Kapitel 52.

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Mit Kopfschmerzen öffnete ich die Haustür. Ich hatte es irgendwie nach Hause geschafft. Ja irgendwie war die richtige Beschreibung. Am Anfang war ich nur irgendwo hergelaufen und wollte an einer Autobahn ankommen oder irgendeiner Straße. Nachdem ich das geschafft hatte folgte ich den Straßenschildern. Es dauert bestimmt fast 4 Stunden bis ich unser Dorf erreicht hatte. Es wurde schon wieder hell und ich war auch ziemlich müde. Mein Körper war Träge und meine Augen fielen immer wieder zu.

Als ich das Haus betrat vernahm ich nur Stille, aber dann hörte ich ein leises Wimmern. Ich schlug meine Augen auf und urplötzlich war ich hellwach.

Was war passiert? Und noch eine viel bessere Frage wer weinte dort?

Ich horchte noch einmal ganz genau. Es kam aus dem Wohnzimmer. Ich schlug die Tür zu und schlich leise zum Wohnzimmer hinüber. Obwohl das eigentlich überflüssig gewesen war. Denn spätestens in dem Moment als ich die Tür zu schlug musste derjenige der dort im Zimmer saß bemerkt haben das jemand da ist.

Als ich vor dem Eingangsbogen, des Wohnzimmers stand und an die weiße Zimmerwand gepresst war atmete ich tief ein und erst als ich nochmal darüber nachdachte, was alles passieren könnte wenn es ein Einbrecher ist, der dort in unserem Wohnzimmer stand, hatte ich irgendwann den Mut und linste kurz ins Wohnzimmer hinein.

Es brauchte keine Sekunde bis ich erkannte wer dort am Boden zusammen gekauert lag. Meine Mutter.

Ich riss meine Augen noch ein Stückchen weiter auf, als ohne hin schon und wagte mich langsam und unsicher in den Raum hinein. Total perplex blieb ich dann eigene Meter vor ihr stehen. Ich wusste nicht was ich tun sollte und um ehrlich zu sein, musste ich selber damit kämpfen nicht auch gleich zu weinen. Dieser Anblick, er war schlimm.

Vielleicht kennt ihr das. Wenn ihr eure Geschwister oder besten Freunde weinen seht, dann seid ihr stark und versucht sie zu trösten, aber wenn eure Eltern weinen, dann ist alles vorbei. Man ist nicht fähig diese Person zu trösten. Man versucht mit allen Mitteln stark zu sein, aber es geht nicht.

Auch wenn man nicht einmal weiß was passiert ist, man muss auch weinen. Denn deine Eltern, sind die Personen die dich wieder aufbauen, wenn du am Boden liegst. Die Personen die alles nur für dich geben.

Und dann auf einmal gibt es diesen Moment, in dem du deine Eltern weinen siehst. In dem du sie am Boden liegen siehst. Du weißt nicht was los ist. Am liebsten möchtest du ihnen helfen, aber du weißt nicht wie. Also stehst du einfach nur daneben und weinst auch.

Genauso wie ich es tue. Ich stehe vor meiner Mutter und spüre wie mir die Tränen an den Wangen hinunter fließen. Ich kann es nicht aufhalten.

Das einzige was ich mir nur in diesem Moment wünsche ist, das es aufhört. Das sie aufhört zu weinen. Das sie aufhört am Boden zu liegen.

Desto mehr ich weinte, desto mehr röteten sich meine Wangen. Irgendwann beschloss ich mich neben sie zu setzen, aber auch das konnte ich nicht. Ich war nicht fähig dazu. Das einzige was ich konnte, war hier zu stehen und zu weinen. Ich war hilflos. Ich gab einen etwas lauteren Schluchzer von mir und in diesem Moment hatte sie erst bemerkt das jemand im Raum stand. Das sie jemand gesehen hatte. Sie hob leicht ihren Kopf und sah mir mit ihren blauen Augen in meine. Ich fühlte mich als würde ich in mein Spiegelbild schauen. Sie hob ihren Kopf noch mehr und setzte sich nun richtig hin. Sie gab nur ein leises und kratziges ‚Niall‘ von sich. Ich sagte nichts. Ich blieb einfach stumm und weinte weiter. Ich schluchzte noch ein paar Male. Ich sah die ganze Zeit dabei in die Augen meiner Mutter. Sie sahen unsicher aus. Irgendwann fing auch sie wieder an zu wimmern.

„Niall komm her.“ Sagte sie und nun setzte ich mich in Gang. Ich konnte nun endlich wieder laufen. Ich setzte mich neben sie und lehnte mich an sie an. Sie umschlang mich mit ihren Armen und gab mir einen Kuss auf meine Stirn.

„Es wird alles gut.“ Sagte sie und ich gab nur ein leichtes Nicken von mir. Sie fing wieder an zu weinen und auch ich tat dies. So verbrachten wir hier einige Zeit. Im Stillen, das einzige was ab und an zu hören war, waren unsere vereinzelten Schluchzer oder manchmal ein leises Wimmern. 

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, aber jetzt kommen ein paar Neuigkeiten:

- die Story wird nur noch 2 oder 3 Kapitel haben und den Epilog, dann ist es vorbei mit Es fing alles auf der Straße an.

Ette ♥

Es fing alles auf der Straße an (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt