Die Strafe

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Am nächten Tag hatte ich höllische Kopfschmerzen. Ich nahm ein Aspirin und machte mich dann auf den Weg zur Schule. Colin und Paul machten mich blöd an, doch Justin kramte in seinem Rucksack herum. Das konnte er mir aber nicht auf die Nase binden. Er hatte sich absichtlich abgelenkt. Nach dem Unterricht machte ich mich auf den Weg nach Hause. Justin holte mich wieder ein. "Tara. Es tut mir Leid wegen gestern. Ich bin einfach nur dagestanden und habe blöd geguckt. Ich hätte dich trösten sollen", rief Justin hinter mir und packte mich am Arm.


"Ist schon gut. Ich hab es verstanden", sagte ich etwas zu grob und ging weiter.

"Das denke ich aber nicht. Wieso bist du so ... sauer auf mich?"

"Lass mich in Ruhe."

"Tara ..."

Ich ignorierte ihn. Als ich endlich vor meiner Haustür stand, konnte ich es nicht glauben. Justin war mir bis hierher gefolgt!

"Was wird das? Geh weg!", forderte ich und drehte ihm den Rücken zu.

Doch mein Feind kam immer näher. "Ich will dir helfen", verkündete er mit sanfter Stimme.


"Ach, ja? Und wie?", fuhr ich ihn an. Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen und ich wurde ins Haus hineingezerrt.

"TARA! WAS SOLL DAS? DU KOMMST JETZT SOFOT HEREIN! DAS GIBT EINE SAFTIGE STRAFE!!"

Justin hatte einen erschrockenen Ausdruck auf seinem Gesicht. "Lassen Sie das Mädchen los!", schrie er plötzlich und rannte auf uns zu. "Du verpiss dich und komm nie wieder! Sonst ruf ich die Polizei!", drohte mein Vater und nahm mich in den Schwitzkasten, so, dass ich keine Luft mehr bekam. Zum Glück verschwand Justin wirklich. Ich wollte nicht, dass ihm etwas passierte. Als ich im Flur stand, baute sich Papa vor mir auf. Er stank nach Alkohol. Er schlug mir ins Gesicht. Das hatte er noch nie gemacht. Ich war geschockt. "Wenn du noch ein einziges Mal einen Jungen mit auf mein Grundstück nimmst, dann bekommst du noch mehr Schläge!", zischte mein Vater und schubste mich in die Ecke des Raumes. "Hau ab in dein Zimmer!", brüllte er. Ich stand schnell auf und schlich in mein Zimmer. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, fing ich sofort an zu weinen. Ich schaute in meinen Spiegel. Meine Lippe blutete und war geschwollen.


"Du gehst morgen nicht zur Schule!", schrie men Vater durch die Tür.

Tränen liefen mir an den Wangen hinunter und vermischten sich mit dem Blut auf meiner Lippe. An allem war nur Justin Schuld!


Plötzlich kam mein Vater herein. "Zieh dich aus!", befahl er. Ich tat es. Als ich nur noch in Unterwäsche war, fesselte er meine Hände und Füße und schupste mich aufs Bett. Er gab mir so viele Ohrfeigen, bis ich mein Gesicht nicht mehr spürte. Ich konnte mich nicht bewegen. Er legte mich auf den Bauch und schlug mit einem Stock aus Holz auf meinen Rücken ein. So lange, bis ich ohnmächtig wurde. Ich bekam noch mit, wie mein Vater das Zimmer fluchend verließ.

Alles was übrig bleibtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt