Die Verteilung

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Gespannt darauf, was sie wohl dahinter erwarten würde, sahen sie die Tür an. McGonnagal schwang kurz und leicht ihren Zauberstab und mit einem leichtem Knacken öffnete sich schließlich die Tür. Vor den Neuankömmlingen erstreckte sich ein riesiger, wirklich riesiger , Saal, der von, in der Luft schwebenden, Kerzen beleuchtet wurde. Es war als würde der Saal nie aufhören, selbst wenn man mach oben sah, sag man kein Ende. Von Cale wurde Sheela und Dakota erzählt, dass man die Decke so verzaubert hatte, dass sie aussah wie der Himmel draußen. Nun prangten tausende Sterne auf einem schwarzem Grund.
Vier lange Tafeln standen mitten im Saal und nahmen ihn fast gänzlich ein, doch auf einem Podest, direkt neben der Nebentür, war der Lehrertisch, an dem alle Lehrer und Dumbledore höchstpersönlich saßen(abgesehen von McGonnagal).
Vielleicht sollte man erwähnen, dass hunderte Augenpaare auf die neuen Erstklässler gerichtet waren und sie genauesten betrachteten. Die Schüler saßen an den Tafeln; sie waren alle in einem schwarzem Umhang gekleidet nur hatte jeder der vier Tische seine eigene Farbe was die Krawatte anging, die jeder Schüler trug. Der eine Tisch hatte rote Krawatten, die anderen blaue, gelbe und grüne. Sheela wusste, dass rot die Farbe von Gryffindor, blau die Farbe Ravenclaws, gelb die Farbe Huffelpuffs und grün die Farbe Slytherins war.
"Nun, folgt mir.", sagte McGonnagal und schritt mit großen Schritten in den Saal. Aufgeregt und mit schwitzenden Händen taten die Erstklässler wie ihnen befohlen worden war und sie stellten sich in einer Reihe vor das Podest. Inzwischen hatte McGonnagal einen Stuhl, der aussah als konnte er kein Kleinkind tragen, und einen alten, löchrigen, braunen Hut herbeigeholt. Sie hielt eine lange Pergamentrolle in der Hand. Bevor die jedoch die Pergamentrolle ausrollte, öffnete sich ein Schlitz an der Krempe des alten Hutes. Zur Verwunderung der Neuen begann der Hut zu singen! Mit lauter und kräftiger Stimme sang er ein selbstgedichtetes Lied. Sheela und Dakota hörten jedoch nicht hin, sondern hielten Ausschau nach Sheelas Bruder Cale. Dieser saß am Gryffindortisch und winkte ihnen grinsend zu, wenn auch noch etwas Vorwurf in seinem Blick lag.
Schließlich hatte der Hut mit seinem Gesang geendet und lauter Beifall schallte durch die große Halle. Als der Applaus langsam abebbte und nachdem sich der Hut sehr oft verbeugt hatte, räusperte sich Professor McGonnagal laut und alle Aufmerksamkeit war nun wieder auf sie gelenkt. "Ich werde nun die Erstklässler des Alphabetes nach aufrufen und dieser wird seinem jeweiligem Haus zugeteilt. - Ana Abelman!", rief sie durch die Halle. Ein kleines braunhaariges Mädchen mit Locken und Sommersprossen ging mit nervösen Schritten auf den Stuhl zu und setzte sich, den Hut aufsetzend. Der Hut verdeckte fast ihr ganzes Gesicht, bis dieser schließlich lautstark verkündete: "Hufflepuff!". Der Tisch mit den gelben Krawatten, der zweite von rechts, bebte vor Applaus und Ana Abelman hüpfte zu diesem hinüber. Es folgten fünf weiter Kinder und schließlich nach Engelbert Beyer, der nach Ravenclaw kam, wurde schließlich Sirius Black aufgerufen. Sirius ging lässig auf den Stuhl zu und ließ sich auf ihn fallen, was Sheela mit einem Augenverdrehen kommentierte. Bei Sirius jedoch schien es ein paar Komplikationen zu geben, denn der Hut sagte lange Zeit nichts. Jeder starrte Sirius an, dessen Gesicht man wegen des Hutes nicht sehen konnte, und beobachtete wie er seine Finger an das dunkle Holz des Stuhls klammerte, sodass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Nun saß er auch nicht mehr so lässig sondern seltsam verkrampft da und schien ziemlich angespannt. Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich der Hut und rief laut "GRYFFINDOR!". Der Tisch ganz links applaudierte und jubelte, doch manches Gesicht schien verwirrt. Dakota runzelte die Stirn. Was war da los? Sirius dagegen bemerkte davon nichts, sondern sackte vor Erleichterung in den Stuhl zusammen und setzte langsam und breit grinsend den Hut ab. Mit einem hämischen Blick auf ein Mädchen mit hochmütigen Gesichtszügen und tiefschwarzen Locken, das am Slytherintisch saß und ziemlich finster dreinblickte, lief er zu dem Gryffindortisch und setzte sich.
Nach Sirius folgte "Franzisca Bolte", ebenfalls eine Gryffindor, und schließlich war Remus an der Reihe. Dakota lächelte ihm zu, da er ziemlich unsicher aussah. Zu Guten Sirius' kam Remus schließlich auch nach Gryffindor. Nun wurde Sheela aufgerufen. Mit großen Schritten ging sie auf den Stuhl zu und setzte sich. Der Hut rutschte ihr über die Augen und sie sah nichts mehr. "Sheela Morgan? Etwa die Tochter von Rodolphus Morgan? Huihuihui ja, dich kennt man, Kind.", flüsterte eine kleine, etwas amüsierte Stimme in Sheelas Ohr. "Du hast großes Potenzial, Mut und List. Ganz dumm bist du auch nicht. Auf deine Loyalität gegenüber deinen Freunden kannst du stolz sein. Hmm....ich denke...nein ich weiß....GRYFFINDOR!", das letzte Wort rief er laut in die Halle und Sheela setzte glücklich den sprechenden Hut ab.
Die Zeit verging. Als letztendlich auch Peter und James nach Gryffindor kamen, war Sheelas Laune sichtlich gesunken. Dakota war nun ihre letzte Hoffnung, dass sie nicht bei solchen Idioten in Gryffindor versauerte. Dakota wurde endlich nach einem Hufflepuff aufgerufen und ging mit wackeligen Knien auf den Stuhl zu. Ihre Hände schwitzen und sie musste sie mehrmals an ihrem Umhang abwischen. Sie setzte sich auf den harten Stuhl und der Hut rutschte ihr über das Gesicht. Kurze Zeit war Stille. "Ich sehe bei dir Wissen, oha ja sehr viel Wissen. Den Drang dich zu beweisen, doch den Mut hast du nicht dazu. Hmm...das ist schwierig...", sagte plötzlich die Stimme des Hutes und ließ Dakota nervös schlucken. "Wie wäre es mit....GRYFFINDOR!", rief der sprechende Hut und Dakota bekam lauten Beifall. Erleichtert lächelte sie, froh darüber im selbem Haus wie ihre beste Freundin sein zu können.
Strahlend wurde sie von dieser am Gryffindortisch empfangen. "Das ist doch echt ein Zufall, dass wir alle", Dakota nickte zu James, Sirius, Remus und Peter hinüber," in das selbe Haus gekommen sind, findest du nicht?" Sheela zuckte unbekümmert mit den Schultern. "Ist doch völlig egal. Vielleicht ist es Zufall oder wir haben einfach nur Pech." Die beiden wandten sich wieder der Verteilung zu und nachdem ein Braunhaariger mit Locken und braunen Augen nach Slytherin kam, erhob sich ein großer Mann mit langem grauem Bart, der ihm bis über dem Bauch ging, und einer Halbmondbrille, die an der Spitze seiner krummen Nase lag vom Lehrertisch. Seine leuchtend blauen und wachen Augen strahlten glücklich, als er das Schülermeer vor sich betrachtete. Er breitete die Arme aus und sagte mit klarer Stimme: "Willkommen Schüler! Willkommen zu einem weiterem anstrengendem Jahr, in dem ihr eure, von den Ferien gefaulten, Gehirne mit nützlichem und weniger nützlichem Wissen vollstopfen werdet. Wie jedes Jahr muss ich meiner Pflicht nachgehen und ihnen die Regeln erklären. Also: Der verbotene Wald trägt nicht umsonst seinen Namen, denn er ist verboten. Mr. Filch hat mich gebeten nochmals ausdrücklich zu erwähnen, dass weder auf den Gängen, noch in den Pausen gezaubert werden darf. Nachts darf kein Schüler außerhalb ihrer Gemeinschaftsräume gesehen werden, sonst setzt es Strafen. Doch solange kein Schüler entdeckt wird, können wir ihn auch nicht bestrafen. ", Dumbledore fügte noch weitere Regeln hinzu, die höchstwahrscheinlich sowieso kein Schüler beachten würde. "Und nun will ich euch nicht länger mit meinem Geschwafel langweilen! Bon Appetite!"
Wie aus dem Nichts erschienen plötzlich unzählige Speisen auf den langen Tischen. Da waren Hühnerschenkel, Kartoffeln, Kartfoffelspitzen, Bratkartoffeln, Süßkartoffeln, Kartoffelbrei und vielerlei mehr. Hungrig stürzten sich die Schüler auf die Gerichte, eingeschlossen Dakota und Sheela. "Ohje, wenn es jeden Tag so viel Essen geben wird, kugele ich bald durch den Raum. Meine Linie wäre im Eimer!", klagte Sheela gespielt bestürzt und grabschte nach einem Steak. Dakota lachte. "Welche Linie denn, Sheela?", unterbrach die beiden die hämische Stimme Sirius. Sheela stöhnte laut auf. "Kannst mich nicht einmal in Ruhe lassen? Ich bin nichteinmal einen Tag da und du hast mir mehr Nerven geraubt als ich meinen Eltern in den ganzen elf Jahren!", sagte sie genervt, doch Sirius hatte ihr gar nicht zugehört, sondern war in eine kleine heimlische Essensschlacht mit James verwickelt, bei der sie sich gegenseitig mit Löffeln voll Püree bewarfen. Sheela verdrehte die Augen und sah Dakota an. Diese konnte ein kleines amüsiertes Lächeln nicht verbergen und sagte: "Du regst dich viel zu schnell auf, Sheela. Ignoriere ihn doch einfach." Sheela schnaubte nur als Antwort. Als ob das so einfach wäre. Dakota bemerkte, dass Sheela nicht mehr weiter darüber reden wollte und die beiden fingen, während dem Essen, damit an über die Lehrer am Lehrertisch zu spekulieren. Zum Beispiel rieten sie, wie die Professoren heißen konnten oder welches Fach sie unterrichteten. Auch ob sie nett oder gehässig waren war ihr Thema.

Nachdem schließlich auch der Nachtisch vertilgt und das dreckige Geschirr verschwunden war, saßen alle Schüler schlapp und müde auf den Bänken und warteten auf die erlösenden Worte Dumbledores, der sie endlich alle ins Bett schickte.
Total erschöpft und kaum fähig gerade zu laufen folgten die Erstklässler einem Vertrauensschüler der Gryffindors, der ihnen den Gryffindor- Gemeinschaftsraum und ihre Schlafräume zeigte. Der Vertrauensschüler war groß und blond. Sein Name war war Donald Kennedy und er war in der siebten Klasse. Seine Eltern waren beide Muggel und er war Einzelkind. Dies alles und seine halbe Lebensgeschichte erzählte er den halb eingeschlafenen Gryffindorerstklässlern, die ihm überhaupt nicht zuhörten. Sheela hatte eine für sie amüsante Vorstellung, wie sie dem Blondschopf den Mund mit magischem Klebeband zusammenkleben würde. Der Junge redete wie ein Wasserfall.
Als sie endlich Halt an einem großem Porträt einer dicken Dame in einem rosanen Kleid machten, sagte Kennedy das Passwort ("Phönixgreif") und das Porträt öffnete sich mit Schwung. Ein großes Loch offenbarte sich und zeigte einen großen gemütlichen Raum mit einem Kamin, in dem Feuer brannte, und weiche Sessel davor standen. Tische und Stühle standen im Raum verstreut. Zwei große Treppe führten in die jeweiligen Schlafräume. Die Mädchen gingen links die Treppe und die Jungen rechts eine kleine Wendeltreppe hinauf. Die Mädchen hatten keine Zeit ihren Schlafraum zu betrachten sondern ließen sich ohne viele Worte in ihr weiches und warmes Himmelbett fallen. Binnen weniger Minuten war jeder in dem Raum eingeschlafen und es herrschte eine beruhigende Stille.

Die Rumtreiber //HP-FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt