahm den Zeitungsausschnitt wieder an sich. »Er muss es gewesen sein.«, murmelte er und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen.
Bei der ganzen Hektik hatte ich bei dem Kampf in Hogsmeade nur auf die wichtigsten Details geachtet. Von weiblichen Todessern hatte ich noch nicht gehört, andererseits hatte ich die starke Vermutung, dass es sich bei der Frau vielleicht um Bellatrix handeln könnte. Sirius hatte mal erwähnt, dass seine Cousine von ganz besonderer, böser Natur war.
Ich biss mir auf die Unterlippe und lenkte meinen Blick von Sirius, um in die Gesichter meiner besten Freundin und meinem Bruder zu sehen.
»Bist du dir ganz sicher? Ich meine, es könnte auch wer anders sein. Dass Regulus nicht mehr in Hogwarts ist, muss nicht heißen-«, meinte Remus, doch wurde er grob von Sirius unterbrochen.
»Regulus ist genauso wie alle aus meiner Familie. Es war nur eine Frage der Zeit bis Du-weißt-schon-wer ihn in seine Reihen aufnimmt. Ob Zwang oder nicht. Er muss mich erkannt haben, sonst hätte er nicht so gezögert, bis er angegriffen hatte..«

Ich konnte mir nicht richtig vorstellen, wie sehr Sirius unter der Vorstellung, dass sein Bruder, ein Mensch, den er früher sehr gern hatte und vielleicht auch noch jetzt mochte, sein Feind war. Aber es musste schrecklich sein. Ich würde vermutlich zerbrechen, wenn es bei mir und James genauso wäre wie bei Sirius und Regulus. Trotzdem gab sich Sirius zumindest äußerlich tapfer, vielleicht würde sein Bruder doch noch auf die rechte Bahn gelenkt. Todesser zu sein war definitiv nicht die richtige Entscheidung.

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Hallo ihr Lieben! Ich bin wieder zurück mit einem neuen Kapitel!

Ich hoffe euch hat es gefallen, auch wenn es nicht eines meiner Glanzstücke ist. Ich hoffe, ich kann bald wieder was Neues updaten! :)


Lg, Mally ~

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 27, 2016 ⏰

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