[FIRE] PROLOG

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DAS junge Mädchen hatte eine Grimasse aufgesetzt. Wahrscheinlich, war sie sich dem gar nicht bewusst. Ihr Mund war offen-soweit, das eine gepflegte Reihe Oberzähne zu sehen waren. Die Augen dagegen, erstaunlich weit aufgerissen, flüssige Tränen rollten ihr die Wangen herunter. Ihr Gesicht nass, von dem Schweiss, von der Angst und vor allem, vor den Tränen der Verbitterung, die unaufhaltsam ihre kastanienbraunen Augen verliessen.

Hilflos, verängstigt, geschockt, verraten.

Das tränenüberströmte Mädchen, hatte angst. Angst, vor dem, was geschehen würde.
Das Mädchen hatte Todesangst.

Ein plötzliches Zucken, in ihrer Herzgegend, liess sie aufhorchen.
Ihre Tränen versiegten, ob es aufgrund der Tatsache war, dass ihr Körper keine weitere Tränenlüssigkeit produzieren konnte, oder weil sie sich erschrocken hatte, war unklar.

Noch ein Zucken.
Es war fast so, als ob ein Schalter umgelegt wurde.
Ein widerwärtiges Monster wurde in ihr freigelassen. Das Monster schlug um sich, schrie, hämmerte gegen ihr Brustkorb, es war unerträglich. Sie wusste nicht, ob es ein Drücken war, dass den schweren Klumpen in ihrer Brust vergrösserte und somit für die pochende Leere sorgte, oder ein Ziehen.
Das Kribbeln in ihrem Bauch, mutierte zu einem federleichten Stechen, dass unkontrollierbar ihre Runden durch ihr Körper zog.

Und als das Monster endlich fort aus ihrem Verstand war, flossen die Tränen unaufhaltsam und so stark, wie noch nie zuvor.

Während sie mit ihren Emotionen zu kämpfen versuchte, konnte man im Dunkeln, eine Schattenartige Gestalt ausfindig machen.
Puren Sadismus, strahlte sie aus.
Sie schien sich zu amüsieren.

"Sag auf Wiedersehen, Marie."

Sie erschrak.

Und dann, floss eine letzte einsame Träne ihren geröteten Wangen herunter, ehe sie ein letztes mal ausatmete.

FIREWhere stories live. Discover now