Kapitel 5

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Kapitel 5

Annie steuert direkt auf ihr Zimmer zu, denn sie wollte den neugierigen Blicken der anderen Mutanten schnellstmöglich aus dem Weg gehen. Namor folgt ihr, wenn auch etwas irritiert. Er wusste, dass Annie fragende Blicke gewohnt war, umso mehr wundert es ihn, dass sie jetzt vor eben diesen flieht. Gemeinsam betreten Annie und Namor ihr Zimmer. Sie geht sofort zu ihrer Tasche, während er sich auf ihr Bett fallen lässt. Doch so schnell wie er sich dort rauf gelegt hat steht er auch wieder auf.

»Wieso ist dein Bett nass?«, bringt er heraus und hofft innerlich, dass die Flüssigkeit Wasser ist. Annie beginnt zu schmunzeln.

»Logan meinte, dass er mich mit einem Wassereimer wecken müsse, weil du mich ja unbedingt sehen wolltest.«, antwortet Annie nur angesäuert und wirft einen Blick auf den spöttisch grinsenden Prinzen.

»Jaja, lach nur.«, bringt sie heraus, man hört, dass sie sich das Lachen unterdrücken muss.

»Bist du nicht diejenige, die offenkundig kurz vorm Lachen steht?«, stichelt Namor natürlich sofort, als er ihr unterdrücktes Lachen sieht. Namor, der dadurch, dass er auf ihrem Bett lag, nun nass ist schleicht sich an Annie heran und umarmt sie von hinten. Diese spürt natürlich sofort die Kälte die von seinen nassen Klamotten ausgeht.

»Namor!«, quietscht sie erschrocken auf und versucht sich aus seinem Griff zu befreien.

»Ja?«, fragt der Mutant nur gespielt ahnungslos, so als würde er nicht wissen, wieso Annie sich wehrt. Diese dreht sich nun in seinen Armen, sodass sie sich an seine Brust kuscheln kann. Annie schlingt die Arme um seine Hüfte, er legt sein Kinn auf ihren Kopf. So verharren sie eine Weile, dann lösen sie sich wortlos. Annie greift nach etwas hinter ihr. Dann reicht sie ihm eine Schachtel, welche er entgegennimmt.

»Ich habe dir alles eingerichtet, meine Nummer ist auch eingespeichert, als Schnellzugriff.«, während sie das erzählt öffnet er die Schachtel und wie erwartet kommt das Spezial-Handy zum Vorschein. Er nimmt es kurz in die Hand, besieht es, dann schaltet er es an. Annie hatte Recht: Es sieht genau so aus wie ein normales Handy, ist nicht schwerer, nicht größer, und nicht dicker.

»Tony hat einen Spezial-Akku eingebaut, der seine Energie aus dem Stark Tower zieht. Er sollte mindestens ein Jahr halten, auch wenn du es dauerhaft benutzt.«, erklärt sie, doch ist sich nicht sicher, ob Namor ihr überhaupt zuhört, denn er tippt eifrig auf seinem neuen Handy herum. Kurz darauf klingelt es im Raum. Ein Mal ihre Uhr, ein Mal ihr Handy. Ein Blick auf ihre Uhr verrät ihr, dass Namor sie anruft. Sie sieht zu ihm und zieht fragend eine Augenbraue hoch.

»Scheint zu funktionieren.«, meint er nur trocken, dann steckt er das Handy in seinen Anzug, wo man es fast nicht mehr sieht.

»Natürlich funktioniert es, Tony hat es schließlich entwickelt.«, empört sich Annie, woraufhin Namor wieder zu grinsen beginnt.

»Stimmt, Tony ist ja so ein Genie.«, Namor sieht spöttisch auf Annie herab. Diese sieht zu ihm hoch und verengt die Augen.

»Er sorgt dafür, dass wir Kontakt halten können, zeig doch mal etwas Dankbarkeit.«, Annie versucht sauer zu klingen, doch bemerkt selber, dass es ihr misslingt.

Annie und Namor unterhalten sich noch einige Zeit über alles was ihnen einfällt, mittlerweile liegen sie nebeneinander im Bett und reden über andere Superhelden. Es wird immer später. Doch gerade als Annie vorschlagen möchte, dass sie etwas zu Abend essen gehen sollten ertönt von draußen lautes Geschrei. Immer wieder hört man andere Mutanten schreien, doch eben diese Schreie verstummen genau so schnell wie sie aufgetaucht sind. Zudem hört man, dass immer wieder Gegenstände zerbrechen oder zerstört werden. Alarmiert sehen sich die beiden Mutanten an. Fast zeitgleich springen beide auf und stürmen zur Tür. Namor öffnet sie und Annie läuft schnell hindurch, dicht gefolgt von ihm. Das erste was sie sehen können ist totales Chaos. Man sieht tote Körper am Boden, aber auch Körper, die sich noch unter Schmerzen bewegen. Doch dieser Anblick lässt Annie kalt. Sie hatte schon deutlich schlimmeres gesehen. Namor und Annie folgen den Schreien, welche immer lauter werden. Scheinbar kommen sie vom Speisesaal der Schüler. Eilig laufen sie weiter, stoßen die Mutanten die ihnen entgegen kommen aus dem Weg und bahnen sich einen Weg durch die Massen. Annie biegt um die Ecke und bevor sie reagieren kann trifft sie ein Strahl in den Bauch. Sie spürt, dass er kosmischen Ursprung hat. Annie wird durch den Aufprall von den Füßen gerissen. Sie war nicht darauf vorbereitet, dass sie Energie aufnehmen muss, deshalb hatte sie diesen Strahl nicht speichern können. Außerdem ist kosmische Energie immer etwas sehr gefährliches. Über die Macht dieser Kräfte weiß man nicht viel, man weiß nicht wie viel Energie man davon aufnehmen kann ohne selber Schaden davon zu tragen. Im schlimmsten Fall könnte Annie durch eine Überlastung sterben, dabei vielleicht noch andere in den Tod reißen. Es hat einen Grund, dass sie auf der Mutantenskala mit einer 4 bewertet wird, das ist genau so viel wie Professor Xavier selber, oder Magneto.

Annie I - Avengers AssembleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt