Kapitel 56 ~ How to spell revenge K-i-l-l S-t-o-n-e

4.1K 88 81
                                    

"...ist einfach zu stupide... ich bin doch niemandes Lackaffe! Was sagst du dazu, Nick?" Jenny hob den Kopf.

"Nick!", fauchte sie, da dieser schon wieder nur damit beschäftigt war, Willow in die Augen zu sehen, die etwas mit den Lippen formte, was sie selbst nicht sehen konnte. Das war doch nicht zu fassen, da hörte er ihr nicht einmal zu.

Willow, die zusammengezuckt war drückte Nicks Hand unter dem Tisch etwas fester und sah Jenny an. Damit brach sie den Blickkontakt, der Nick vom Zuhören abgehalten hatte und Chuck musste sich sehr zusammenreißen um nicht laut loszulachen, als er den verwirrten Gesichtsausdruck seines Kumpels, Willows erschrockenen Blick und Jennys wütend funkelnde Augen gleichermaßen im Profil sah, während Jason und Cho gleich teilnahmslos, unbeteiligt und desinteressiert vor sich hinstarrten. Nicht einmal der Lärm der Cafeteria überdeckte die frostige Stille die von Jenny ausging.

„Was'n?", fragte Nick unschuldig.

Sie schnaubte nur und wandte den Blick von ihm ab, hielt die Klappe und steckte ihre wütend kraus gezogene Stupsnase wieder in das dicke Heftechen mit der dicken Aufschrift: "Der beste Job für dich"

Chuck biss sich auf die Lippe um nicht den Arm um sie zu legen. Dass sie zusammen waren hatten sie bisher noch niemandem erzählt, immerhin hatte Jenny momentan ganz andere Sorgen und Nick musste auch nicht immer alles sofort wissen. Dafür beobachtete er Willow, der ein kleines Lächeln über die Lippen huschte. Jennys aufbrausende Art amüsierte die - buchstäblich -ruhigere der beiden Blondinen meist eher, als dass sie sie einschüchterte. Jeder am Tisch wusste, dass Jenny selten lange böse und schon gar nicht nachtragend war.

Nick zuckte mit den Schultern. „Was hab ich jetzt schon wieder gemacht?", wollte er dann wissen.

"Vergiss es einfach", meinte sie bissig, riss sich aber zusammen. Die fehlende sportliche Betätigung schlug sich in den letzten Tagen extrem auf ihre Laune ab, was für ihre Mitmenschen nicht unbedingt von Vorteil war.

„Okay. Wenn du es so willst", erwiderte Nick.

Sie atmete durch und stand auf. Ihr Essen hatte sie nicht angerührt. "Ich glaube ich verschwinde mal, Leute. Ich muss noch zu meinem Schließfach und mit Mrs Devon reden."

„Okay", murmelte Nick, wobei er besorgt die Stirn runzelte.

"Wegen Stipendien und so...?", erklärte sie weiter. "Gott du hast mir kein bisschen zugehört, hab ich recht?" Sie schüttelte den Kopf, wobei ihre blonden Haare, die sie beim Friseur vor ein paar Tagen ein gutes Stück hatte abschneiden lassen wild in alle Richtungen flogen. Radikalveränderung hatte sie es genannt und Cho und Willow hatten nur den Kopf geschüttelt. "Wir sehn uns... vielleicht", meinte sie und sah jeden einzelnen noch einmal an, selbst Nick, auch wenn sie wütend war. Dann stiefelte sie in ihren Stilettos aus der Cafeteria. Das Tablett mit dem Teller Pasta Bolognese stand vergessen und unberührtan ihrem Platz. Chuck verdrehte die Augen, lud ihren Teller auf sein Tablett dazu und aß wenigstens noch ein bisschen davon, damit das gute Essen nicht verschwendet wurde.

„Langsam macht sie mir Angst", murmelte Nick leise.

"Warum?", fragte Chuck unbeteiligt zwischen zwei Bissen.

Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."

"Nur weil sie eine Kratzbürste ist musst du nicht den Schwanz einziehen", grinste Chuck. Dass Jenny ihm gegenüber nicht so zickig war verschaffte ihm seltsamerweise ein kleines bisschen Genugtuung, auch wenn ihm das ein schlechtes Gewissen bereitete. Aber wie oft hatte die temperamentvolle Blondine ihren Bruder ihm vorgezogen? Das war irgendwie nur fair.

„Das tu ich nicht?", gab Nick verwirrt zurück.

"Gut, sonst ist sie sicher richtig wütend."

„Ist vermutlich gar nicht mal so schlecht, wenn sie Dampf ablässt", überlegte Nick.

Speechless ~ Ohne Worte (In Überarbeitung)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu