André und der Riese lachen. „Augen auf, Süße!“ befiehlt mir André´s kühle Stimme, aber ich will das nicht sehen. Plötzlich spüre ich einen kräftigen Schlag in meinem Gesicht, den André mir mit seinem Handrücken verpasst. Wenn er mich nochmal schlägt, falle ich wahrscheinlich in Ohnmacht.

„Eigentlich sollte man dieses hübsche Gesicht ja nicht Schlagen...“ André fasst sich ans Kinn, dann grinst er und beugt sich zu mir runter und sieht Tom an. „Oder, was meinst du Tom?!“ André streichelt über meine Wange. Beinahe hätte ich zusammen gezuckt, aber dann merke ich das Tom mich ansieht. Ich habe das Gefühl er versucht mir irgendwas zu sagen, aber ich weiß nicht was.

André beugt sich näher zu mir und jetzt sehe ich, dass Tom grinst... Ist das sein ernst?! Mit einem mal liegen André´s Lippen auf meinen. Sie sind... Hart und er ist brutal, als er den Kuss vertiefen will, weiß ich warum Tom gegrinst hat... Genau das was ich jetzt tun wer, tat ich bei ihm. Ich beiße zu. Feste, fester als bei Tom. Ich lasse los, als ich einen eisigen Geschmack im Mund habe.

André sieht mich geschockt an, er wirkt wie versteinert. Das ist meine Chance. Alles geschieht wie in Zeitlupe, passiert dennoch in wenigen Sekunden. Ich entziehe dem Riesen einer meiner Hände, ziehe sein, seine Waffe aus der Halterung und drücke ab. Der Riese fällt zu Boden. Ich richte nun die Waffe auf André, doch er stützt sich auf mich. Noch bevor er seine eigene Waffe ziehen kann, drücke ich ab und er sackt auf mir zusammen. Ich schubse ihn von mir runter. Meine Klamotten und Hände sind voll mit André´s Blut. Am liebsten hätte ich jetzt 5 Minuten für mich, doch die habe ich nicht, erst, wenn ich hier raus bin.

Ich stürme zu Tom, der die Augen geschlossen hat.

„Tom! Hey, lass die Augen auf!“ ich gebe ihm leichte Schläge auf die Wange.

Er sieht mich an und lächelt. Ich verdrehe die Augen, hole mein Messer und entferne die Kabelbinder. Tom´s Gesicht ist schmerzverzerrt. Der Kabelbinder, hat sich tief in seine Haut eingeschnitten, selbst der Anblick bereitet mir Schmerzen.

Als, er befreit ist, schlingt er auf einmal die Arme um mich, dann küsst er mich. Leidenschaftlich und irgendwie liebevoll brutal. Er hat auch was von Erleichterung. Plötzlich spannt sich Tom´s Körper an. Er greift nach der Waffe neben mir auf dem Boden. Ich spanne mich auch an... Vor Angst?!

Doch dann drückt Tom meinen Kopf schützend an seine Brust und dann fällt ein Schuss. Mein Puls rast, ich drehe mich um und weiß, auf wen Tom geschossen hat. Es war André, der nach seiner Waffe greifen wollt. Das wird er aber jetzt mit Sicherheit nie wieder tun.

Wie hat Tom mitbekommen, dass André noch am Leben war und sich gerade mal einen Meter, wenn überhaupt, bewegt hat? Mein Vater konnte das auch. Er hat immer alles mitbekommen, egal, wie sehr er in den Momenten beschäftigt war.

Ich hab es bei ihm immer als Gabe bezeichnet... Aber vielleicht ist es einfach nur Übung oder Selbstkontrolle.

Jetzt sehe ich Tom an. Er sieht wirklich übel aus und ist super blass. Ich will etwas sagen, doch er legt seinen Zeigefinger auf meine Lippen. Ich hebe eine Augenbraue.

Also Kontrolle hat Tom im Moment gar keine mehr. Sein Blick ist warm und... ich weiß nicht, etwas komisch.

