Kapitel 13

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Nach circa einer halben Stunde war auch Tati von ihrem Einkauf zurück und begann auch sofort mit dem Kuchen, nachdem sie alles nötige ausgepackt hatte. „Ich hoffe der Kuchen wird so, wie ich mir den vorstelle. Du magst doch bunt oder?" Ich lächelte und meinte:„Ja." „Lena? Hast du Lust etwas zu zocken? Ich brauche meinen PC gerade nicht.", meinte Erik, der gerade in die Küche kam. Ich fing an zu strahlen, bedankte mich und begab mich dann in Eriks Aufnahmezimmer. Wieder hatte ich das Problem, dass ich nicht wusste welches Spiel ich denn spielen sollte. Ich stöberte ein wenig durch Eriks Spiele, bis mir ein Ordner namens „Leonie" auf dem Desktop vom anderen Bildschirm aufgefallen war. Ich war neugierig und würde gerne viel mehr über Eriks Tochter erfahren, aber ich will nicht in seiner Privatsphäre rumschnüffeln, obwohl mich der Ordner schon reizen würde. Ich beschloss jedoch den Ordner in Ruhe zulassen und konzentrierte mich auf die Spieleauswahl. Doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Wieso hatte Erik einfach so einen Ordner auf den Desktop? Und wieso weiß Pan davon nichts, der Ordner ist ja offensichtlich platziert? Macht Erik den Bildschirm immer aus,  wenn Tati hier mit im Raum ist?

Erik kam plötzlich in den Raum rein. „Und hast du dich schon entschieden welches Spiel du spielen wirst?" „Leider nein. Wieso musst du auch so viele Spiele haben?" Wir beide fingen anzulachen. Jetzt erst merkte ich wie ähnlich unser Lachen sich anhört. Sagen darüber wollte ich nichts. Genauso wenig wollte ich ihm sagen, dass seine Tochter wahrscheinlich auf die selber Grundschule ging wie ich und das ihr Pflegevater genauso hieß wie meiner. Aber was wenn ihm das hilft seine Tochter wiederzufinden? „Alles in Ordnung Lena?"„Ehh ja ja alles gut." Es herrschte für einige Sekunden Stille. „Du Erik sag mal, weißt du wo genau deine Tochter gewohnt hat oder jetzt wohnt?" „Leider nein. Ich weiß nur, dass sie irgendwo in Bayern gelebt hat. Ob sie dort immer noch lebt, weiß ich nicht, da ich ja 5 Jahre keinen Kontakt zu ihren Eltern habe." „Zu welchen Eltern?", meinte Tatjana plötzlich. „...ehhh." Erik bekam kein einzige Wort raus. „Erik zu welchen Eltern?", fragte Tati nochmal. „Du musst es ihr sagen." Er nickte leicht. So ging ich aus dem Zimmer, um die beiden alleine zulassen.

Ich bekam nicht viel mit, wollte ich vielleicht auch nicht. Ich hoffte einfach nur, dass Tatjana Erik nicht zu sauer ist. Da ich seit einer halben Stunde von beiden nichts mitbekommen habe, beschloss ich nachzuschauen. Als ich im Zimmer ankam lagen sich beide in den Armen und Erik hatte Tränen in den Augen. Dieser Anblick zerbrach mir mein Herz. Ich wünschte ich könnte ihm irgendwie helfen, dass er seine Tochter wieder findet. Irgendwie. Ich wollte gerade wieder gehen, da meinte Tatjana: „Du kannst hier bleiben. Erik hat mir alles erzählt." Beide lösten sich von ihrer Umarmung und jetzt viel mir erst auf, dass der Ordner den ich erst mit dem Titel „Leonie" gesehen hab, offen war. Auf dem Bildschirm war ein Mädchen zu sehen. Sie sah wunderschön und glücklich aus. Ich betrachtete jeden kleinen Winkel dieses Bildes. Erik schien dies zu merken. „Möchtest du dir die anderen Bilder auch noch anschauen?" Ich nickte kurz. So trat ich näher und ich klickte auf das nächste Bild. Auch dies betrachtete ich ganz genau. So machte ich das mit jedem Bild. Jedes Bild kam mir auf seine Art und Weise vertraut vor. Ich schaute mir das letzte Bild an und mir lief es eiskalt den Rücken runter. „Alles okay, Lena?", fragten mich beide. Aber darauf reagierte ich nicht. Mir stockte der Atem. Woher hat Erik dieses Bild? 

My Life changed (Gronkh-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt