Kapitel 29.

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,,Jungs! Abendessen!", brüllte Henry durch den Garten in Richtung Garagen-Residenz.
Rydel und ich lagen in unserem Zimmer und hörten Musik, konnten meinen Onkel jedoch nicht überhören. So kamen wir alle gleichzeitig im Essbereich an und platzierten uns um den großen Tisch.
Ross setzte sich neben mich und prompt spürte ich, wie ich nervös wurde. Wie sollte man denn so etwas essen?

Seit unserem Gespräch auf der Fähre hatten wir mehr oder weniger normal miteinander geredet und versuchten beide zwanghaft das Thema Beziehung außen vor zu lassen, gleichzeitig wurden Wörter wie ,,Kuss", ,,Tay" oder ,,Liebe" ab sofort in die Tabu-Zone befördert.

,,Luna, es reicht!"
Rockys Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich musste kichern als ich sah wie er verzweifelt versuchte die Hündin davon abzuhalten, auf seinen Schoß zu klettern. Auch wenn sie eindeutig zu groß dafür war, es interessierte sie kein Stück, sie wollte in Rockys Nähe sein und das um jedem Preis.
Prompt purzelte die erste Scheibe Brot auf den Boden und die Milchkanne drohte ihr zu folgen, da sie den erdbebenartigen Erschütterungen nicht länger standhalten konnte.

,,Luna, verschwinde jetzt! ", polterte mein Vater los und rasch verzog sich die Hündin.
,,So",Henry begann zu essen. ,,Wie gefällt es euch hier?"

,,Hammer Landschaft! "
,,Etwas kalt aber sonst sehr schön."
,,Das Gegenteil von L.A!"
,,Viel zu windig. Meine Haare sehen grauenhaft aus!"

Der letzte Kommentar kam von Ryland.

,,Morgen geht's ab in den kleinen Nachbarort, wir machen einen schönen Tagesausflug", erzählte mein Vater während er sich sein Brot schmierte.
,,Wirklich shoppen kann man dort nicht aber wenn man Interesse an einem schönen Spaziergang um den Hafen hat, kann der Tag sehr angenehm werden", gab ich die für meine Freunde und mich wichtigen Informationen weiter.
,,Das klingt doch gut!", beteiligte sich Riker und biss in sein Brot. ,,Und später gehen wir eine Runde schwimmen!".

~~~

,,Hau doch ab du dummes Vieh!"

Verzweifelt versuchte Ross seine Pommes vor einem Möwenpärchen zu verteidigen, die sich abwechselnd auf ihn hinunter stürzten und mit ihren Schnäbeln gefährlich nahe an sein Essen kamen. Wir anderen hatten unser Mittagessen schon gegessen, doch da Ross sich unbedingt vor fast jeden altem Boot hat fotografieren lassen, brauchte er nun mal länger. Während Rydel nun Fotos vor der schönen alten Hafenkulisse machte, führten Ryland und Rocky ihre Seetang Schlacht fort. Riker und ich standen vor einem kleinen Second Hand Shop, der eine Sammlung bunter Porzellan Ware ausstellte und warteten auf unsere Eltern.

,,Nicht nachvollziehbar was kleine kitschige Porzellan Figuren so Anziehendenes an sich haben", murmelte ich und begutachtete die kleinen detailliert verzierten Menschen und Tiere.

Riker räusperte sich und eine Frage erwartend sah ich ihn an.
,,Du und Ross seid aber momentan eher das Gegenteil eines glücklichen Pärchens, oder? Also dafür das ihr miteinander zusammen sein wolltet und er mit Tay Schluss-"

,,Fang du nicht auch noch mit Tay an", unterbrach ich ihn sichtlich genervt. Es konnte doch nicht sein, dass man nichtmal einen Freund haben konnte, ohne das jeder die Ex Freundin zur Sprache bringen musste!
,,Ross und ich haben entschieden das wir warten. Er braucht Zeit um sich wirklich klar zu werden."
Während ich dies sagte, zweifelte ich gleichzeitig die Aussagekraft dieses Satzes an. Die Trennung war nun schon ungefähr eine Woche her, zusätzlich die Zeit in der Ross entschieden hatte, das er für mich deutlichere und bedeutender Gefühle hatte, als für Tay, und doch waren wir nun nicht wirklich weiter gekommen. So egoistisch es auch klingt, ich wollte nicht länger warten.

,,Tut mir Leid!", entschuldigte sich Riker erschrocken. Seinem Blick nach zu urteilen schien er mich jedoch zu verstehen.
,,Lass ihm etwas Zeit, Kat. Glaub mir, er hat Gefühle für dich aber- sieh nur das schöne Boot, das hat einen passenden Schuppen in derselben Farbe!"

Was für ein Themenwechsel sollte das denn werden? Ich sah ihn an, als hätte er sie nicht mehr alle beisammen, bis ich bemerkte, dass sich die besagte Person, die das Thema unserer Konversation darstellte, plötzlich neben uns stand.

,,Um was geht's?", fragte Ross, während er sich etwas Ketchup vom Finger leckte.

Um dich und deine dämlichen unklaren Gefühle, die mich langsam zur Weißglut bringen.

,,Um Rydel und Ellington", redete ich mich stattdessen raus. ,,Dafür, dass Rydel was von Nathan wollte, machte sie eher den Anschein als wenn sie Ellington weitaus interessanter fand."

,,Rydel will was von Nathan?", kam es verblüfft von den beiden Brüdern.
Ups.
,,Riker, dass hab ich dir doch gerade eben gesagt", versuchte ich es Riker mit einem Wink mit dem Zaunpfahl deutlich zu machen. Der guckte zwar kurz verblüfft, verstand dann aber und nickte wichtig.
,,Ja, das tut sie", wandte er sich damit an seinen kleinen Bruder.

,,Aber das ihr davon wisst behaltet ihr bloß für euch!"

Innerlich seufzte ich. Wie sollte ich je mit Ross zusammen kommen, wenn wir nicht darüber redeten und er sich seinen Gefühlen nicht klar wurde?

~~~

Hey :)
Ein sehr kurzes Kapitel, dass eigentlich länger werden sollte aber ich wollte euch nicht noch ein paar Monate warten lassen. Jetzt sind die Klausuren vorbei und ich werde mehr Zeit haben!
Vielen dank fürs Dranbleiben ♡

Stay Lovely *_*

Crazy. Stupid. Love.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt