Kapitel 23

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>>Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Auch wenn es 8 Uhr am Abend ist.<< Ich öffnete Orlando die Tür und viel ihm um den Hals.
>>Mir gehts so mies. Seitdem Marcel gegangen ist geht's bei mir nur noch Berg ab.<< Ich zog meine Ärmel und zeigte ihm die Ritzerei. Orlando sah nicht gerade begeistert aus.
>>Verdammt Jenny lass den Scheiß. Warum ist er denn gegangen?<< Ich zuckte mit den Achseln.
>>Wenn ich das wüsste.....<< Ich verstummte und senkte den Blick. Tränen bahnten sich den Weg nach draußen. Orlando nahm mich in den Arm und brachte mich auf mein Zimmer. Er öffnete die Tür, und in dem Moment gingen Draußen die Sirenen der Feuerwehr los.
>>Na toll. Die kann ich überhaupt nicht abhaben.<< Wir setzten uns auf mein Bett und ich lehnte mich gegen seine Schulter. Ich schaute hoch und mein Blick viel auf den Käfig der Meerschweinchen.
>>Nein....... Das ist doch nicht euer ernst oder?<< wisperte ich. Ich griff neben mein Bett und zog 2 Handschuhe aus der Verpackung. Ich stand auf und ging zum Käfig. Raus holte ich eine tote Mikeila. Nun brach meine Welt zusammen. Ich setzte mich neben Orlando, Mikeila in der Hand. Ich heulte wie ein Wasserfall. Warum musste sie jetzt auch noch sterben? Mein Herz wurde noch mal gebrochen. Ich konnte es nicht fassen und wollte es nicht wahr haben.

Orlando nahm mich in den Arm. Was blieb ihm auch anderes übrig? Er schaute sich eine Weile in meinem Zimmer um bis sein Blick an etwas hängen blieb. Er stand auf und holte eine alte Metall-Dose und Taschentücher. Er holte ein Taschentuch heraus.

>>Leg dein Meerschweinchen auf das Taschentuch.<< Ich legte Mikeila ins Taschentuch und Orlando wickelte es mit Taschentüchern ein. Er legte sie in die Dose und verschloss sie.
>>So. Und morgen werden wir sie im Wald vergraben gehen, ok?<< Er reichte mir die Dose. Ich nickte mit dem Kopf. Meine Tränen ließen nach. Ich legte die Dose neben das Bett und legte mich hin. Ich brauchte gerade Ruhe. Orlando legte sich hinter mich und nahm mich in den Arm. Ich fühlte mich geborgen. Wie damals bei Legolas. Legolas. Da war er wieder. Ich sah ihn vor meinen Augen. Seine blauen Augen, sein perfektes und markelloses Gesicht, sein Lächeln. Ich war verliebt. Ja. Doch ich hatte nie die Möglichkeit ihm das zu sagen. Nun war er weg. Eine Träne rann mir über die Wange. Ich wollte mich nicht mehr umziehen, Orlando wohl eben so wenig. Also schliefen wir in unseren Klamotten ein.

Zwischen Düsterwald und HeimatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt