Kapitel 2 - Alltag

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Wie immer wache ich auch heute genau rechtzeitig auf, um langsam wach zu werden und dann auszusteigen. Mit der Zeit habe ich meinen Schlafrhythmus im Zug perfektioniert um so viel Zeit wie möglich heraus zu holen. Und bis jetzt habe ich noch nie meine Station verschlafen, zum Glück! Erst einmal ist es mir passiert, dass ich ganz knapp erst aufgewacht bin, weil ich an dem Tag so müde was, dass ich nicht einmal mitbekommen habe wie wir aus dem Bahnhof, an dem ich eingestiegen bin, ausgefahren sind.

Aber um nicht abzuschweifen: Ich nehme meine Sachen und steige aus. Noch etwas abwesend bewege ich mich mit dem Rest der Menschenmasse aus dem Bahnhof und mache mich auf den Weg zu meiner Schule. Schön langsam werde ich dann auch wieder wach und sofort schwirren mir wieder die Gedanken von heute Nacht durch den Kopf. Da sie in nur ca. 10 Minuten vom Bahnhof entfernt liegt und meine Zugfahrzeiten gelinde gesagt beschissen sind, muss ich als ich dort ankomme noch 20 Minuten warten bis ich hinein darf. Diese Zeit vertreibe ich mir am liebsten mit Handyspielen oder falls wir von einem Lehrer aus gerade etwas lesen müssen mache ich das in der Zwischenzeit. Da ich zuhause lieber Serien schaue als lese bietet sich der Schulweg oder die Wartezeit gut an, da ich da eh nicht als zu viel Internet verbrauchen darf, weil ich nur begrenzt Datenvolumen habe. Doch heute bin ich nicht ganz bei der Sache, ich versuche zwar mich auf mein Jump and Run Spiel zu konzentrieren, doch ich werde ständig von meinem Kopf abgelenkt und renne überall dagegen. Da ich die einzige aus meiner Klasse bin, die so früh schon vor der Schule steht, habe ich auch keinen mit dem ich reden kann. Jetzt nicht über meinen Traum, sondern schlicht und einfach über irgendwelche banalen Dinge. Auch das würde mich jetzt wahrscheinlich mehr ablenken als dieses eintönige Spiel in dem ich eh nicht weiter komme.

Irgendwann läutet dann doch die Glocke und ich kann in meine Klasse gehen. Ich setze mich auf meinen Platz in der letzten Reihe und genieße die vorübergehende Ruhe vor dem Sturm. Nach und nach trudeln die anderen Klassenkameraden ein und beginnen sich schon mit ihren Freunden zu unterhalten. Ich werde wie immer nicht wirklich beachtet, nur ein müdes 'Guten Morgen' bekomme ich zu hören. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt. An meiner alten Schule war es schließlich noch schlimmer, da hat keiner irgendwas gesagt, also kann ich mich dahingehend schon mal nicht beklagen. Gedankenversunken gebe ich mich dann doch dem Drang meines Kopfes hin und lasse die letzte Nacht noch einmal Revue passieren und ehrlich gesagt genieße ich es sogar. Eine angenehme Wärme breitet sich in mir aus und ich kann gar nicht anders als zu lächeln – ein Gesichtszug den andere Leute normalerweise sehr selten bei mir betrachten können. Es fühlt sich an wie wenn man sich unter eine warme Decke kuschelt, wenn es draußen bitter kalt ist. Einfach ein Gefühl das jeder gerne hat. Ich gebe mich ganz hin und kann auch erst von der Glocke, die zur ersten Stunde läutet, wieder aus meinen Gedanken gerissen werden.

In der Stunde konzentriere ich mich eigentlich immer auf den Unterricht. Ich bin keines dieser Mädchen die vom Lehrer beim träumen erwischt werden und nicht wissen wovon gerade die Rede ist. Das kann ich einfach nicht, dafür bin ich zu strebsam. Die Stunde geht schnell vorüber, da es sich um Mathematik handelt – mein absolutes Lieblingsfach.

Auch die restlichen Stunden gehen sehr schnell vorbei, da ich in den Pausen so oder so für nix anderes Zeit habe, als Essen und aufs Klo gehen.

Als ich dann am Bahnhof stehe, meldet sich mein Kopf wieder zu Wort. Es stellt mir alle möglichen Fragen wie: Was hat das alles zu bedeuten? Wieso habe ich so ein angenehmes Gefühl, wenn ich an den Traum denke? oder Was soll das eigentlich, wieso habe ich überhaupt so einen Traum? Auf all diese Fragen habe ich leider keine Antwort parat. Den ganzen Weg nach Hause – und das ist in etwa eine Stunde – versuche ich Antworten zu finden, doch ich schaffe es einfach nicht.

Müde und erschöpft lasse ich mich, nachdem ich mich meiner Straßenkleidung entledigt habe, auf mein Bett fallen. Wie immer mache ich meine Hausübungen während ich irgendeine Serie schaue. Mir ist klar, dass das keine besonders gute Idee ist, aber wenigstens bin ich so komplett abgelenkt von allem was mich bedrückt und aus der Bahn wirft. Ich sauge regelrecht die Emotionen der Figuren auf und fühle mich genau so wie die Rollen. Aus diesem Grund schaue ich auch so gerne Serien in denen es tolle Paare gibt. Wenn das dann auch noch in Krimi- oder Actionserien verpackt ist bin ich für die Zeit des Schauens wunschlosglücklich. Sogar mein Kopf gibt eine Ruhe. Erst nachdem ich mit der ersten Episode fertig bin meldet er sich indirekt wieder und ich suche nach einer Serie oder einem Film in dem es ein Lesbenpaar gibt. Ich finde einen überaus tollen Film, der die perfekte Mischung aus all meinen Lieblingsthemen ist. Eine Actionromantikkomödie über Teenagespioninnen. Die Aufgaben sind sofort vergessen!

Glücklich falle ich am Abend dann ins Bett und denke noch bis ich einschlafe über den Film nach. Die Erinnerungen an den Traum sind wie nie da gewesen, zum Glück, denn ich will nicht noch weiter darüber nachdenken! „Ich glaube das wird mein Lieblingsfilm, so gut hat mir noch keiner gefallen.", sage ich zu mir selbst. 

Leider hatte ich eine Schreibblockade und deshalb kommt erst jetzt wieder ein Kapitel! Ich hoffe es gefällt euch!

Das Video ist der Trailer zu besagtem Film, leider gibt es ihn nur auf Englisch!

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-Daniela

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⏰ Last updated: Sep 25, 2016 ⏰

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