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Gelangweilt wippe ich auf dem Stuhl hin und her, es fällt mir immer schwerer, meine Augen offen zu halten. Finn ist wie erwartet eingeschlafen, er lehnt an der Wand und schnarcht laut. Clarke sitzt neben mir und spielt mit einem Stift.

„Was denkst du?" flüstere ich.

Sie schreckt etwas hoch, bevor ihre glänzenden Augen meine finden.

„An meine Familie." Ich schlucke und nicke. „Ob sie noch leben..."


„Clarke-" mein Satz wird von einem lauten Piepen unterbrochen.

Ich schaue auf den Bildschirm in meiner Hand und sehe mehrere Punkte, die etwa 30 Meter von uns entfernt sind. Sofort springe ich auf und greife nach meiner Waffe.

„Raven! Octavia!" die beiden kommen Sekunden später aus dem Raum gestürmt, beide müssen sich erst noch ihre T-Shirts überziehen. „Echt jetzt? In so einer Situation?" Raven winkt ab und greift nach ihrer Maschinenpistole.

„Was ist das? Sind sie das?" ich zucke mit den Schultern.

„Ich weiß nur, dass es mehrere sind und dass sie auf uns kommen." Inzwischen sind alle im Raum hellwach und vollgepumpt mit Adrenalin.

Ich starre zur Tür, alle haben ihre Waffen darauf gerichtet und warten darauf, dass sie aufgeht.


„Zielt auf die Köpfe, wenn es geht." Sage ich mit zitternder Stimme.

Als das Radar anzeigt, dass sie nur noch 20 Meter weg sind, stelle ich mich automatisch etwas vor Clarke. Das Einzige, was den Raum erfüllt, ist das immer lauter werdende Piepen des Geräts.

„Noch 15 Meter..." flüstert Raven, die mir nun das Radar abgenommen hat.

„Dann müssten sie genau hinter der Tür sein."

„Noch 13..." mein Finger liegt schon auf dem Abzug.

„12... 10..." ich schüttle mit dem Kopf.

„Raven das wäre schon in diesem Raum!" ich ziehe ihr das Radar aus der Hand, auf dem tatsächlich inzwischen eine ‚8' steht.

„Das kann nicht sein, wir müssen was übersehen haben!"

„Oder das Radar ist kaputt!" einer nach dem Anderen wirft etwas ein, bis mir eine Idee kommt.

Ich halte den Atem an und schaue nach oben, die Anderen folgen meinem Blick.

„Oh fuck!" ich ziehe einen Stuhl an mich heran und klettere darauf.

Vorsichtig hebe ich mit meiner Waffe eine Deckenplatte an. Ich sehe direkt mindestens zehn dieser Viecher auf uns zu krabbeln. Schnell springe ich vom Stuhl und beginne, in die Decke zu schießen. Alles ist vor meinen Augen verschwommen, obwohl ich konzentriert bin. Immer mehr von den Wesen lassen sich durch die Decke in den Raum fallen und fauchen uns dabei wütend an. Keiner meiner Schüsse verfehlt das Ziel, einer nach dem Anderen fällt quietschend und schreiend auf den Boden, die ätzende Säure spritzt überall hin, sodass es überall im Raum neblig wird und man kaum noch klar sieht.

„Raven!" schreie ich und rücke näher an sie heran. „Wir müssen zur Hintertür, es sind zu viele!" sie nickt. „Los, ich gebe euch Rückendeckung!"

Octavia folgt Raven langsam, als diese sich nach hinten zur anderen Tür bewegt. Ich feuere weiter auf die Wesen, mein Blick fliegt immer wieder zu Clarke. Obwohl die Situation so ernst ist, kann ich nicht anders, als sie zu mustern. Jeder Schuss ihrer Waffe bringt ihren Körper zum Vibrieren. Ich schüttle kurz mit dem Kopf und schaue schnell wieder nach vorne, gerade als eines der Viecher auf mich zuspringt. Noch bevor ich reagieren kann, trifft eine Kugel seinen Kopf und es fällt leblos zu Boden. Geschockt schaue ich zu Clarke, die mir zuzwinkert. Ich deute in Richtung Hintertür, sofort geht sie rückwärts, während sie weiter feuert. Finn tut dies ebenfalls. Nach einem letzten Schuss drehe ich mich um und renne den Anderen hinterher. Ich schließe die Tür hinter mir und schaue mich aufmerksam nach Raven und Octavia um, die nicht zu sehen sind.

Ein Albtraum der nicht enden will - ClexaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt