Kapitel 3

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Na gut es war vielleicht kein Cabrio sondern eher ein Citroen A4 , aber man nimmt was man kriegen kann. Auto fahren ist gar nicht so schwer, besonders wenn man den Bürgersteig zur Straße hinzufügt. Abgesehen von den Blutspritzern, ein paar Dellen und dem Arm in meiner Windschutzscheibe verließ ich die Stadt ohne Probleme. Ich fuhr grade die Abzweigung zu einer wenig genutzten Straße als ich am Straßenrand jemanden vor einem Zombie weglaufen sah. Ich entschloss mich dazu der Person zu helfen und überfuhr den Zombie. Ich hupte und so stieg die Person am Beifahrersitz ein, dabei fiel ihre Kapuze zurück und ich konnte einen Blick auf ihr Gesicht werfen.
Es war ein Mädchen. Das zumindest lies ihre Oberweite mich vermuten. Denn ihr Gesicht war, um es höfflich zu beschreiben sehr maskulin. Sie hatte kurze grüne Haare, dunkelbraune Augen, schmale Lippen, die mit Vamps geschmückt waren und ihre dichten Augenbrauen, die unpassend zu ihrer Frisur hellbraun waren, hatten auch jeweils 3 Piercings. Und zur Krönung dieses Looks trug sie ein Septum, aber mir ist der Begriff Bullring (z.d. Stierring) dafür lieber. Ich bin jetzt kein Verachter der Kunst, aber überlegt mal. Wenn Leonard Da Vinci die Mona Lisa mit einem Septum gezeichnet hätte, würde sie jetzt sicher nicht als eine der bekanntesten Malereien im Louvre hängen. Meine Gedanken wurden von ihrer lieblichen sanften Stimme unterbrochen, die sich bei mir bedankte. Diese ruhige, leise und wirklich feminine Stimme passte gar nicht zu ihrem Aussehen. „Keine Ursache", erwiderte ich. „Wie heißt du?", fuhr ich fort," Selina und du? „Ray, ehm...Ich wollte grade nachhause fahren, willst du mitkommen oder soll ich dich wo rauslassen?". Sie schaute zu Boden und wisperte „Mitkommen". In ihrem Blick sah ich an das Sie wahrscheinlich niemanden zum Zurückkehren mehr hatte. Also fuhren wir los und kamen nach ca. einer halben Stunde bei meinem Haus an.
Ich habe keine wirklich gute Beziehung zu meinen Eltern. Meine Mutter ist vor 3 Jahren gestorben und die neue Frau von meinem Vater ist kaum zu ertragen. Mein Vater selbst ist seit dem Tot meiner Mutter sehr gebrochen, ich sehe ihn kaum wenn er nicht arbeitet dann verschwindet er mit meiner Stiefmutter irgendwo hin. Trotzdem probiert er immer wieder mir Vorschriften zu machen und meint alles immer besser zu wissen und wie alle Eltern denkt er, er würde mich kennen ohne sich mit mir auch nur ansatzweiße zu beschäftigen. Naja ich bin nicht nachhause gekehrt weil ich irgendjemanden retten will, sondern um Vorräte und Waffen zu holen. Als ich ausstieg, folgte mir Selina wortlos und wir betraten mein Haus. Das Licht war aus und die Tür abgesperrt also wusste ich das niemand zuhause war. Zum Glück. „ Wir brauchen Vorräte, Kleidung, Waffen und Medikamente. Kannst du in der Küche alles was mehrere Tage Hält auf den Tisch dort stellen und alle großen Messer daneben?" Sie nickte und ging in die Küche. Ich nahm den Weg die Treppen rauf und betrat mein Zimmer. Man kann sich mein Zimmer ungefähr so vorstellen als wäre ein Regal umgekippt und hätte alle Bücher DVDs und Games im Zimmer verteilt. Nur das dort eben kein Regal war. Ich leerte Bett und fing an alles Brauchbare auf mein Bett zu legen. Kleidung, Survival Guides und zu guter Letzt meine Waffensammlung. Sie bestand aus 2 Macheten, einem Tomahawk, 3 Katana, ein dutzend Wurfmesser, 2 Steinschleudern und einer Armbrust. Zum Schluss nahm hatte ich noch ein Taschenmesser und ein Stiefelmesser, die ich aber sowieso immer bei mir trug.
Ich zog mich gerade aus um in etwas weniger blutige Kleidung zu schlüpfen da hörte ich hinter mir einen peinlich berührten Laut. Ich drehte mich um im Gedanken, eine Erklärung zu stottern. Doch ich vergaß wieder einen wichtigen Fakt, was von hinten peinlich ist, ist von vorne noch viel peinlicher. So stand ich nun da mit heruntergelassener Hose, ein Mädchen vor mir das mir gebannt zwischen die Beine schaut. Da hatte ich endlich mal ein Mädchen in meinem Zimmer und dann das. In dieser Situation gibt es in Filmen immer nur 2 Auswege und diese entscheide ob es ein Porno ist oder nicht. Das Mädchen dreht sich peinlich berührt weg oder kommt auf dich zu. So ein Glück hatte ich leider nicht, in meinem Fall starte ich sie peinlich berührt an und sie stand einfach so da, denn Blick immer noch fokussiert und sagte garnichts. Irgendwann schaffte ich es ein leiser aber sehr erotisches EH-h-m von mir zu geben. Und ihr Blick wanderte somit etwas nach oben zu meinem. Unpassend zu ihrem Aussehen hatte sie einen Mädchenhaften blick. Mir fiel zum ersten Mal auf wie hell ihre Haut war, ihre sehr roten Wangen waren dazu ein Perfekter Kontrast und in jeder anderen Situation hätte ich diesen Blick als süß bezeichnet. Zum Schluss schaffte ich es mit der Grazie einer Ballerina mich umzudrehen, dabei auf ein Buch zu steigen mich umzudrehen und eine Bruchlandung auf dem Boden hinzulegen. Zum Glück war er voll mit dreckiger Wäsche und Taschenbüchern so, dass meine Landung recht weich war. Ich hörte ein leises Entschuldigung von ihr und ihre Schritte wie sie wieder nach unten ging.
Ich lag noch einige Sekunden am Boden und holte tief Luft um die Situation zu verdauen und zog mich dann an. Hellbraune Hose, ein T-Shirt in dunklem braun und eine stichfeste Weste darunter. Zum Schluss nahm ich noch meine Angelweste und zog sie darüber, nicht das angenehmste Kleidungsstück und ich sehe sicher ziemlich lächerlich damit aus, aber hier geht es eher um die praktischen Möglichkeiten. Die vielen Fächer und Taschen bieten Platz für vieles. Ich packte alles was am Bett lag in eine Reisetasche und ging die Treppe hinunter.
Selina saß mit zusammengedrückten Beinen einem immer noch erröteten Blick auf der Couch und starte auf den Boden. Als sie mich hörte Blickte sie auf und fing leise an zu kichern. Ich kratzte mich hinter dem Kopf und sagte verteidigend, „ Die Weste i-ist praktisch o-ok?". Sie nickte und wurde röter, wobei sie leise murmelte," Entschuldigung wegen vorhin". „K-kein Problem." Wir beide wurden kurz wieder Still, bis das knurren ihres Magens zu hören war. „H-hast du Hunger?.
Sie nickte wieder und ich ging in die Küche und find an aus den weniger haltbaren KLEIN SCHREIBEN dingen etwas zu kochen, dabei bemerkte ich das sie mit dem vorbereiten der Vorräte fertig war. Ich fing also an etwas zu kochen und verbrauchte dabei alle restlichen Nahrungsmittel. Es gab Nudeln, Fleisch, Pudding und noch vieles andere. Da ich oft alleine bin war ich das Kochen gewöhnt und so sollte es nicht allzu schlecht schmecken. Zusammen deckten wir den Tisch und schon wieder wechselten wir kein Wort.
Als wir dann da saßen, bahnte sich wieder Stille an und rang ich mir doch einige Worte ab. „Du hast also niemanden den du retten willst?". Ihr blick trübte sich traurig, als sie verneinte, ich ging aber nicht weiter auf das Thema ein. „Gut, Selin...Selina, was weißt du über Zombies?". Sie schaute mich erstaunt an und erwiderte „Nicht viel ich war immer eher ein Vampir Fan. Zombies essen Menschen, ihr biss infiziert andere und in ein paar Filmen mutieren sie zu etwas schlimmeren? ( Vampire wirklich? Sollte ich sie fragen ob Team Edward oder Jacob? )Ich seufzte ,"Fürs erste nicht schlecht, ich weiß noch nicht auf was sie reagieren Geruch Blickkontakt oder Geräusche.Ist dir da was aufgefallen? Sie schüttelten den Kopf. Langsam genervt von dieser Stille „Du redest nicht viel oder?". Mit einem fast verletzten Blick erwiderte sie, „ Ich bin es nicht gewöhnt". Ich schaute sie fragend an. „ Ich naja, habe viel Zeit alleine verbracht".
Wieder Seufzten gab ich mich mit ihrer Antwort zufrieden und probierte es zur Auflockerung mit ein paar „normalen" Themen, so erfuhr ich das sie 18 war und alleine lebte. Das Gespräch ging immer nur stockend weiter bis wir beim Thema Musik ankamen wo wir merkten das wir einen sehr ähnlichen Geschmack. Wir mochten beide Rock. Wir hatten sogar dieselbe Lieblingsband, nämlich 3 Days Grace. Nach dem Essen setzten wir uns auf die Couch und redeten ein bisschen. Irgendwie angenehm sich mal etwas mit jemanden mehr zu unterhalten, besonders die Tatsache das sie ein Mädchen war. Ich hoffe das klingt jetzt nicht so armselige wie ich denke, aber das war wahrscheinlich die längste Unterhaltung die ich bisher mit einer Frau, abgesehen von meiner Mutter hatte. Man hörte mittlerweile ziemlich viel Lärm von draußen und unser Gesprächsthema ging zurück zur Realität.
Ich fing an ihr meinen Plan zu erklären. Also es gibt ein großes Problem was jeder Zombiefilm, jede Serie und auch fast jedes Buch verbindet. Was passiert mit den Atomkraftwerken nach der Apokalypse. Ganz einfach sie kühlen sich von selbst, dann endet die Stromversorgung, ihre Notgeneratoren gehen los. Dafür braucht es keine Menschen mehr. Sobald die Batterien davon ausgehen, läuft alles auf Diesel und zu guter Letzt Kaboom. Sobald keiner sie mehr betreut bleiben keine 2 Tage, das heißt wenn wir davon ausgehen das alles gut Gehandhabt wird und haben wir von der Regierung und zumindest für die ersten Tagen wird keins von Zombies überrannt , haben wir vielleicht eine Woche bis Europa einem Atomaren Blumenbeet gleicht. Achja ich lebe in Österreich, hier gibt es eigentlich keine Atomkraftwerke.
Also wie kann man das ganze trotzdem überleben? Sicher ist garnichts, aber ich habe einen Fluchtplan. Aber statt ihn Selina zu erklären gab ich ihr ein Heft in dem Ich alles erklärt hatte...

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