Kapitel 44 Verlobt?

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Am nächsten Morgen stand ich total glücklich wieder auf. Ich hatte direkt ein breites Lächeln auf den Lippen und stand auf. Ich ging ins Bad und verrichtete meine Morgenroutine, anschließend betete ich und danach ging ich runter in die Küche und bemerkte, dass ich als erste wach war. Ich beschloss zum Bäcker zu gehen und Brötchen zu kaufen. Ich wickelte mir schnell ein Kopftuch um und holte meine Tasche. Danach verließ ich unser Haus und lief zum Bäcker. Mittlerweile kannte ich mich relativ gut in unserem Stadtbezirk aus.

Wie dem auch sei, beim Bäcker angekommen befüllt ich mein Tablett mit allen möglichen Frühstückssachen und ging auch schon an die Kasse. Ich bezahlte, packte alle Backwaren ein und lief zurück nach Hause. Auf dem Weg fühlte ich mich sehr beobachtet, was mir kurz vor meiner Haustür auch bestätigt wurde. Bilal tauchte auf einmal neben mir auf und wollte einfach nicht gehen, weshalb ich beschloss ihn einfach zu ignorieren. Ich öffnete die Haustür und schlug sie anschließend geschickt zu, so dass er noch vor der Tür blieb. In der Zwischenzeit war mein Vater auch schon wach und war gerade dabei Kaffee vorzubereiten. Ich half ihm natürlich und deckte den Tisch auch schon mit allem. Ich ging danach zur Treppe, mit der Absicht alle zu wecken, als ich bemerkte, dass Bilal noch immer vor der Haustür stand und klopfte. Dieser Typ war eine richtige Klette, die ich niemals weg bekam. Ich ignorierte es einfach und ging schnell hoch, um alle zu wecken.

Als meine Stiefmutter hinunter ging bemerkte ich, dass sie ihrem Neffen die Tür öffnete, da dieser mittlerweile am sturmklingeln war. Dieser Junge hatte echt Probleme. Er kam rein und frühstückte leider mit uns, anschließend räumte ich auf und als ich gerade dabei War die Küche zu verlassen, hielt mich jemand unangenehm am Handgelenk fest. Ich drehte mich sofort um und musste in Bilals dunkle Augen schauen. "Lass mich sofort los!", sagte ich warnend, doch er machte nicht den Anschein mich los zu lassen.  Stattdessen drückte er mich gegen die Wand und kam mir mit seinem Gesicht immer näher. "Du bist also jetzt sowas wie verlobt?", hauchte er mir ins Gesicht und sein widerlicher Mundgeruch stieg mir in die Nase. Er war mir wirklich viel zu nah, dass ich schon dachte er würde meine Lippen mit seinen berühren, da ich das nicht wollte und seinen Mundgeruch nicht mehr ertrug musste ich lediglich mein Knie ruckartig heben. Kurz danach stand Bilal auch schon gekrümmt vor mir, dass er aus seinen Fehlern nicht lernt, war mir ein Wunder.

Ich nutze meine Gelegenheit und rannte sofort hoch in Ibrahim's Zimmer. Zu meinem Glück war Ibrahim in seinem Zimmer. Ich musste irgendwie anfangen zu lachen und Ibrahim fragte natürlich wieso. Ich erzählte ihm kurz was vorfiel und er musste am ende auch kurz schmunzeln, bis Bilal wütend ins Zimmer stürmte. "Du kleine H-", fing er an, doch als er mich hinter Ibrahim sah, verstummte er sofort. Ibrahim packte Bilal am Kragen und sagte: "solltest du meiner Schwester noch einmal anfassen, breche ich dir deine ganzen Knochen und mit Beleidigungen sieht es genau so aus! Ich hab dir das letzte mal wohl nicht genug wehgetan." Danach schubste er Bilal auf den Boden und er verschwand sofort ,vermutlich zu seiner Tante.

"Wollen wir raus gehen?" fragte Ibrahim und ich bejahte natürlich. Er packte sich einfach eine Jacke und wir verließen das Haus. Er schrieb schnell jemandem und wir stiegen in sein Auto. Wir redeten sehr viel unterwegs und er erzählte mir, was gestern besprochen wurde. Ilyass Vater hatte ganz offiziell nach meiner Hand für seinen Sohn gefragt und mein Vater hat ihm zugesagt. Wir hielten bei einer kleinen Parkanlage außerhalb der Stadtgrenze. Wir setzten uns dort auf eine kleine Bank und beobachteten die ganzen Tiere die dort lebten. Es war wirklich sehr beruhigend dort. Dennoch ließ mich der Vorfall mit Bilal nicht los, ganz so witzig war das eigentlich nicht. Was hätte er wohl getan, wäre ich nicht dazwischen gegangen.

Dieser Typ war überall. Dieser Junge gehörte in eine Psychiatrie und das war mein voller Ernst. "Amina?", fragte mein Bruder und holte mich , zu meinem Glück, aus meiner Gedankenwelt. "Hmmm?", antwortete ich nur darauf. "Ich hab gefragt, ob du die Enten und Schwäne füttern möchtest.", erklärte er kurz. "Achso, ja gerne!" Sagte ich dann etwas beruhigt. "Ich gehe das Futter schnell kaufen, warte du hier.", sagte er wieder und ich nickte nur und guckte ihm hinter her. Ich sah wie er zu einem kleinen Stand ging und ein paar kleine Tüten kaufte. Als er zurück kam gab er mir eine Tüte und wir gingen näher an den See, um die Tiere füttern zu können.

Ibrahim und ich stellten uns neben einander und fütterten die Enten und Schwäne. Wir standen da ein paar Minuten, bis ich bemerkte, dass Ibrahim garnicht mehr neben mir stand. Ich drehte mich um und mir stockte der Atem, als ich sah wer dort neben meinem Bruder stand.

Liebe auf Umwegen♡ أحبكWo Geschichten leben. Entdecke jetzt