Kapitel 33

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Ich fiel neben Tildy auf die Knie und blickte auf sie hinab.
Sie griff nach meinem Arm und drückte diesen fester, als ivh es ihr zugetraut hätte. Ihre glasigen Augen schauten traurig zu mir auf. "Z...Za...Zayn.", krächzte sie. Er war wohl entkommen. Ich nahm mir vor, ihn zu suchen.
"Ich hab dich lieb", murmelte ich, gab Tildy einen Kuss auf die Stirn und schloss ihre Augen. Ihre Brust kam mir fremd vor. Sie hob und senkte sich nicht. Diesen Zustand hatte ich schon viel zu oft gesehen. Tildy war tot. Zayn war fort. Und ich? Ich war allein. Hatte keinen Ausweg mehr. Ich wusste es ganz genau: Ich musste zurück zur Akademie. Ganz egal, was mich dort erwartete. Ob ein aufgebrachter Luck oder ein süßer Henry. Habe ich grade wirklich süß gesagt? Pah! Bildet euch ja nichts darauf ein! Wobei... Süß war er schon. Und witzig, und intelligent, und liebenswürdig... Ach, wie konnte ich trotz meiner momentanen Situation nur an sowas denken? Ein paar Schuldgefühle vergruben sich tief in mir. Ich erhob mich vom Boden und schaute mir um. Zitternd nahm ich mir einen der Vorhange und riss ein Loch für den Kopf und an den Sieten jeweils zwei für die Arme hinein. Dann streifte ich mir das "Kleidungs-Sack-Dingens" über und trat aus der Hütte. Ich wusste, es lag ein weiter Weg vor mir, der wieder ins Ungewisse führte. Dafür sollte ich gestärkt sein. Ich sah mich suchend um und fing mit meinem Blick beinahe sofort einen Hasen auf, der unschuldig an einer Möhre knabberte, die emandem runtergafallen sein musste. Wie ich über ihn herfiel war nicht sonderlich nett. Das Laute Knacken seiner Knochen unterstrich diese Aussage nur noch. Es dauerte nicht lange und der Hase war nichts mehr als ein schlaffes Fellbüschel. Durch das Blut hatten meine Augen wieder einen leuchtenden Schimmer bekommen und ein Feuer der Energie brodelte regelrecht in ihnen. Und so machte ich mich auf den Weg. Auf den Weg ins Ungewisse...

Vampire Queen  [Band 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt