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Etwa zehn Minuten später sind wir an unserem Ziel angekommen. Auch in diesem Gebäude ist kein Strom und alles rund um den Eingang ist verwüstet. Mit einer Fernbedienung öffne ich das große Tor zum Geschäftstrakt, welches zum Glück groß genug ist, dass das Auto durchpasst. Ich schaue auf das kleine Gerät vor mir, auf dem der Standort der anderen Menschen zu sehen ist. Als ich merke, dass Finn sich zu mir herüberlehnt, schaue ich ihn irritiert an.

„Bekomme ich auch eine Waffe?" ich schnaufe leise.

„Du bist ein Krimineller, also nein." Er lehnt sich wieder zurück.

„Woods, was auch immer du gegen mich hast, komm drüber weg." Ich rolle mit den Augen.

Clarke ist vorne bei Raven und hilft ihr, die richtigen Wege zu finden. Sie kennt sich hier wirklich besser aus als jeder andere von uns, da sie auch die kleinen Schleichwege und die Luftschächte kennt, in denen sie sich als Kind aus Spaß versteckt hat. Gerade als ich eine freche Antwort an Finn zurückschleudern will, hält der Wagen an. Nach einem tiefen durchatmen schiebe ich vorsichtig die Tür auf und schaue direkt in schwarz. Mein Mund klappt auf, als ich die gummiartige, schleimige Masse vor mir sehe, welche über die Wände, die Decke und den Boden gezogen ist. Ich drehe mich um und schaue in Finns geschocktes Gesicht. Dann greife ich in eine Schublade und hole zwei weitere Maschinenpistolen heraus, eine reiche ich Finn wortlos, welcher dankbar nickt.

„Was ist das?" flüstert Octavia, und fasst die Substanz mit einem angeekelten Gesichtsausdruck an.

„Keine Ahnung." Ich schaue wieder auf den Bildschirm in meiner Hand. „Sie sind etwa vierzig Meter vor uns. Lauft langsam und achtet genau auf alles."

Ich mache einen Schritt nach vorne, als plötzlich Clarke neben mir steht. Ich schaue sie irritiert an und will gerade protestieren, da zeigt sie mir stolz die Waffe in ihrer Hand.

„Raven hat es mir gezeigt, und ich bleibe sicher nicht hier, also los." Ich rolle mit den Augen aber lächle dabei, weil sie einfach in jeder Situation süß ist.

Die ersten Schritte auf der unbekannten, klebrigen Substanz sind unstabil, aber dann haben wir schnell raus, worauf wir achten müssen und wie wir das Gleichgewicht halten. Ich schüttle immer wieder mit dem Kopf und frage mich, woher dieser komische, schwarze, harte Schleim wohl kommt. Finn ist etwas vor mir, während Raven, Octavia und Clarke hinter uns laufen. Inzwischen hat jeder von uns eine Waffe in der Hand. Ein Blick auf den Monitor zeigt mir, dass wir bald bei unseren Leuten ankommen müssen. An der Stelle, wo ein großer Meeting raum sein müsste, ist alles überwachsen mit der schwarzen Substanz. Ich schlucke und drehe mich fragend zu Raven um. Als ich an ihr vorbei schaue klappt mir der Mund auf, denn dort ist Bellamy, eingesponnen und mit Schleim umhüllt. Die Anderen folgen meinen Blicken, sofort rennt Octavia zu ihm.

„Bellamy! Oh Gott! Bist du ok?" er öffnet langsam seine Augen und lächelt seine Schwester an.

„O..." flüstert er heraus, während Raven versucht, ihn aus dem Schleim zu befreien, welcher allerdings zu hart ist. „Verschwindet hier." Wir schauen geschockt zu ihm. „Schnell..."

„Vergiss es, wir holen dich hier raus!" sagt Clarke und stellt sich neben Raven, um ihr zu helfen.

„Nein... verschwindet..." er lässt seinen Kopf wieder zu Boden sinken.

„Nein wir lassen dich nicht hier!" sagt Octavia dieses Mal sehr viel lauter.

In diesem Moment hören wir wie sich etwas bewegt, rascheln und ein leichtes, seltsames Stöhnen. Ich drehe mich um und schaue in alle Richtungen, aber es ist nichts zu sehen, nur schwarz. Während die Drei versuchen Bellamy zu befreien, gehe ich ein paar Schritte weiter in einen anderen Gang. Ich höre wieder dieses eigenartige leise stöhnen und schaue passend nach vorne, um zu sehen, wie sich etwas langsam erhebt. Ich kann nichts als schwarze haut, einen seltsamen langen Kopf und einen langen Schwanz erkennen, an dem ein spitzer Stachel ist. So leise es geht laufe ich rückwärts zu der Gruppe zurück.

Ein Albtraum der nicht enden will - ClexaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt