Mit einem leichten Ruckeln setzen wir auf dem Boden auf. Kurz darauf fangen auch schon alle an zu klatschen, so auch Vilu und ich. Nachdem das Flugzeug komplett zum Stillstand gekommen ist, stehe ich auf und hole meinen Rucksack, sowie Vilu's Tasche aus dem Fach. Währenddessen macht Vilu sich einen Zopf, zieht sich meinen Pulli wieder über den Kopf, macht die Kapuze hoch und setzt die Sonnenbrille auf. Ich ziehe mir meine Kapuze ebenfalls über den Kopf und stecke die Sonnenbrille in die Tasche vom Pulli.
Zusammen verlassen wir das Flugzeug und warten dann auf die anderen.
„Also wohin jetzt?" Fede kommt gerade aus dem Flugzeug, womit wir dann vollzählig wären. „Koffer holen und dann ins Bett.", murmelt Vilu und läuft dann auch schon los. Fede sieht mich kurz an und läuft ihr dann hinterher. „Was ist los, Schwesterchen?" Er legt ihr einen Arm um die Schultern. Kurz sehe ich zu den anderen und dann folgen wir den beiden.

„Man. Lass mich in Ruhe." Vilu schubst ihren Bruder von sich. Dieser kommt dann zu uns und stellt sich mit verschränkten Armen neben mich. „Hast du meiner Schwester keinen Kaffee gegeben?" - „Sie hat geschlafen, als es Getränke gab." - „Weshalb ist sie denn so zickig, wenn sie geschlafen hat?" - „Fede. Das waren vielleicht zwei Stunden, die sie geschlafen hat. Davor war sie fast 24 Stunden wach." Ich boxe ihm in die Schulter und gehe dann zu meiner Freundin. Meine Arme schlinge ich von hinten um ihre Taille, woraufhin sie sich an mich lehnt. „Fede ist doof.", murmelt sie. „Ich glaube er hat einfach nur zu viel Kaffee getrunken.", lache ich leicht und halte weiterhin Ausschau nach unseren Koffern. „Trotzdem ist er doof.", schmolltsie. Grinsend gebe ich ihr einen Kuss auf den Scheitel und sehe danndie Koffer, die gerade auf das Kofferband gelegt wurden, durch.

„Wann wollte Lara kommen?", fragtuns Francesca zum gefühlt 1000sten mal. Nachdem wir alle unsereKoffer gefunden haben, sind wir raus aus dem Flughafen, wobei wir vonein paar kleineren Kindern, die uns versprochen haben nichts zusagen, entdeckt wurden. Nun stehen wir vor der Tür und warten aufLara, seit etwa 15 Minuten. „Fran. Wir stehen seit ein paar Minutenhier. Außerdem ist der Verkehr in Buenos Aires auch in der Nachtnicht besser, als am Tag. Langsam solltest du das echt wissen.",informiert Vilu sie, lehnt sich wieder an mich und schließt ihreAugen.
„Ähm... ich glaube wir haben einProblem." Ludmila kommt mit ihrem Handy zu uns und hält es mir vordie Nase. „Wir sind definitiv tot, wenn Cami und Naty uns über denWeg laufen.", stelle ich anhand der Nachricht, die auf dem Displayangezeigt wird, fest.
„Und das ist nicht das EinzigeProblem.", mischt Fede sich jetzt ein und kommt, von woher auchimmer, auf uns zu. „Ich habe eben im Hotel angerufen. Es sind wohlkeine Zimmer auf unsere Namen reserviert worden. Wessen Aufgabe wardas?" - „Maxi.", antwortet Diego ihm gleich. „Super. Wasmachen wir jetzt? Das Hotel hat keine Zimmer mehr frei, jedenfallsnicht fünf. Und andere Hotels in Buenos Aires werden auch nichtweniger besucht sein, denn es ist irgendeine Messe hier..." -„Natoll. Und was jetzt?" Ich fahre mir seufzend durch die Haare.„Steh still, Leon.", murmelt Vilu leise und kneift die Augen zu.„Außerdem hört auf euch Gedanken zu machen.", fährt sie fort,nachdem ich meinen Arm wieder um ihre Taille gelegt habe. „Wirmüssen uns aber überlegen, wo wir über Nacht bleiben, Schwester.",mault Fede und fährt sich gestresst durch die Haare. „Leon und duschlaft bei Lara und mir, Diego bei Lu und Fran und die anderenbeiden Jungs bei Naty und Cami. Auch wenn die uns danach mit vielgrößerer Sicherheit umbringen werden.", erklärt meine Freundinuns ihren Plan. „Und jetzt seid still."

