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4| Der Einbrecher

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Ich liege im Bett und starre an die Decke. Obwohl es dunkel ist und Jones und Max endlich das Football Spiel zu Ende gesehen haben, kann ich nicht schlafen. Irgendjemand schnarcht verdächtig laut nebenan und das macht mich wahnsinnig. Außerdem ist da diese verdammte Fliege die da die ganze Zeit herumsummt.

Seufzend schlage ich die Bettdecke zur Seite und rapple mich auf. In der Küche müsste noch was von dem scheußlichen Kuchen stehen.

Leise öffne ich meine Türe und sehe mich im Gang um. Die anderen schlafen alle. Jedenfalls sind die Türen alle zu. Leise tapse ich in die Küche und öffne den Kühlschrank. Ich nehme den ekelhaften Kuchen heraus und breche mir ein Stück ab.

Das ist wirklich der schlimmste Geburtstag meines Lebens. Obwohl mein fünfzehnter auch ganz cool war. Meine Eltern haben einen Clown bestellt. Ich habe meine Freunde nach Hause geschickt und meiner Mutter eine Standpauke gehalten. Während ich weiter über meine Kindheit nachdenke und feststelle, dass einige Ereignisse ziemlich lustig waren, merke ich gar nicht, wie sich plötzlich eine Tür öffnet.

Es ist aber nicht irgendeine Tür, sondern die Eingangstür. Oh Gott, wenn hier jetzt noch jemand einbrechen würde, würde ich hundertprozentig einen Herzinfarkt erleiden. Dieser Jemand der eintritt, sieht verdächtig nach einem Typen aus, da er breite Schultern hat. Er trägt eine Kapuze. Ich verstecke mich hinter der Theke, wobei ich mir den kleinen Zeh stoße.

"Fuck!", fluche ich und versuche den pochenden Schmerz zu ignorieren.

Dann höre ich Schritte, die auf mich zukommen. Verfickte Scheiße! Gut, mein Geburtstag war ein Desaster, aber ich habe trotzdem noch vor weiterzuleben.

Die Schritte kommen näher.
Gott! Ich werde sogar ab sofort beten gehen. Und sogar meine Sünden beichten.

"Wer bist du?", fragt der Typ nun und sieht auf mich herab. Erschrocken darüber, dass er mich nicht gleich ersticht, springe ich auf und baue mich auf.

"Ich kann kämpfen", meine ich und balle meine Hände zu Fäusten.

"Wer bist du verdammt?", wiederholt der Typ seine Frage.

"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen." Ich versuche mich zu beruhigen und lockere meine angespannte Haltung etwas. So wie es aussieht, hat er noch nicht vor mir irgendwas zu tun.

"Sag bloß, die haben wieder einen aufgenommen, ohne vorher mit allen darüber gesprochen zu haben", meint er nun und stemmt die Arme in die Hüften. Wieso haben alle damit ein Problem? Auf einen mehr oder weniger kommt es doch eh nicht an.

Ich verschränke die Arme vor der Brust. "Ich könnte auch ein Einbrecher sein", gebe ich zu Bedenken.

Er hebt eine Augenbraue und sieht dann zu dem Kuchen, der auf der Theke steht. Er nimmt sich ein Stück und schiebt es sich in den Mund.

"Und der könnte auch vergiftet sein." Kann es sein, dass ich total paranoid bin? Habe ich diesen Kerl wirklich für einen Einbrecher gehalten?

"So schmeckt er auch." Der Typ, dessen Namen ich nicht kenne, verzieht das Gesicht.

Blasses Licht scheint ihm ins Gesicht und jetzt kann ich auch endlich etwas erkennen. Ach du liebes Bisschen, er ist echt heiß!

"Okay, dann kommen wir jetzt nochmal zu dir. Wer bist du?"

"Ach so, ich bin Evelyn."

"Und was genau machst du hier?", will er weiterwissen.

"Naja, wonach sieht's denn aus?"

"Also wohnst du hier jetzt?"

"Nein. Ich bleib nur ein paar Tage. Jones ist mein Cousin und hat mich Gott sei Dank aufgenommen."

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