Kapitel 6

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Träume ich!? Ich sehe meinen Vater genau vor mir und er lächelt mich an. Solche positiven Träume hatte ich schon lange nicht mehr, vielleicht liegt es an dem Alkohol, den ich auf der Party getrunken habe. Mit dem Gedanken an die Party kommen auch die Gedanken an den Unfall wieder und mein Kopf fängt an zu Schmerzen... Das Pochen ist fast unerträglich. Noch immer kann ich meinen Vater sehen, doch leider verschwommener als vorher.

„Bitte verlass mich nicht Daddy nicht schon wieder!“ er antwortet mir nicht und mir kommen die Tränen. Alles wirkt so real... Ist er wirklich hier bei mir?!

„Bitte Daddy, ich hab so Schmerzen, hilf mir doch!“ wie sehr ich mir wünsche, eine paar aufbauende und tröstende Worte von ihm zu hören. Er steht nur da und sieht mich, soweit ich es erkennen kann mitfühlend an.

„Bitte!“ flüstere ich. Meine Stimme fühlt sich heiser an.

„Joni! Wach auf...“ höre ich eine Stimme sagen, doch es ist nicht mein Vater. Ich öffne langsam die Augen und schaue in geradewegs in Tom´s Gesicht. Wo bin ich!?

Ich drehe meinen Kopf ein wenig um mich umzuschauen. Ich bin in meinem Schlafzimmer. Aber wie...?!

„Hier. Trink das!“ sein Ton lässt keinen Widerspruch zu. Kann er nicht ein bisschen netter sein, mir geht es ja schließlich ziemlich dreckig. Ich setzte mich auf. Tom sitzt neben mir auf dem Rand meines Bettes. Er hält mir ein Glas mit... Irgendwas weißem hin. Ich sehe ihn skeptisch an.

Er verdreht verärgert die Augen, aber ich meine so etwas wie ein lächeln bei ihm zu erkennen. „Da ist was gegen deine Kopfschmerzen in dem Wasser... Ich hatte jetzt nicht vor dich zu vergiften.“

„Ähm danke...“ ich greife nach dem Glas und berühre dabei Tom´s Finger. Warum löst ausgerechnet er solche Sachen in mir aus. Eine angenehme wärme durchzuckt mich und gleich darauf, durchzuckt mich auch schon wieder der Schmerz im Kopf.

Die Spannung zwischen uns ist zerstört, aber es ist wahrscheinlich auch besser so. Ich trinke das Glas in einem Zug aus, es schmeckt fürchterlich.

„Wie bist du hier rein gekommen!?“ frage ich Tom und lehne mich wieder zurück ins Kissen. Er antwortet nicht, sondern schaut mich, mit einem seltsamen Blick, an.

„Fidal...“ mehr sagt er nicht. Auch wenn Tom mich gerettet hat, wie kann Fidal IHN hier reinlassen. Und vor allem, wie kann er mich bloß mit ihm alleine lassen, nachdem was er getan hat.

„Zerbreche dir jetzt nicht den Kopf darüber, sondern schlafe ein bisschen, tut deinem Kopf sicher gut!“ er klingt kühl, aber irgendwie liegt auch etwas liebevolles in seiner Stimme.

Ich atme langsam ein und schließe die Augen. Ich habe wirklich nicht den Kopf dafür jetzt über irgendwelche Dinge nachzudenken oder mich aufzuregen.

Die Matratze hebt sich und damit weiß ich das Tom gehen will. Instinktiv öffne ich die Augen und lehne ich ein Stück vor und greife nach seinem Handgelenk. Im selben Moment denke ich daran wie blöd ich sein muss, einem Leader einfach mal so am Handgelenk zu packen, ohne das er darauf vorbereitet ist. Aber Tom spannt sich vor Überraschung nur kurz an. Er dreht seinen Kopf zu mir und sieht mich von oben herab an.

„Danke Tom...Also nicht nur für nach dem Unfall, auch für das mit diesem Russen und Diandro im Parkhaus... Du hast mich eigentlich echt gerettet, irgendwie.“ und tief im innersten bin ich ihm wirklich dankbar dafür. Ich kann mir nicht mehr vorstellen das er so ein schlechter Mensch ist, er hilft mir und achtet auch irgendwie auf mich... Ich frage mich nur warum!?

Ich muss mich daran erinnern mit Fidal darüber zu sprechen...

Er entzieht sich meinem Griff und geht Richtung Tür und ich lehne mich wieder in mein Kissen zurück. Eine Antwort erwarte ich nicht mehr. Doch dann murmelt er etwas und ich bin mir nicht sicher ob er es nun wirklich gesagt hat oder ich schon halb am schlafen und fantasieren bin. „Das ist es, was ich mache... Dich retten... “

In Love with an Enemy! (Tom Kaulitz)Where stories live. Discover now