Nach weiteren 15 Minuten kommt einweißer Van vor uns zum Stillstand. Die braunhaarige Stiefschwestervon Violetta kommt mit einem ziemlich gestressten Gesichtsausdruck umden Van. „Ich sag's euch jetzt schon. Irgendeiner von euch fährtzurück." Damit öffnet sie den Kofferraum. „Fede. Du fährst.",bestimme ich und will Vilu gerade loslassen, da schüttelt Lu heftigmit dem Kopf. „Ich glaube sie schläft.", flüstert sie und ziehtVilu's Koffer mit zum Kofferraum. Ich nicke ihr dankend zu, löseeinen Arm von der Taille meiner Freundin, schiebe diesen unter ihreKniekehlen und hebe sie dann im Brautstyle hoch. „Diego? Kannst dumeinen Koffer noch reinlegen?" Er nickt und nimmt meinen Koffer.Vorsichtig steige ich mit Vilu auf dem Arm ein, lasse mich auf einemSitz nieder und platziere Vilu auf meinem Schoß. Die anderen steigenauch ein und setzen sich auf die anderen Plätze, Fede und Laravorne.

///FEDE'S SICHT///
Beim Appartement von Vilu und Laraangekommen, schläft meine Schwester immer noch. Während Lara Vilu'sKoffer und ich den von Leon und mir trage, versucht Leon irgendwiedie Treppen hochzukommen, ohne andauernd irgendwo gegen zu stoßen.Im 4. Stockwerk angekommen, schließt Lara die Tür auf und lässtuns dann rein. Von dem hellen Flur aus kommt man direkt insWohnzimmer, wo Lara und ich die Koffer abstellen. „Wo ist Vilu'sZimmer?" - „Die Treppe hoch, zweite Tür links. Dein Zimmer istgegenüber." - „Danke. Ich hole die Koffer dann gleich noch."Damit geht er nach oben und Lara und ich bleiben zurück. Ich sehemich im Wohn- und Esszimmer um und entdecke dabei auf dem großenEsstisch einige Bücher und Blöcke liegen. „Was lernst du?" Ichnicke zum Tisch und gehe dann darauf zu. „Ich studiereKunstgeschichte. Morgen ist mein vorletztes Examen." Ich nicke.„Cool." - „Cool? Ich glaube für jeden, der sich nichtwenigstens ein bisschen für Kunst interessiert ist das sogarziemlich langweilig. Und soweit ich weiß, interessierst du dich keinbisschen für Kunst und kennst dich damit auch nicht aus.", lachtsie leicht und verschwindet dann in die angrenzende Küche. „Okay,ja. Vielleicht interessiere ich mich ja nicht für Kunst und versteheauch nichts davon, aber wenn es dich interessiert, ist es doch gut."Ich folge ihr und lehne mich gegen die Arbeitsplatte. „Möchtest duauch was trinken?" Sie dreht sich zu mir um und hält eine FlascheWasser in der Hand. „Ja, gerne." Sie nickt, nimmt zwei Gläseraus einem Schrank, füllt sie mit dem Wasser aus der Flasche undreicht mir dann eines davon. Einige Minuten stehen wirstillschweigend gegenüber. Ich seufze und hebe meinen Blick vonmeinem Glas. „Ich glaube wir sollten reden."

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1771 Wörter

Nachhol-Kapitel vom: 18.08.16

Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert habe, aber ich wusste nicht genau, wie ich meine Ideen in der Story verpacken sollte... Das nächste Nachhol-Kapitel kommt bestimmt auch bald...

Wie findet ihr das Kapitel?

Xx

Leonetta - Haben wir noch eine Chance?Where stories live. Discover now