Traum Oder Wirklichkeit? -Ehrlich Brothers FF

Angekommen

Nach einer nicht enden wollenden Zeit war endlich Ende Juli und damit auch der Tag gekommen an dem ich endlich zu Chris konnte. Mit seiner Erlaubnis hatte ich Jasmin von uns erzählt und mit ihr einen Plan geschmiedet damit meine Eltern nicht merkten das ich die ganzen 6 Wochen bei Chris verbrachte. Ich wollte es ihnen noch nicht sagen da ich Angst hatte dass sie ihn nicht akzeptieren würden. Immerhin war er 14 Jahre älter als ich (bin inzwischen 20 ;) ). Jasmin und ich hatten vereinbart das wir sagen das wir zusammen nach Berlin fahren würden. Sie fuhr wirklich dorthin also sollte es kein Problem sein meinen Eltern am Ende der Ferien ein paar Geschichten erzählen zu können. Vielleicht würde ich es ihnen dann auch sagen. Das wusste ich noch nicht genau. Mal schauen. Jetzt wollte ich einfach nur die Zeit mit Chris genießen. Ich packte noch die letzten Sachen ein und meine Schwester (die inzwischen 18 war) fuhr mich zum Bahnhof. Ich verabschiedete mich von ihr als Jasmin mit ihrem Freund am Bahnhof ankam. Zum Glück fuhren unsere Züge kurz nacheinander sodass ich nicht lange warten brauchte. Zuerst wollte meine Schwester warten bis "unser" Zug weg war, aber ich konnte sie noch davon abbringen.
Endlich im Zug rief ich Chris an um ihm mitzuteilen das alles gut verlaufen war und ich auf dem Weg zu ihm war. Nach einigen Stunden Fahrt holte er mich am Bahnhof ab. Auf dem Bahnsteig ließ ich meinen Koffer Koffer sein und rannte in Chris' Arme. Er schloss sie um mich und drehte sich mit mir im Kreis um den Schwung ein wenig abzufangen. Dabei küssten wir uns lange und ausgiebig. Nach einigen Minuten trennten wir uns, er holte meinen Koffer und wir gingen zu seinem Auto. Während der Fahrt schaute ich ihn die ganze Zeit an und schaute böse wenn er auch mal zu mir schaute anstatt auf den Verkehr. An seiner Wohnung angekommen wurde ich ganz hippelig. Ich würde zum ersten Mal in Chris' Wohnung und vollkommen allein mit ihm sein. Er nahm meinen Koffer aus dem Kofferraum und wir stiegen die Treppen hoch. Mit einer einladenden Geste öffnete er die Tür. "Madam", sagte er galant. "Vielen Dank der Herr", erwiderte ich und ging kichernd an ihm vorbei in seine Wohnung.
Ich schaute mich um. Sie war nicht besonders groß aber auch nicht klein. Sie war einfach perfekt. Auf dem kleinen Beistelltisch im Flur stand ein Bild von Chris und Andreas als Kinder an Fasching. Ich kicherte wieder und merkte wie mich zwei Arme von hinten umschlossen. "Ein wunderschönes Geräusch", flüsterte Chris in mein Ohr. Ich drehte mich um und küsste ihn. Oh man ich bekam einfach nicht genug von diesem Mann. Er führte mich herum und zeigte mir seine Wohnung. Insgesamt war alles sehr modern und schlicht aber sie passte wie angegossen zu Chris. Im Schlafzimmer räumten wir meinen Koffer aus und legten die Sachen in Chris' Schrank in dem er mir extra Platz gemacht hatte. Als wir fertig waren setzten wir uns auf das Bett, das groß genug war das locker 3 Leute darauf hätten schlafen können. Ich merkte wie ich hungrig wurde und legte die Hände an meinen Bauch.
"Hunger?", fragte er mich. Ein lautes Bauchgrummeln von mir war Antwort genug. Er führte mich in die Küche. Dort stand ein wunderschön gedeckter Tisch. "Du hast gekocht?", fragte ich ihn. "Äh ja", sagte er, stellte die Töpfe auf den Tisch und entfernte die Deckel. Was ich sah ließ mein Herz höher schlagen. Spaghetti Bolognese. Mein Lieblingsessen. "Tut mir leid. Ist zwar kein 5 Sterne Menü aber..." Ich unterbrach ihn. "Es ist perfekt." Ich schenkte ihm ein breites Lächeln. Wir setzten uns und begannen mit dem Essen. Ich schlang Teller um Teller hinunter aber hey ich hatte halt Hunger und es war echt gut. "Das", brachte ich zwischen zwei Bissen raus," ist echt gut." "Freut mich das es dir schmeckt. Deinem Gesicht scheint es ja auch zu schmecken", sagte er lachend. Ich sah ihn schief an und schmiss eine Nudel nach ihm, die auch schön in seinem Gesicht hängen blieb. Ich fing an lauthals loszulachen und kugelte mich so das ich kurzerhand vom Stuhl fiel. Das brachte mich nur noch mehr zum Lachen. Chris, der erst nur etwas irritiert auf seinem Stuhl gesessen hatte, fing jetzt auch an zu lachen. Minutenlang konnten wir uns nicht mehr beruhigen und als wir endlich aufhörten hatte ich Seitenstechen. Wir räumten noch ab, machten unsere Gesichter sauber und legten uns dann auf die Couch um Filme zu schauen. Als erstes schauten wir 'The Prestige' (wie erwähnt unser beider Lieblingsfilm). Beim zweiten Film schlief ich ein. Ich war fix und fertig von unserem Lachflash, der langen Zugfahrt und der Erleichterung endlich hier zu sein.
Als ich aufwachte war ich allein. Draußen war es stockdunkel und ich sah auf die Uhr. 3 Uhr morgens. Da ich einen trockenen Hals hatte stand ich auf, ging in die Küche und trank ein Glas Wasser. Ich legte mich wieder auf die Couch und war froh das ich mir heute Morgen bequeme Sachen angezogen hatte und mich jetzt nicht unbedingt umziehen musste. Doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht mehr einschlafen. Ich spielte mit dem Gedanken zu Chris zu gehen, wollte ihn aber nicht wecken. Nach ungefähr einer Stunde gab ich es auf und schlich mich leise in Chris' Zimmer. Vorsichtig legte ich mich hinter ihn, ließ aber einen kleinen Abstand um ihn nicht zu wecken. Irgendwann drehte Chris sich um und legte seinen Arm über mich. Ich fühlte mich gleich geborgen, doch einschlafen konnte ich immer noch nicht. Mir ging einfach zu viel im Kopf rum und ich wälzte mich vorsichtig von einer auf die andere Seite. Nach einiger Zeit merkte ich das Chris aufgewacht war. "Hey. Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken." Plötzlich bekam ich Zweifel ob es für ihn überhaupt ok war das ich bei ihm im Bett schlief. "Hey schon in Ordnung." "I..ist es ok das ich hier bin? Ich kann auch wieder auf die Couch wenn..." Weiter kam ich nicht denn er legte mir einen Finger auf die Lippen. "Du musst nicht auf die Couch. Ich freue mich das du hier bist." Er grinste mich schief an und ich kuschelte mich eng an ihn. Eine Weile lagen wir einfach nur so ineinander verschlungen da ohne das jemand etwas sagte. Irgendwann war ich dann doch noch eingeschlafen.