Jetzt fährt Tom mit dem Finger über meine Lippen. Ich mein, okay, das ist echt süß, aber ich möchte gerne so schnell wie möglich weg von hier. Außerdem braucht Tom Hilfe, er hat sehr viel Blut verloren.

„Du bist so schön.... Perfekt!“ nuschelt er plötzlich. Ich lächle ihn an, weil es sich einfach so lustig anhört. Also, das er irgendwo einen weg hat, war mir schon immer klar, aber einer von den Schlägen, heute, war eindeutig richtig feste gegen den Kopf.

„Ähm, ja... Tom, wir müssen hier raus okay und dann brauchst du Hilfe, deine Schusswunde sieht echt übel aus und deine Handgelenke müssen auch verarztet werden. Ich weiß, dass wir nicht ins Krankenhaus können, aber ich bring dich zu Fidal, er kann dir helfen! Aber du musst wach bleiben, ja!?“ Tom nickt und steht mit meiner Hilfe auf.

Zu meiner Verwunderung, ist in der Villa nichts los. Tom sieht anscheinend meinen Blick und beantwortet die unausgesprochene Frage. „Die sind alle im Garten und feiern ihren angeblichen Sieg... Darüber haben André und...Lex!“ Ja, Lex hatte ihn verraten. Und auch voller Hass, spricht Tom seinen Namen aus.

„Ähm okay! Schaffst du es alleine zum Auto... Ich komm sofort nach, ich besorge mir nur noch schnell den Stick!“ ich will gehen, doch Tom hält mich am Arm fest.

„Joni, vergiss den Stick! Lass uns lieber zusehen, dass wir hieraus kommen... Und um ehrlich zu sein, schaffe ich es nicht alleine zum Auto!“ er sieht mich ehrlich, jedoch ernst an. Es fällt mir schwer, nicht noch diesen Stick zu suchen, aber Tom hat recht. Wir sollten hier so schnell wie möglich weg.

Wir rennen aus der Villa zu meinem Wagen. Gerade öffne ich die Beifahrertür, da sackt Tom in meinen Armen zusammen. Scheiße!

„Tom! Bitte...“ brülle ich ihn flüsternd an. Er sieht mich mit flackernden Augen an, kann sich dann aber aufraffen, um ins Auto zu steigen. Schnell laufe ich um das Auto, um wegfahren zu können.

Schnell sind wir auf dem Weg in mein Lager. Tom stöhnt neben mir vor Schmerzen. Es ist ihm sichtlich unangenehm.

„Tom, du verlierst zu viel Blut!“ ich klinge hilflos, was ich auch bin. „Du musst irgendwas gegen die Wunde drücken...“ ich seufze. Dann ziehe ich mit einer Hand mein Shirt über den Kopf, um mit der anderen Hand weiter fahren zu können.

Ich knülle das Shirt zusammen und drücke es gegen Tom´s Schulter. Er kneift die Augen zusammen. Dann legt er seine Hand auf meine, ich will meine wegziehen, doch er hält sie fest.

„Tom, ich – ich muss fahren!“ zicke ich ihn beinahe an.

„Als ob du beide Hände zum fahren brauchst, Joni!“ erklärt er... Und er hat recht. Wenn ich etwas kann, dann ist es Autofahren.

Ich sehe ihn an, und er lächelt. Unwillkürlich tue ich dasselbe. Dann wandert sein Blick nach unten, über meinen fast nackten Oberkörper. Nun grinst er.

Meine Wangen glühen und ich schaue wieder auf die unbefahrene Straße.

„Danke... Nicht nur für das Shirt!“ er grinst, schaut dann wieder ernst. „Du hättest mich auch einfach da lassen können und gehen können, aber das hast du nicht...“ er atmet immer schwerer. Was soll ich darauf Antworten, ich weiß ja selber nicht, warum ich das gemacht habe. Ich schaue zu Tom, der immer wieder seine Augen schließt.

„Tom, lass die Augen auf, wir sind gleich da!“ doch Tom verliert das Bewusstsein und lässt die Augen geschlossen.

______________________________

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel! ;))

<333

In Love with an Enemy! (Tom Kaulitz)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora