Eine reise in den tiefsten westen

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Diese Nacht verbrachte ich Traumland und ruhig in meinem Bett. Ich hatte mit am Vortag den Wecker auf sechs Uhr gestellt. Um halb 8 musste ich am Flugplatz sein und um 9 ging mein Flieger. Ich war froh, dass ich schon alles für den heutigen Tag vorbereitet hatte, denn so hatte ich noch genügend Zeit mich zu verabschieden. Als mich jemand sanft an der Schulter packte, schreckte ich hoch. Noch völlig verschlafen öffnete ich die Augen und kniff sie kurz darauf wieder zu. Es war zu hell. Da ich wusste, es würde mir nichts anderes über bleiben als die Augen zu öffnen, Qual ich mich, sie zu öffnen. Mein erster Blick galt der Gestalt, die mich weckte. Als ich mit Erleichterung feststellte, dass es nur meine Mutter war, atmete ich hörbar aus. Nach einem weiteren Seufzer fragte ich meine Mutter:"man, warum weckst du mich immer so früh auf?! Ich hab mir sogar einen Wecker gestellt." "Hättest du den Wecker allerdings gehört, wärst du schon seit einer Stunde und 20 Minuten wach", seufzte meine Mutter. Plötzlich war ich hellwach. Mit einem flüchtigen Blick auf den Wecker merkte ich dass sie recht hatte. Es war 7:20 Uhr. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und sputete zu meinem Kleiderschrank. Ich riss mein erstbestes Kleid heraus und schlüpfte hinein. Leider hatte ich genau dass kürzeste von allen erwischt. Noch dazu strahlte es in Pastellfarben, die nicht besonders mochte. Dazu wählte ich schon etwas außer Puste meine ledernen Sandalen. Ich war definitiv kein Freund von Morgensport. Während ich mich mit dem Reißverschluss plagte, stieg mir der grässliche Geruch von verbranntem Toast in die Nase. Ich stieß ein flüchtiges: "Mam! Der Toast!", heraus und warf mir meine jeansjacke über. Sie kam herangeeilt und schob mir noch 5 leere Toasts in sie Tasche. Anschließenden nahm sie meine Hand und sah mir in die Augen:" Ach liz, pass auf dich auf. Ich hab dich lieb, aber das weißt du ja." Ich hingegen brachte nur ein 'ja Mam' heraus. In ihren Augen sah ich große Sorge und liebe. Ich musste mich sehr stark beherrschen, um nicht zu heulen, als ich ihr nasses Auge sah. Anschließend lockerte sie ihren Griff um mein Handgelenk und drückte mir den Helm für meine Vespa in die Hand. Nach einer weile entriss ich mich ihres Blickes und spähte aus der Tür. "Bye mam" , war das einzige was ich noch aus meiner trockenen Kehle heraus brachte. Jetzt waren ihre Tränen nicht mehr zu stoppen. Ich wusste, dass ich auch sofort mitteilen würde, wenn ich mir das auch nur eine Sekunde länger ansah. Ich wollte natürlich nicht komplett verheult am Flughafen ankommen, also entriss ich mich ihr endgültig und stapfte aus der Tür. Ich wusste ich hatte ihr Herz gebrochen aber vor mir lag eine neue Welt, die nur darauf wartete, von mir entdeckt zu werden. Ich sprintete so schnell mich meine Beine trugen zu meiner Vespa und machte mich auf den Weg zum Flugplatz.

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