Kapitel 7

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Hey guys! Ja, ich lebe noch!
Erstmal noch ein großes SORRY (vorallem an dich @Helloitsjerry ), dass es doch etwas länger gedauert hat als versprochen, bis ich das Kapitel hochladen konnte, was vor allem daran lag, dass ich erst mit dem Kapitel nicht zufrieden war, und dann das Blatt mit der überarbeiteten Version nicht mehr gefunden habe. Letztendlich habe ich es ja trotzdem geschafft.
Auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich mit dem Kapitel nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert habe, aber naja...



Deprimiert seufzend ließ ich mich auf den zerschlissenen Stoff der Sitzbänke in einem der Abteile fallen. Es hatte lange gedauert, bis ich eines gefunden hatte, das nicht voll, oder von festen Freundesgruppen besetzt war, zwischen die ich mich ungern drängen wollte. Traurig ließ ich meinen Kopf gegen die Scheibe sinken und sah nach draußen, wo die letzten Schüler in den Hogwartsexpress stiegen. Ein letztes Pfeifen ertönte und der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Ich sah Eltern, die, manche mit Tränen in den Augen, ihren Kindern zum Abschied winkten. Meine waren nicht darunter. Sie waren, kurz nachdem sie mich hier abgesetzt hatten, wieder appariert, mit der Begründung, sie hätten viel zu tun. Auch wenn sie wirklich tolle Eltern waren, wünschte ich mir manchmal, sie hätten mehr Zeit für mich, anstatt immer nur ihrem Job nachzugehen. Aber man kann es sich halt nicht aussuchen.

Anfangs hatte ich mich auf Hogwarts gefreut, wollte unbedingt dahin. Und jetzt? Ich hatte mich mit Amelie ein bisschen informiert und war schockiert. Dadurch, dass die Schule in vier Häuser aufgeteilt war, herrschte zwischen den Schülern eine gewisse Grundrivalität, welche durch den jährlichen Quidditch- und Punktewettbewerb noch verstärkt wurde. Und wenn man sich vor seiner Einteilung mit Leuten aus einem, im Nachhinein, feindlichen Haus anfreundete, hatte man es sich gleich mit beiden Häusern, seinem und dem der Freunde, vermiest. Das war ein kompletter Gegensatz zu dem was ich bis jetzt von Durmstrang und Beauxbatons kannte. Zwar gab es da auch Leute, um die man besser einen Bogen machte, aber es gab keine ungeschriebenen Vorschriften, mit wem du dich anfreunden darfst und mit wem nicht.

Desinteressiert schaute ich für einen Moment hoch, als die alte, mollige Süßigkeitendame an meinem Abteil vorbei ging und mir ihre Ware anbot, welche ich mit einer verneinenden Handbewegung ablehnte. Mein Atem beschlug an der Scheibe, als ich meinen Kopf erneut gegen das kühle Glas des Fensters lehnte.

Normalerweise wäre ich jetzt zusammen mit Amelie auf dem Weg nach Beauxbatons gewesen, hätte mich mit ihr über haufenweise Süßigkeiten hergemacht und über unsere Mitschüler gelästert. Zwar sah man ihr das nicht an, aber Amelie war eine ganz schöne Klatschtante, die, im Gegensatz zu mir, immer über die Geheimnisse von allem und jedem Bescheid wusste. Doch jetzt saß ich allein, deprimiert und gelangweilt in einem Abteil und trauerte alten Zeiten nach, während es meine einzige Beschäftigung war, nach draußen zu starren und die üppig grünen Wiesen und Wälder zu bewundern, die an mir vorbeizogen. Genau in solchen Momenten bemerkt man immer, wie sehr man die Person eigentlich mag, die man vermisst.

Erneut hob ich den Kopf, als sich die Abteiltür öffnete und Malfoy herein stolzierte. Als er mich sah, weiteten sich seine Augen für einen Moment und er blieb stehen. Doch als er sich gleich wieder umdrehen wollte, rief ich ihm nach:
„Bleib hier, Malfoy. Die anderen Abteile sind alle voll. Das ist das letzte Freie."
Ungläubig starrte er mich an.

„Du kannst jetzt entweder noch drei unnötige Runden durch den Zug drehen und dir die spöttischen Kommentare der anderen Schüler anhören, oder du setzt dich zu mir. Deine Entscheidung", grinste ich.
„Keine Sorge ich beiße nicht", fügte ich hinzu, als er immer noch unschlüssig im Eingang stehen blieb. Fluchend und irgendetwas vor sich hin murmelnd, was nicht sehr nett klang, verstaute er seinen Koffer in der Gepäckablage. Dann ließ er sich auf der Sitzbank mir gegenüber, in der anderen Ecke des Abteils, nieder.

„Außerdem kann ich dich so besser stalken", meinte ich, nachdem ich sicher war, dass er hierbleiben würde.
Blondchen grummelte irgendetwas und wandte von mir ab. Ich lehnte mich zurück und schloss die Augen. Bald übermannte mich ein leichter Schlaf.

„Vivienne"
Ich befand mich in einem unterirdischen, mit roten Ziegeln ausgekleideten Gewölbe, dessen hohe Decke von steinernen Pfeilern gestützt wurde. Nervös schaute ich mich um und entdeckte einen großen goldenen Altar, der mit kunstvollen Ornamenten verziert war. Schwarze Kerzen bedeckten dessen Oberfläche. Ihr Licht erhellte flackernd den Raum und warf unheimliche Schatten in die Ecken und Winkel des Gewölbes.
Plötzlich erschienen wieder diese Leute aus meinem vorangegangenen Traum. Stumm durchschritten sie die Halle und bildeten ein kerzengerades Spalier von mir bis zum Altar, vor dem eine weitere dieser Gestalten stand. Diese trug eine rote Kutte und drehte mir den Rücken zu.
Wie von selbst setzten sich meine Beine in Bewegung und ich ging in langsamen, bedächtigen Schritten in Richtung des Opfertisches. Jetzt erst bemerkte ich das hauchzarte weiße Kleid, das sich bei jedem Schritt um meine Beine wickelte. Die ominösen Personen starrten aus leeren, ausdruckslosen Augen auf mich herab, ihre weißen Kutten erzeugten kein Geräusch. Sie trugen schneeweiße Masken, die ihren Gesichtern einen gleichgültigen Ausdruck verliehen. Kurz bevor ich den Altar erreichte, drehte sich die rotgekleidete Person um. Ihre Maske war vergoldet und mit blutroten Symbolen bedeckt, die das schimmernde Material wie Narben durchschnitten. In der Hand hielt sie eine goldene Kette, an deren großen Gliedern sich ein schwerer, flacher, quadratischer Anhänger befand, in dessen Mitte ein großer Rubin ruhte.

„Vivienne"
Wieder hörte ich diese Stimme, die direkt in meinem Kopf zu sprechen schien.
„Vivienne"
Dieses Mal waren es viele Stimmen, die meinen Namen wie ein Mantra wiederholten.
„Vivienne" „Vivienne" „Vivienne", erklang es, als der offensichtliche Anführer mir die goldene Kette um den Hals hängte. Jetzt erst fielen mir die Symbole auf, die die Glieder und auch den Anhänger bedeckten. Es waren dieselben wie auf der Maske. Das kühle Metall zog an meinem Hals, als der Anhänger auf meine Brust traf. Die Stimmen verstummten, nur eine einzige sprach noch.
„Vivienne Carter. Du bist die Auserwählte"
„Auserwählt wofür?"
Es war das erste Mal, dass ich auch meine Stimme erhob. Doch statt einer Antwort spürte ich nur einen heftigen Stich in meiner Brust.

Nach Luft schnappend riss ich meine Augen auf. War das wirklich nur ein Traum gewesen? Es hatte sich so echt angefühlt und ich war überrascht, dass ich statt des wertvollen Amulettes nur die silberne Kette von Amelie um den Hals trug.
'Du bist die Auserwählte', hallte es in meinem Kopf.
Wer war ich wirklich? Was war ich?

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 14, 2016 ⏰

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The perfect lover ( Draco Malfoy FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt