9. Kapitel

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Als ich wieder aufwachte, stand die Sonne bereits tief am Horizont. Unglaublich, hatte ich etwa den ganzen Tag verschlafen? Ich hatte nicht erwartet dass die Auswirkungen so schlimm sein würden, aber langsam sollte ich wirklich aufstehen. In wessen Bett auch immer ich lag, derjenige würde es bestimmt bald zurück haben wollen. Ich schwang die Beine aus dem Bett. Ich fühlte mich wie gerädert. Verschlafen tapste ins Badezimmer und suchte eine Bürste, was nicht leicht war. Es war nicht zu fassen. Nirgendwo war hier eine Bürste zu finden. Besaßen diese Jungs etwas keine oder hatten sie ihre Bürsten versteckt, damit sie eine Ausrede hatten sie nicht benutzen zu müssen? Es dauerte ewig, bis ich endlich eine gefunden hatte.

Anschließend ging ich in den Gemeinschaftsraum. Dort saßen die Jungs im Kreis auf dem Boden und bauten ein Kartenhaus aus explodierenden Spielkarten und sahen dabei hoch konzentriert aus. Mir kam eine Idee. Ich schlich mich von hinten an die drei an und rief laut:

"PENG!" Alle drei zuckten zusammen und genau in diesem Moment explodierten die Karten. Als sich die Rauchwolke verzogen hatte, drehte sich die drei zu mir um und sahen mich wütend an. Ich prustete los. Ihre Gesichter war tomatenrot und die Augenbrauen waren rabenschwarz und verkohlt und sahen aus als hätte sie jemand mit schwarzem Kajal immer wieder nachgezogen hätte bis er ihm ausgegangen war. Ich plumpste vor lachen auf den Boden und der verwirrte Blick der Jungs, machte alles nur noch schlimmer. Ich schaffte es einfach nicht aufzuhören und nach kurzer Zeit hatte ich die Aufmerksamkeit des halben Gemeinschaftsraumes.

"Hey, was ist den so witzig?", wollte Pad beleidigt wissen.

"Eure Augenbrauen", brachte ich unter Tränen jappsend hervor. Ja, ich hatte sogar Lachtränen in den Augen. Alle drei betasteten ihre Augenbrauen. Remus seufzte schließlich resigniert auf und ließ die Hände sinken. James und Pad betasteten immer noch ungläubig ihre Augenbrauen, dann sahen sie sich an und stimmten schallend in mein Lachen mit ein.

Als wir uns endlich alle beruhigt hatten, was ganz schön lange dauerte, da immer jemand mit verbrannten Augenbrauen vor einem saß, drehte Pad sich zu mit um. Er grinste zwar immer noch, aber er schien sich im Großen und Ganzen unter Kontrolle zu haben.

"Und, gut geschlafen?"

"Wie ein Stein. Wie sieht es mit Abendessen aus? Bitte sag mir nicht, dass ich es verpasst habe, ich verhungere hier gleich!", sagte ich in flehendem Tonfall.

"Du hast es verpasst!", meinte James daraufhin trocken.

„Nein!", fing ich an zu jammern, "Schaut doch mal wie dünn ich schon bin, ich bin doch schon so abgemagert. Wenn ich nichts zu essen bekomme, falle ich noch von den Knochen!"

„Du bist immer so dünn, du wirst schon nicht von den Knochen fallen", erwiderte Pad trocken. "Aber", sprach James weiter, "Dem lieben Moony hier liegt dein Wohlbefinden anscheinen sehr am Herzen, jedenfalls mehr als Pad und mir." Remus unterbrach ihn.

"Und deshalb habe ich dir was zu essen mitgebracht" Er gab mir ein Paket mit Broten. Als er mir das Paket gab, wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen, doch dafür war ich momentan viel zu hungrig. Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu und machte mich über das Essen her. Während ich aß, las Remus in seinem Verwandlungsbuch und Pad und James spielten eine Partie Zaubererschach.

"Also Jungs, wo bleibt euer ‚Zurück in der Schule-Streich'?", fragte ich sie als ich aufgegessen hatte.

"Was meinst du jetzt genau?", fragte sie gespielt unschuldig.

"Jetzt tut doch nicht so blöd. In den letzten fünf Jahren gab es immer einen Willkommensstreich von euch, der es immer auf die Slytherins abgesehen hatte. Als ich heute Morgen in die große Halle kam, hab ich mich ziemlich gewundert, wie normal es dort aussahen. Und nicht nur ich. Ich hab die anderen sogar tuscheln hören weil es so ruhig blieb. Sie hatten Angst, dass ihr etwas besonders schlimmes plant." Die drei sahen sich an.

Irgendwie Anders (Harry Potter)Where stories live. Discover now