Kapitel 36✔

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Normalerweise wurde bei einer Vermisstenanzeige erst nach 24 Stunden gehandelt, doch seitdem Aiden aus dem Gefängnis ausgebrochen war, war es anders.

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Yasmina's P.o.V:

Tränen rannen meine Wange entlang und bahnten sich den Weg nach unten. Mit dem Rücken an der Bettlehne angelehnt und meine Beine an meinem Körper, mein Kopf zwischen meinen Knien und Oberkörper vergraben saß ich so da. Immer mehr Tränen verließen meine Augen, als ich daran dachte, wie er gerade seine widerwertigen Lippen verlangend auf meine gepresst und mich sexuell belästigt hatte. Mein Körper zäitterte von Kopf bis Fuß. Die Schluchzer wurden immer mehr und immer lauter, bis schließlich ein leiser, verzweifelter Schrei meinen Mund verließ. Ich musste hier raus! Irgendwie! Mein Blick schweifte durch den Raum.

Es gab nur ein Fenster. Es war ganz oben an der Wand und nur sehr klein. Nur eine einzige Tür, diese jedoch war aus Stahl. Somit konnte ich nicht durch diese flüchten. Mein Blick wanderte weiter. Die Staubkörner die durch die Luft flogen, tanzten umher und für einen Augenblick sah es wunderschön aus. Es gab keinen Weg hier raus...

Mir flossen erneut einzelne Tränen die Wange entlang. Was würde Aiden mir noch alles antun? Mich so lange vergewaltigen und foltern bis ich nicht mehr konnte? Bis ich fast tot auf dem Boden lag? Mich dann tot schlagen oder erstechen, weil ich ihm nichts mehr bringen würde?

Ich beschloss nicht weiter darüber nachzudenken. Genau in dem Moment hörte ich ein Knarren und die Tür wurde aufgemacht. Bitte nicht!

"Na Süße? Wie geht's? Ich dachte, dass du vielleicht Hunger hast." sagte Aiden und kam mit einem Tablett auf mich zu. Er legte es neben mich auf mein Bett und setzte sich dazu. Automatisch rückte ich ein Stück zur anderen Seite. Aiden lachte laut auf und kam mit seinem Gesicht näher. Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Ohr, als er mir ins Ohr flüsterte: "Du brauchst keine Angst haben. Ich werde dich nicht töten. Sei froh das ich dich liebe, sonst wärst du schon längst tot." Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich musste kräftig schlucken.

Ich sah zu dem Tablett, welches Brot mit Wurst und einem Glas Wasser auf sich trug. Mein Appetit war vergangen... Aiden nahm mein Gesicht in seine Hände und kam mit seinem Gesicht wieder erstaunlich nahe. Ich zuckte leicht zurück, doch das hielt ihn nicht auf. Er presste seine Lippen auf meine. Dieses Gefühl was einfach nur widerlich. Sofort breitete sich Übelkeit in meinem Magen aus und da ich mich nicht von ihm lösen konnte, spuckte ich seine Lippen an. Der volltattoowierte Mann schreckte zurück und ich sprang auf.

Nun stand ich zitternd und mit schwerem Atem an der kalten Steinwand. "So ist das also", sagte Aiden warnend, "du weigerst dich." er stand langsam auf und kam auf mich zu. Ein drückender Schmerz durchzog meine Wange und immer mehr Tränen sammelten sich in meinen Augen an. Hatte er mich gerade wirklich geschlagen? "Weigerst oder widersprichst du mir noch einmal, schlage ich dich bis du auf dem Boden liegst!", zischte er. Ich nickte nur als Antwort. Als er sich in Bewegung setzte und die Tür ins Schloss fiel, atmete ich erleichtert aus.

Mein Finger wanderten vorsichtig zu meinen Lippen. Eine leichte Platzwunde zierte sich über meinen Lippen. Ich ließ mich an der Wand herunter gleiten und zog meine Knie an meinen Körper. Ich dachte an mein Zuhause. An Burak und an meine Familie. Was würde Burak tun? Bisher hatte ich noch nichts gehört. Ich hatte Angst nie wieder die Sonne zu sehen, Burak zu küssen und ihn in den Arm zu schließen... meine Familie zu sehen und mich zu entschuldigen.

Wieso werde ich so bestraft? Wieso genau ich?! Ich hatte nie was sehr Schlimmes getan und trotzdem musste ich leiden... Das war doch alles nicht fair.

_Lillis_

Burak&Yasmina (Zwangsheirat) Where stories live. Discover now