2. Kapitel

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Sirius' POV

Bei Merlin, wie sehr ich diese Familie doch hasse! Die perfekte Beschreibung für sie war: tiefer aks tief schwarze Magier mit total verdrehten und extrem Hirnkranken Ansichten und mit null Toleranz und null Sinn für Humor. Meine Mutter, Walburga Black war eine schrecklich, entsetzlich schreckliche Frau. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass sie die schrecklichste und böseste Person war die ich je getroffen hatte. Sie war rund um die Uhr, von Morgens bis Abends am herum keifen und alle mussten springen, wenn sie „spring" sagte und bellen wenn sie „belle" sagte und wehe man tat es nicht, denn dann hatte man wirklich ärger am Hals. Sie hatte keine Hemmungen jemanden ins nächste Jahrhundert zu hexen, wenn ihr etwas nicht passte. Nur Regulus war vor ihr sicher vor ihrem Zorn.

Für sie nahmen Hauselfen die selbe Stellung ein wie der Dreck unter ihren Füßen, doch Muggelstämmige, Squibs, Muggel und natürlich ich standen bei ihr noch eine Etage tiefer und das sollte schon definitiv was heißen. Am liebsten würde sie allen die Beulenpest auf den Hals hexen, oder irgend eine andere widerliche und am besten schmerzhafte und tödlich Krankheit.

Wenn ich könnte, würde ich einfach meine Koffer packen und mitten in der Nacht abhauen. Aber nein, ich bin ja noch keine siebzehn, also konnte ich das leider nicht machen.

Mein Bruder Regulus war haargenau wie meine Mutter. Die selbe Einstellung und die selben absonderlichen Ansichten, was ihn natürlich zu Mummys kleinem Liebling machte.

Mein Vater war der normalste in dieser Familie, auch wenn ihn das noch nicht zu einem guten Menschen machte. Für ihn waren Muggenstämmige und Co nichts weiter als einfacher Abschaum, aber hassen tat er sie nicht. Seine Macke war, dass er einfach nur ein perfides Vergnügen daran hatte Tiere, und gelegentlich auch Menschen, zu foltern. Ich weiß das ist krank!

Mein Name ist Sirius Orion Black. Ich habe kinnlange, gewellte, brauen Haare, die einen Rotstich haben. Ich bin, wie ihr vielleicht schon herausgehört habt, der Sündenbock der Familie, weil ich einfach anders bin.

Meine Familie war, ist und wird auch für immer nach Slytherin gehen, dem Haus in Hogwarts aus dem alle schwarzen Magier hervor gehen. Es war quasi eine Familientradition und eine Ehre diesem Haus zugeteilt zu werden. Doch ich bin im verabscheuungswürdigen Gryffindor gelandet. Das Haus, das meine Familie schon immer gehasst hat und auch immer hassen wird weil die Gryffindors schon immer die Feinde der Slytherins waren. Doch ich denke der eigentlich Grund für ihre Abneigung gegen mich sind meine Einstellungen. Ich habe nichts gegen Muggel und alle anderen. Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Reinblütern, Halbblütern und Muggelstämmigen. Ich finde die ganzen Geräte der Muggel sogar sehr faszinierend- Dank ihnen schaffen sie es ein gutes Leben zu führen, obwohl sie komplett ohne Magie auskommen. Solche Sachen wie sie haben, hätte ich mir gar nicht vorstellen können. Deswegen habe ich meine Zimmerwand mit Muggelposter tapeziert und damit meine verrückte Mutter sie nicht abnehmen kann, mit einem Dauerklebefluch an die Wand geheftet. Seit dem kam meine Mutter nicht mehr in mein Zimmer rein, was definitiv ein dicker, fetter Pluspunkt ist.

Heute war ein typischer Nachmittag im führnehmen und gar alten Haus der Blacks. Ich hatte mal wieder Stress mit meiner Mutter, was zugegebener maßen meine Schuld ist. Ich kann es einfach nicht lassen Streiche zu spielen und wenn man die eigenen Eltern nicht leiden kann, sind sie das perfekte Ziel. Warum sollte man ihnen nicht auch ab und an den einen oder anderen klitzekleinen Streich spielen um ihnen zu zeigen, wie viel sie einem doch bedeuten.

Damit man den Streich versteht, muss ich noch eine Kleinigkeit erklären. Meine Mutter trägt keine andere Farbe aus smaragdgrün und schwarz. Kein, blau, lila, gelb, orange, oder was einem sonst noch so einfällt nur grün und schwarz. Außerdem hasst sie rot, weil es die ‚Gryffindorfarbe' ist. Ich weiß es ist unlogisch, vor allem da sie schon seit so vielen Jahren nicht mehr in die Schule geht, doch so ist es nun mal. Deswegen habe ich, als alle noch seelenruhig in ihren Betten schliefen, mich in das Zimmer meiner Eltern geschlichen und alle ihre Sachen, also von Unterwäsche bis Haarnadeln scharlachrot gefärbt. Das Beste daran ist jedoch, dass sie die Farbe leider nicht mehr aus ihren Sachen bekommt oder sie überdecken kann. Das heißt wohl, dass sie in scharlachrot rumlaufen muss, bis sie neue Klamotten hat.

Ich konnte es mir natürlich nicht verkneifen Mäuschen zu spielen, als sie das entdeckt hatten, und wurde natürlich prompt aus dem Zimmer gejagt, von Cruciatus-Flüchen verfolgt.

Nun sitze ich in meinem Zimmer und warte darauf dass genug Zeit vergangen ist damit ich ohne die Gefahr verflucht zu werden das Zimmer verlassen kann.

Mit einem lauten Knall wird meine Zimmertür aufgerissen und mein Vater kommt herein.

"Packt deine Sachen!", sagte er nur in seinem üblichen Befehlston und wollte wieder gehen, doch ich hielt ihn zurück.

"Warum?", fragte ich total verwirrt und zornig. Was für eine Gemeinheit hatten sie jetzt schon wieder für mich ausgeheckt?

"Wir haben beschlossen, dass du ausziehst", was die Antwort. Bei diesen Worten klappte mir die Kinnlade herunter. Es war mein größter Traum von hier weg zu kommen und nun wurde er Wirklichkeit und das vermutlich auf die schrecklichste und gemeinste Weise die man sich vorstellen kann.

"Und wo soll ich dann wohnen?", die Aussicht unter einer Brücke zu schlafen gab dem tollen Wort 'ausziehen' einen nicht ganz so angenehmen Nachgeschmack.

"Lass das meine Sorge sein. Ich habe schon einen Platz für dich in Aussicht", und mit diesen Worten verließ er das Zimmer.

Ich seufzte. Eigentlich sollte ich mich ja freuen die ganze Bande nie wieder endlich los zu sein und sie nie wieder sehen zu müssen, höchstens wenn ich ihnen zufällig auf der Straße begegne und für diesen Fall fallen mir spontan zwei Varianten ein wie so ein Treffen ausfallen wird. Entweder werde wir stur und ohne ein Zeichen des Erkennens aneinander vorbei laufen und so tun als ob der andere nicht existieren oder es würde Leichen geben.

Uneigentlich hatte ich ein ungutes Gefühl. Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, dass mein Vater meinen neuen Wohnort aussuchen würde. Womöglich war es keine Brücke, sonder irgendwelche verrückten Freunde von ihm an die ich abgeschoben wurde, die genau so waren wie er. Naja, im schlimmsten Fall würde ich einfach weglaufen zu Prongs ziehen. Er war schließlich mein bester Freund seit unserer ersten Fahrt im Hogwarts-Express.

Also packte ich meine Sachen zusammen, rief meine Eule in ihren Käfig und ging mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend hinunter in die Eingangshalle.

Natürlich war niemand da um mich zu verabschieden. Wahrscheinlich waren sie gerade viel zu sehr damit beschäftigt eine Party vorzubereiten, weil sie mich nun endlich für immer los waren. Nur mein Vater wartete ungeduldig auf mich. Der konnte es wohl kaum erwarten mich los zu werden.

"Da bist du ja endlich", schnauzte er nur ungeduldig, packte mich am Arm und apparierte, sobald wir die Türschwelle passiert hatten.

Als wir ankamen war ich zu überrascht um irgendeine Reaktion zu zeigen. Wir waren in einem schicken Londoner Vorort gelandet wo sich die Häuser der Reichen und Schönen mit ihren schicken Vorgärten und teuren Autos nebeneinander drängen. Was war den hier los? Lebte etwa ein Freund meiner Eltern zwischen Muggeln? Das konnte ich mich einfach nicht vorstelle. Gemeinsam gingen die Straße entlang, an deren Ende ein Wald lag.

Dort am Waldrand standen zwei der schicken Häuser etwas abseits. Das eine starrte einen aus leeren Fenstern an und war eindeutig unbewohnt. Doch im anderen lebte eindeutig jemand. Das sagte einem das teure Auto in der Einfahrt, die bunten Blumenkästen die vor sauberen Fenster angebracht waren in denen Gardinen hingen und der ordentlich gepflegte Rasen. Auf genau dieses Haus gingen wir zu.

Mein Vater klingelte, ich wunderte mich ernsthaft, dass er überhaupt wusste wie eine Klingel funktioniert, und wir warteten. Kurz darauf öffnete ein Mädchen in meinem alter die Tür. Mit den blauen Higheels, einer Jeanshotpants und dem blau-weiß gestreiften Bandeautop sah sie aus, als wolle sie gleich auf eine Party gehen. Sie sah einfach hammermäßig aus, so dass ich zuerst gar nicht erkannte wen ich da eigentlich vor mir hatte.

Zum zweiten Mal an diesem Tag viel mir die Kinnlade runter, als ich das Mädchen schließlich erkannte, denn sie war die letzte Person, die ich erwartet hatte. Vor mir stand die Oberstreberin Lily Evans und sah mich überrascht und mit einem Ausdruck in den Augen an, als wolle sie mir am liebsten die Tür wieder vor der Nase zuschlagen.

Irgendwie Anders (Harry Potter)Where stories live. Discover now