Auf Nimmerwiedersehen Fairy Tail ... Oder Doch Nicht ?

Phönix Claw

Lucy's Sicht:

Seit Tagen reiste ich umher. Einmal nahm ich den Zug dann einen anderen. Ich landete an verschiedenen Orten. Wo ich hinwollte, wusste ich nicht. Ich liess es einfach auf mich zukommen. Irgendwann werde ich schon noch einen Ort finden. An ruhigen Orten machte ich kleine Pausen und morgens und abends liess ich mich von Capricorn unterrichten. Ich musste stärker werden. Das war ein Ziel, dass ich mir zurzeit gesetzt habe. Meistens übernachtete ich draussen im Freien. Ab und zu auch in kleinen Unterkünften.

Ich wollte gerne einer neuen Gilde beitreten, aber sie würden mich sicher wieder erkennen. Immerhin war ich schon einmal einer Allianz beigetreten, als Fairy Mitglied und habe auch im Namen von Fairy Tail an den grossen magischen Spielen teilgenommen. Man würde mich also immer wieder, wiedererkennen. Es sei denn, ich würde mich verkleiden. ich hatte schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, aber immerwieder kam ich zu der Schlussfolgerung, dass ich die Leute dann indirekt betrügen würde. Denn durch Fairy Tail kannte ich viele und mit den meisten haben wir auch schon Seite an Seite gekämpft. Und ausserdem selbst wenn ich mein Aussehen ändern würde, meine Magie würde immernoch die Gleiche bleiben. Ausserdem war es nun auch kein grosses Geheimnis, dass ich viele goldene Schlüssel besitze. Jeder würde sie wieder erkennen.

Mit einem Seufzen starrte ich aus dem Fenster des Zuges, indem ich gerade sass. Seit zwei Wochen irre ich schon so umher. Heute wollte ich mich auf den Weg nach Krokus machen. Die Hauptstadt von Fiore. Da war bestimmt was los.

Als ich ausstieg, fand ich mich in einer grossen Menschenmenge wieder. Ich wurde umhergeschubst und fiel so fast wieder in den Zug. Blitzschnell umschlang ich mit der einen Hand den Koffer und mit der anderen suchte ich nach den Schlüsseln, die immer an meinem Gürtel hingen. Aber... dort war nichts. Entsetzt blickte ich auf die Stelle, wo eigentlich mein Schlüssel hängen sollten. Aber dort war tatsächlich nichts und der erste Gedanke, der mir kam, war: Aquarius wird dich dafür hundertfach umbringen. Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken, als ich mir vorstellte, wie Aquarius reagieren würde. Mist, Aquarius wütend zu machen, war nun wirklich keine gute Idee. Suchend blickte ich zwischen den Füssen anderer umher, als mir plötzlich jemand auf die Schulter klopfte. Schnell drehte ich mich um. Hoffentlich war es nicht jemand, den ich kannte, denn zu meinem Glück, war ich auf meiner Reise niemandem begegnet, der mich erkennen könnte. Mein Wunsch wurde erhört, denn das Mädchen, das vor mir stand, kannte ich wirklich nicht. Sie hatte braune Locken, die ihr bis über die Schulter fielen und dazu ein schulterfreies Top und kurze Hosen. Verständlich, denn wir hatten Hochsommer.

Ich riss überrascht die Augen auf, als ich sah, was sie in der Hand hielt. Es waren meine Schlüsseln. Wahrscheinlich wollte sie ihn mir zurückgeben. Lächelnd sah ich sie an und sagte: ,,Danke! Ich hab sie schon gesucht'' und nahm sie mir entgegen, aber das Mädchen sah mich an, als hätte sie einen Geist gesehen. Was ist denn los?, dachte ich und fuhr mir schnell über das Gesicht. Hatte ich vielleicht irgendetwas in meinem Gesicht?

,,Was ist denn...los?'', fragte ich sie verwirrt. Aber sie sah mich nur sprachlos an, dann fragte sie: ,,Lucy?''

Jetzt war es an mir, sie anzusehen, als wäre sie ein Geist.

,,Lucy!'', rief das Mädchen auch schon, ,,du bist es wirklich!'' und fiel mir um den Hals. Ich war aber überhaupt nicht in der Lage mich zu bewegen. Wer war sie und wieso kannte sie mich? Das Mädchen löste sich von mir und sah mich grinsend an, während mein Gesicht ganz wahrscheinlich einem grossem Fragezeichen glich. Das Mädchen zwinkerte mir zu und sagte nur lächelnd: ,,Logisch, dass du mich nicht wieder erkennst. Ist schliesslich auch ziemlich lange her. Ich bin's Amy!''

,,Amy!'', murmelte ich, in der Hoffung, dass in meinem Hinterkopf etwas klick machen würde. Etwas in meinem Kopf regte sich tatsächlich. Ich riss die Augen auf und starrte das Mädchen vor mir an. Konnte es sein..., dass sie... ! Nein, niemals....oder?