e l e v e n

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"Du warst gestern nicht da."

"Ich weiß."

"Warum?"

"Ich hatte zutun."

"Hier hat keiner was zutun."

"Ich schon."

"Was war es denn?", er guckt mich fragend mit schief gelegtem Kopf an.

"Zutun halt."

Leise seufzt er. "Sei doch nicht so stur."

"Ich bin nicht stur!"

"Natürlich nicht." Sarkastisch legt er die Hand auf meine Schulter. Ich schüttle sie ab.

"Lass mich doch einfach ihn Ruhe!", fahre ich ihn an. Sein Gesichtsausdruck verändert sich kaum, als die Hände im Schoß faltet.

"Was hast du für ein Problem?", fragt er mich.

"Mich."

"Warum?"

"Du fragst ziemlich oft nach dem 'Warum'.", stelle ich fest.

"Das ist meine Art. Außerdem frage ich viel. Also, warum bist du dein Problem?", nervt er mich.

"Man hasst niemanden mehr als sich selbst. Denn man kennt sich selbst so gut, dass man immer einen Grund findet sich zu hassen. Immer.", erkläre ich ihm.

"Poetisch."

"Ach fick dich doch einfach!"

"Fick mich, Baby."

"Mann, du bist so ein Arschloch!", schreie ich ihn an und fange an auf ihn einzuschlagen. Ich treffe verschiedenste Körperteile, bis er mit ungeahnter Kraft meine Arme festhält. Aus Impuls trete ich ihn mit beiden Füßen. Irgendwann fallen wir beide auf die Wiese und ich schlage dort weiter auf ihn ein. Als er mir ins Gesicht schlägt und ich merke wie mir das Blut die Lippe runterläuft, sehe ich das erste mal auf. Aus seiner Nase läuft Blut und das rechte Auge wird langsam blau. Grade in dem Moment, in dem ich ansetze mich zu entschuldigen, vernehme ich eine Stimme vom Hauseingang.

"Noelia und Tyron in mein Büro!"

"Ach fick dich doch.", raune ich ihm zu, als ich mich erhebe.

Be an Angel  Where stories live. Discover now