Leonetta - Haben wir noch eine Chance?

Cool.

●Cheap Thrills - Boyce Avenue●

///NATY'S SICHT///
„Das hat Ludmila mit Absicht gemacht!! Sobald die mir über den Weg läuft, bringe ich sie um! Wie kommt sie auf die Idee uns hier einzusperren und dann einfach zu fliegen? Was erhofft-" - „Natalia!", unterbricht Maxi meinen Redefluss. „Was?" Ich drehe mich zu ihm und verschränke die Arme. „Das war nicht nur Ludmila. Fede, Violetta und bestimmt auch Leon haben mitgeholfen." - „Ja, vielleicht. Aber Ludmila hat sich das alles ausgedacht." - „Meinst du nicht, dass es dafür einen Grund gibt?" - „Was denn für einen Grund?" - „Vielleicht den, dass sie es satt haben, dass wir uns andauernd streiten?" - „Tun wir doch gar nicht!" - „Na klar. Genauso wie Camila und Broduey. Die Beiden haben sie nämlich auch eingesperrt." - „Das alles wird aber nichts bringen." - „Na gut. Wenn du nicht reden willst, schweigen wir eben eine Stunde lang." Demonstrativ setzt er sich auf den Boden. Seufzend setze ich mich ihm gegenüber ebenfalls auf dem Boden.

///MAXI'S SICHT///
Ich habe keine Ahnung, wie lange wir uns jetzt schon schweigend gegenüber sitzen, aber ich weiß, dass das nicht der Plan von den anderen ist. Ehrlich gesagt bin ich sogar ganz froh, dass sie uns hier eingesperrt haben...
„Naty." - „Nein. Ich will nicht reden." - „Na gut. Dann rede ich und du hörst zu." Ich warte einen Augenblick ab, um zu gucken, ob sie noch irgendwas sagen will. Aber als sie nur auf den Boden starrt, fange ich einfach an zu reden und ihr alles zu erklären.
„Bitte, Naty. Glaub mir... Ich habe dieses Mädchen nur geküsst, weil unser damaliger Manager es so wollte. Ich könnte dir nie absichtlich weh tun. Ich liebe dich doch..." Hoffnungsvoll sehe ich sie an. Während ich Naty alles erklärt habe, bin ich aufgestanden und habe mich vor sie gehockt. „Aber... Wieso hast du dich nie gemeldet?", durchbricht die leise Stimme von Naty die Stille. „Ich konnte nicht... er hat es irgendwie geschafft eure Nummern aus unseren Handys zu löschen... ich wusste deine Nummer nicht auswendig und Vilu hat nicht auf Fede und Leon reagiert... wir hatten keine Möglichkeit..." Wieder herrscht Stille. Naty schüttelt langsam ihren Kopf und fährt sich durch die Haare. „Ich... ich muss darüber nachdenken... das sind zu viele Informationen." Mit einem Hauch von Angst in ihren Augen sieht sie mich an. Ich nicke, gebe ihr einen leichten Kuss auf die Wange und setze mich dann wieder auf die andere Seite des Raumes auf den Boden.

///LEON'S SICHT///
Langsam streiche ich über die Wange von meiner Freundin, deren Kopf auf meiner Schulter liegt. Blinzelnd öffnet sie sie Augen und nimmt ihren Kopf von meiner Schulter.
„Na, gut geschlafen, Süße?", grinse ich. Vilu guckt mich kurz an, ehe sie ihren Kopf wieder auf meine Schulter legt und die Augen schließt. „Gut, ja. Aber nicht genug.", murmelt sie noch. „Hey, nicht wieder einschlafen, Prinzessin. Wir landen bald." Vilu öffnet ihre Augen wieder, sieht mich an und lehnt sich dann seufzend in ihrem Sitz zurück. „Du kannst doch bei dir zu Hause wieder schlafen." - „Ich bin aber jetzt müde." - „Bist du nachher auch noch, glaub mir." - „Hoffe ich doch mal..."

„Na, ihr beiden Turteltauben." Freudestrahlend kommt Fede zu uns. „Dir geht's gut?", frage ich meinen Kumpel zweifelnd. „Yup. Unterschreibt das mal eben." Er legt uns eine Autogrammkarte, auf der schon die Unterschriften von Lu und ihm sind, vor die Nase. „Wer hat euch erkannt?", fragt Vilu neben mir und mustert ihren Bruder. „Zwei kleine Mädchen, die vor uns sitzen... Jetzt unterschreibt! Ich muss noch zu Diego und Fran." Grinsend nehme ich den Stift und setze meine Unterschrift auf die Karte. Danach gebe ich Vilu den Stift und sie tut es mir gleich. Kaum ist sie fertig, nimmt Fede Stift und Karte und läuft durch das Flugzeug zu Diego und Francesca.

„Wir werden in kürze zum Landeflug ansetzen. Schnallen Sie sich an, setzen sich gerade hin und klappen die Tische an den Stühlen vor Ihnen hoch. Ihr Handgepäck verstauen Sie bitte wieder in den Fächern über Ihnen. Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Aufenthalt in Buenos Aires. Danke, dass Sie mit uns geflogen sind.", ertönt einige Minuten später auch schon die Stimme des Piloten. Vilu zieht ihren Gurt wieder fest und klappt den Tisch vor sich hoch.